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Equity Daily

Aktienmärkte: Risikoaversion nimmt weiter zu / Hedge Funds spekulieren gegen Italien / Zyperns Finanzminister: "brauchen vielleicht bald Euro-Hilfen" (Reuters)

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Die Bewertung des geplanten Antrages Spaniens, EWU-Hilfsgelder zur Bankensanierung in Anspruch zu nehmen, fällt unterschiedlich aus und bis die Details geklärt sind, wird eine gewisse Verunsicherung im Markt erhalten bleiben. Auf konjunktureller Seite gab es gestern zwar ermutigende Signale. So ging die negative Dynamik der spanischen Hausverkäufe deutlich zurück und China meldete ein höher als erwartet ausgefallenes Kreditvolumen, für einen nachhaltigen Stimmungswandel aber Bedarf es mehr und deutlicher Verbesserungen auf globaler Ebene. Heute wird es diese wohl nicht geben, denn in den USA stehen IBD/TIPP- und NFIB-Index auf der Agenda. Beide Stimmungswerte sind nicht marktbewegend und werden zudem im Monatsvergleich leicht schwächer erwartet.

Bezüglich der Inflationsentwicklung im Monat Mai geben die Importpreise erste Indikationen. Wie schon in den Vormonaten werden die Jahreszuwachsraten sinken und sogar in den negativen Bereich rutschen. Nicht nur ein Basiseffekt wirkt preisdämpfend, sondern auch die anhaltende Verbilligung des Rohöls und anderer Rohstoffe. Vor dem Hintergrund des mit Risiken behafteten wirtschaftlichen Ausblicks dürfte ein nachgebender Preisdruck die Erwartungen nochmaliger Lockerungen der Geldpolitik durch die Fed am Leben erhalten.

Aktienmärkte: Der Dax startete zunächst fulminant in die neue Handelswoche. Auslöser dafür war, dass Spanien unter den Rettungsschirm gehen wird. Entsprechend kann das Land mit Notkrediten von bis zu 100 Mrd. Euro an Hilfsgeldern rechnen. Dies wurde bereits am Samstag von den Finanzministern der Eurozone beschlossen. Diese Einigung wurde gezielt an einem Wochenende getroffen, da die Märkte zu diesem Zeitpunkt geschlossen waren. Entsprechend groß war der Nachholbedarf zur Markteröffnung. Hinzu kommt, dass mit Blick auf den in dieser Woche anstehenden, großen Verfalltermin eine ganze Reihe von Short-Positionen geschlossen werden mussten - insbesondere bei Finanztiteln - wodurch die Anstiegsbewegung nochmals beschleunigt wurde. Dennoch war von Anfang an förmlich spürbar, dass die Skepsis insgesamt nicht gewichen ist. Dazu trugen auch einige, negative Analysten-Stimmen bei, so dass der Dax mit einem Stand von 6.141 Zählern, und damit recht deutlich unter Tageshoch (6.287 Zähler) aus dem Handel ging. Neben Spanien rückt auch Italien wieder verstärkt in den Fokus. Vor allem Hedge Funds haben, wie zu hören ist, massive Positionen aufgebaut, welche gestern die italienischen Renditen schon deutlich ansteigen ließen. Darüber hinaus könnte Zypern bereits in Kürze Euro-Hilfen benötigen und Griechenland fordert nun, die gleichen "Sparbedingungen" wie Spanien zu erhalten. Darüber hinaus steht die Frage im Raum, woher weitere Hilfsgelder kommen sollen. Denn mit der Spanien-Hilfe schmilzt das Volumen vom EFSF immer mehr zusammen, zumal Spanien auch als Garantiegeber (laut Statuten) nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Der ESM wird offiziell am 1. Juli in Kraft treten, dessen Einsatzbereitschaft wird auf frühestens Mitte Juli taxiert. Bei dieser Gemengelage ist es nicht verwunderlich, dass die Aktienmärkte weiter zu kämpfen haben.

Charttechnik: Der Schlussstand ist auch unter charttechnischen Aspekten sehr wichtig. Dem deutschen Leitindex ist es nicht gelungen, die 200-Tage-Linie nachhaltig zurückzuerobern. Vielmehr entfernte sich der Dax relativ deutlich nach unten und droht nun eine negative Fortsetzungsformation auszubilden, deren erste Kursziele auf den Bereich von 5.850 Zählern entfallen. Zuvor finden sich bei 6.099 und 6.024 Zählern Unterstützungen.

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