deutsche Konjunktur kann aber noch nicht gegeben werden, denn der Erwartungswert liegt noch immer unterhalb der Nulllinie und der ZEW-Saldo der Lageeinschätzungen ist zum fünften Mal in Folge gesunken. Heute bleibt es an der Datenfront ruhig. Zu erwähnen sind nur die Baubeginne und -genehmigungen in den USA. Das Stimmungsbarometer der Branche, der NAHB-Index, hat sich in den vergangenen Monaten deutlich erholt und signalisiert eine anhaltende Zunahme im Bausektor. Daher scheinen uns die jeweiligen Konsensschätzungen realistisch. Der Blick gilt insbesondere den Baugenehmigungen, denn diese sind Bestandteil des Indexes der Frühindikatoren des Conference Boards. Dieser steht morgen zur Veröffentlichung an.Neben einem scheinbar stabilisierten Konjunkturumfeld in den USA und Europa nimmt auch die Zuversicht bezüglich der EWU-Schuldenkrise etwas zu. So ist von einem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion keine Rede mehr, obwohl der mit Spannung erwartete Troika-Bericht noch nicht vorliegt. Scheinbar wirken die beruhigenden Worte von Bundesfinanzminister Schäuble nach, der nicht mehr von einem Staatsbankrott Griechenlands ausgeht. Zudem hat sich Bundeskanzlerin Merkel dafür ausgesprochen, Griechenland eine Chance zu geben.Die Finanznöte des Landes dürften auf dem morgen beginnenden EU-Gipfel thematisiert werden, ebenso die Frage, ob Spanien einen Hilfsantrag stellt und damit die Tür für EZB-Anleihekäufe öffnet.
Aktienmärkte: Nach einem auf Basis der freundlichen Vorgaben positiven Handelsstart des Dax schlief das Geschäft bis zum Nachmittag förmlich ein. Besser als erwartet ausgefallene Zahlen, vor allem von Goldman Sachs und vor allem die Spekulationen, dass Deutschland für Spanien den Zugang zum ESM vereinfachen möchte, sorgten schließlich für einen Weckruf. Der Dax baute am Nachmittag, auch mit Hilfe der US-Daten, seine Kursgewinne sukzessive weiter aus, um schlussendlich mit einem Plus von 1,58 % bei 7.376 Zählern zu schließen. Der Start in den heutigen Handelstag wird erneut freundlich ausfallen. Im weiteren Verlauf wird sich allerdings zeigen müssen, von welcher Seite Impulse für den Markt kommen könnten. Die auf der Agenda stehenden Konjunkturdaten werden kaum Einfluss haben, so bleibt, auf die anstehenden US-Quartalsberichte zu achten. Zahlen werden u.a. werden Abbott Laboratories (im Konsens wird mit einem EPS in Höhe von 1,28 $ gerechnet, auch die Flüsterschätzungen gehen von diesem Wert aus), Northern Trust (0,74 vs. 0,72), Halliburton (0,67 vs. 0,68), Ebay (0,54 vs. 0,55) und LAM Research (0,41 vs. 0,42) präsentieren. Charttechnik: Das charttechnische Bild des Dax hat sich mit den Kursgewinnen von gestern deutlich aufgehellt. Wie in der Grafik zu erkennen ist, wurde der High-Low-Channel auf Schlusskursbasis überschritten. Diesen Ausbruch (7.350) gilt es heute zu bestätigen. Darüber hinaus findet sich bei 7.380 Zählern eine Fibonacci-Retracement, was es ebenfalls zu beachten gilt. Die nächsten Widerstände finden sich bei 7.440 und 7.478 Zählern. Auf der Unterseite wirkt die Marke von 7.288 Punkten als Support.