Des Weiteren sind die Notenbankentscheidungen in der Eurozone und in Großbritannien zu nennen. Weder bei der Europäischen Zentralbank noch bei der Bank von England erwarten wir Veränderungen des geldpolitischen Expansionsgrades. Die EZB dürfte sich zunächst auf ihr unorthodoxes Instrumentarium konzentrieren, denn die Wirkung von (potentiellen) Anleihekäufen durch die EZB dürfte aktuell höher sein, als eine (mehr symbolische) Reduktion des Leitzinses auf 0,5 %, da Geldmarktsätze ohnehin schon lange unterhalb des Leitzinses liegen. Auch in Großbritannien dürfte Stillhalten die Devise sein.
Am Freitag steht, wie gewöhnlich zu Monatsbeginn, der US-amerikanische Arbeitsmarktbericht im Kalender. Bislang liefern die deutlich erhöhten Stimmungswerte unter den Verbrauchern sowie der jüngste Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ein freundliches Umfeld. Allerdings werden am Mittwoch noch der ADP-Report und der ISM-Index des Dienstleistungsgewerbes veröffentlicht, die nochmals wichtige Hinweise liefern. Aktuell dürften anhaltend moderate Verbesserung sowohl des ADP-Reports als auch des offiziellen Arbeitsmarktberichtes das wahrscheinlichste Szenario sein.
Aktienmärkte: Zunächst profitierte der Dax am Freitag vom spanischen Haushaltsentwurf, welcher vorsieht, die Ausgaben im Jahr 2013 um 40 Mrd. Euro zu kürzen. Angesichts der Proteste in der Bevölkerung ist jedoch noch nicht klar, ob dies in der geplanten Form zu realisieren ist. Bereits im Tagesverlauf nahm die Risikoaversion wieder zu, was dem Dax einen Abschlag von 1,01% auf 7.216 Punkte einbrachte. Konjunkturelle und politische Risiken wurden und werden wohl auch in dieser Woche wieder höher gewichtet. Auch verschiedene Unternehmensberichte deuten zuletzt darauf hin, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Perspektivisch scheinen Prognose-Senkungen wahrscheinlicher als positive Überraschungen. Historisch gilt der Oktober als ein schwarzer Börsen-Monat. Erinnert sei in diesem Zusammenhang z.B. an den 19. Oktober 1987, als der Dax um über 20 % verlor. Auch in der jüngeren Geschichte finden sich "herausragende Kursbewegungen" wie am 16. Oktober 2007, als der Nikkei mit einem Abschlag von 11,4 % den zweitgrößten Tagesverlust aller Zeiten hinzunehmen hatte. Im vergangenen Jahr traf die "Regel" nicht zu. Bereits im August begann ein sehr deutlicher Kursrutsch des Dax (von 7.280 auf 4.965) welcher im September gestoppt wurde. Der Oktober war von einer deutlichen Aufwärtskorrektur geprägt. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart deuten auf eine schwächere Eröffnung hin. Ein Grund dafür ist die finanzielle Schieflage Spaniens, welche sich weiter verschärft. Die Schulden werden immer höher, nicht zuletzt der Kapitalbedarf der Banken trägt dazu bei.
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