- Aktienmärkte kommen nicht vom Fleck
- Fed: weitere Konjunkturstimulierung möglich
Zunächst richten die Marktteilnehmer den Blick auf die Eurozone. Die Europäische Zentralbank veröffentlicht den ersten Monatsbericht, nachdem der Einlagensatz auf null gesenkt wurde. Erläuterungen dieser Maßnahmen seitens der EZB dürften interessant sein. Hinweise auf die zukünftigen geldpolitischen Maßnahmen, die über die Einlassungen von EZB-Chef Draghi auf der Pressekonferenz hinausgehen, wird es aber wohl nicht geben. Im weiteren Verlauf werden die Industrieproduktionszahlen der Eurozone veröffentlicht. Die positiven Überraschungen in Deutschland und Italien werden wohl kompensiert durch das enttäuschende französische Ergebnis. Per saldo dürfte der Output stagniert haben und gegenüber der Konsensschätzung kein Überraschungspotenzial bestehen. In den USA stehen die Importpreise im Fokus. Die erste Indikation für die Preisentwicklung im Monat Juni wird dominiert von der Entwicklung der Ölpreise. Insgesamt zeichnet sich ein nachlassender Preisdruck ab. Die Jahresrate wird daher weiter in den negativen Bereich vordringen. Bezüglich der Arbeitsmarktentwicklung sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe von Interesse - insbesondere vor dem Hintergrund des enttäuschenden und schwachen Stellenaufbaus im Juni. Auf eine nur moderate konjunkturelle Entwicklung deutet auch das Verbrauchervertrauen hin.
Aktienmärkte: Der Dax pendelte gestern zunächst in einer engen Handelsrange, bevor temporär ein Ausbruch im Bereich von 6.440 Zählern nach oben vollzogen wurde. Als Grund dafür kann das von Spanien in den Raum gestellte Sparprogramm genannt werden. Nach der Ankündigung (u.a. ist eine Erhöhung der Mehrwertsteuer vorgesehen) gaben die Zinsen für die 10-jährigen Bonds nach, was auch dem Aktienmarkt half. Allerdings fiel bereits in dieser Phase auf, dass die Handelsumsätze extrem dünn ausfielen und entsprechend keine Nachhaltigkeit der Anstiegsbewegung gegeben war. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart deuten auf eine nahezu unveränderte Eröffnung des Dax hin. Dabei spielt auch eine gewisse Enttäuschung über das gestern Abend präsentierte Fed-Protokoll eine Rolle. Dieses zeigte, dass keine Einigkeit innerhalb des Offenmarktausschusses hinsichtlich neuer Lockerungen vorhanden war. Dies wurde vom dahingehend gedeutet, dass die die Konjunktur-Erholung zwar nicht stark, jedoch nicht schwach genug ist, um aktuell weitere geldpolitische Maßnahmen zu rechtfertigen.
Charttechnik:
Der DAX steuert auf ein charttechnisches Phänomen Namens "Todeskreuz" zu. Dieses entsteht, wenn die 50-Tage-Linie unter die 200-Tage-Linie fällt. Allerdings ist ein gültiges Signal erst dann gegeben, wenn der längere MA, sprich die 200-Tage-Linie, die derzeit noch leicht steigende Tendenz verlässt. In der Vergangenheit konnte beobachtet werden, dass solche Konstellationen mit den genannten Zusatzbedingungen zu nachhaltigen Kursbewegungen führten. Beachtenswerte Marken für den weiteren Verlauf finden sich bei 6.320 auf der Unter- und 6.510 Zählern auf der Oberseite.
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