- Aktienmärkte legen Rückwärtsgang ein - Nikkei rutscht deutlich unter 10.000er-Marke
- Indizes in Spanien und Italien geben deutlicher nach - vor allem Banken unter Druck
- FED dämpft die Spekulationen über neue Konjunktur-Hilfen
- Fitch: "Lage in Griechenland bleibt trotz Schuldenschnitt weiterhin kritisch"
Der heutige Tag ist geprägt von zahlreichen Einkaufsmanagerindizes des Dienstleistungssektors. Vorabschätzungen für Deutschland, Frankreich und die Eurozone haben teilweise unerwartet starke Stimmungseintrübungen gezeigt, was heute von den endgültigen Werten bestätigt werden dürfte. Auf Interesse stoßen die Zahlen für Spanien und Italien, denn hier gibt es keine vorläufigen Schätzungen. Sollten die Indizes ebenfalls nachgeben und damit die Konsenserwartungen enttäuschen, könnten konjunkturelle Sorgen um die Eurozone und speziell um die Peripheriestaaten angeheizt werden. In den USA steht ebenfalls der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors zur Veröffentlichung an. Im Vormonat ist der ISM-Serviceindex deutlich gestiegen, sodass eine Konsolidierung auf hohem Niveau nicht überraschen sollte. Besonderes Augenmerk gilt der Beschäftigungskomponente, denn sie liefert, neben dem ebenfalls anstehenden ADP-Report, eine wichtige Indikation für den am Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht. Bisherige Vorgaben lassen auf einen deutlichen Anstieg neugeschaffener Stellen schließen.
Neben den Service-Indizes steht noch ein weiteres Highlight auf dem Programm - die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank. Wegen der anstehenden Osterfeiertage findet sie bereits heute statt. Das Thema Zinssenkung scheint bei der EZB abgehakt zu sein. So sagte Präsident Draghi auf der letzten Pressekonferenz, dass im EZB-Rat nicht über Leitzinsveränderungen gesprochen worden sei. Auch marktseitig sind Zinssenkungserwartungen weiter gesunken. Die nach oben revidierten Inflationsprojektionen der Zentralbank und die veränderte Sicht der EZB, wonach das Risiko in erhöhten Teuerungsraten liegt, lassen unserer Einschätzung nach keinen Raum für geldpolitische Lockerungsmaßnahmen.
Aktienmärkte: Auch am Dienstag vollzog der Dax ordentliche Schwankungen was nicht zuletzt auf die unterschiedlichen Konjunkturdaten zurückzuführen war. Während die Daten aus den USA und China zuletzt recht gut ausfielen, blieben die Zahlen für Europa, insbesondere Italiens und Spaniens, hinter den Erwartungen zurück, was die Sorgenfalten größer werden ließ. Schlussendlich zogen die deutlichen Abschläge an den Börsen Mailand und Madrid den Dax mit nach unten, so dass dieser unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 7.000 Zählern aus dem Handel ging. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart werden für weiter nachgebende Kurse sorgen. Dazu tragen, neben der Angst vor einer Ausweitung der Euro-Schuldenkrise, auch Aussagen der Fed bei. Demnach wird es ein neuerliches Programm der Notenbank zur Ankurbelung der US-Konjunktur wohl nicht geben.
Charttechnik: Gestern zählte der FTSE MIB an der Mailänder Börse zu den schwächsten Indizes. Dies wollen wir heute zum Anlass nehmen, den Index näher zu betrachten. Erste Verkaufssignale gab es bereits in den vergangenen Tagen, vor allem der Rutsch unter ein Bündel von Moving Averages sowie der Eintritt in eine sehr wichtige Stauzone, bei gleichzeitig steigender Bewegungsdynamik, ist bemerkenswert. Mittel- bis langfristig ist zum einen der Bruch der seit dem 25.11.2011 gültigen Aufwärtslinie und zum anderen das Unterschreiten der 200-Tage-Linie von großer Bedeutung. Angesichts dessen überrascht es nicht, dass sich alle Indikatoren im "Short-Modus" befinden und entsprechend der Blick weiter nach unten zu richten ist. Eine sehr wichtige Haltemarke bei 15.684 Zählern wurde bereits gestern unterschritten. Damit wurde der Bruch der 200-Tage-Linie (ein gültiges Verkaufssignal) bestätigt. Daraus resultiert weiteres Abwärtspotenzial bis 14.977 bzw. 14.370 Punkte. Das Chance- und Risikoprofil ist und bleibt negativ, so dass aus technischer Sicht keine Käufe zu rechtfertigen sind.
Auch das kurzfristige Bild des Dax trübt sich ein, so dass derzeit vieles für einen Test der Unterstützungsmarke im Bereich von 6.836 Punkten spricht.