- Aktienmärkte in Hab-Acht-Stellung
- Spanische Bankenrettung: "nur" 60 Mrd. Euro reichen aus
- Öl zieht weiter an
Bezüglich der EWU-Schuldenkrise bleibt Marktteilnehmern die Unsicherheit vorerst erhalten. Auf politischer Ebene hat man sich scheinbar darauf geeinigt, vor dem sogenannten Troika-Bericht zu Griechenland keine Entscheidungen mehr zu treffen. Derweil gab es Meldungen, wonach dieser Abschlussbericht zu den Reformfortschritten des Landes wohl erst frühestens Anfang Oktober vorgelegt werden könnte. Bis dahin stehen noch wichtige Ereignisse auf dem Programm, wie beispielsweise das Notenbanktreffen in Jackson Hole diesen Freitag, die EZB-Ratssitzung am 6. September, die FOMC-Sitzung Mitte September sowie die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum dauerhaften Rettungsschirm ESM am 12. September. Fazit: Marktteilnehmern steht ein heißer September bevor. Dafür spricht auch, dass es innerhalb der Europäischen Zentralbank keine Einigkeit bezüglich der avisierten Anleihekäufe gibt. Eines ist unstrittig: Weitere Anleihekäufe erhöhen die Inflationsgefahr in Europa.
In den USA stehen heute die Hauspreise sowie der Richmond-Fed-Index zur Veröffentlichung an.
Dieser ist im Vormonat überraschend deutlich auf -17 Punkte gesunken. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich eine Erholung ab.
Aktienmärkte: Zum Wochenbeginn waren die Vorgaben für den Dax recht bescheiden. Auch die Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex brachte kaum Schwung und Volumen in den Markt, wenngleich der Hinweis auf das feiertagsbedingte Fehlen der englischen Marktteilnehmer nicht verschwiegen werden sollte. Erst gegen Mittag setzte sich schlussendlich ein positiver Unterton durch. In der Folge kletterte der deutsche Leitindex wieder über die psychologisch wichtige Marke von 7.000 Zählern. Die Frage nach dem warum muss leider unbeantwortet bleiben, handfeste, fundamentale Gründe waren nicht auszumachen, wenn man von den zuletzt gehegten Hoffnungen im Hinblick auf die Notenbanken einmal absieht. Die Wall Street startete mit roten Vorzeichen in die Woche. Nennenswerte, kurstreibende Faktoren konnten nicht ausgemacht werden. Vielmehr hielten sich die Marktteilnehmer mit Blick auf Jackson Hole (dort werden die Notenbankchefs ab kommenden Freitag tagen) bedeckt. Im Fokus standen die Aktien von Apple, nachdem der Konzern im Patentstreit mit Samsung als Sieger vom Platz ging. Davor profitierte auch die Apple-Aktie, welche um 1,9 % auf 680,87 $ - ein neues Alltime-High - kletterte.
Die Vorgaben für den heutigen Start des Dax deuten auf eine leichtere Eröffnung hin. Es bleibt zu befürchten, dass die Umsätze auch heute wieder sehr gering ausfallen werden. Daran wird sich wohl erst etwas ändern, wenn Lösungen der Euro-Schuldenkrise vorhanden sind und es Hinweise auf den zukünftigen Kurs der US-Geldpolitik gibt.
Charttechnik: Heute wollen wir einen Blick auf den Chart des Dow Jones werfen. Wie zu erken-nen ist, bewegt sich der Index derzeit im Bereich des Vormonatshochs. Zuletzt konnten fallende Hoch- und Tiefkurse beobachtet werden, was die Wahrscheinlichkeit für eine Ausdehnung der Korrekturbewegung größer werden lässt. Solange die Unterstützung bei 13.027 Zählern verteidigt werden kann, ist die Welt weitestgehend in Ordnung, wenngleich die Trendintensität (ADX bei lediglich 11,60) doch sehr zu wünschen übrig lässt. Sollte die genannte Marke jedoch nachhaltig unterschritten werden, droht ein weiterer Rückgang bis auf zunächst 12.770 Punkte.