- Troika: Griechenland braucht noch mehr Geld - zusätzlich 32,6 Mrd. Euro - Griechenland soll mehr Zeit (bis 2016) bekommen um die öffentlichen Finanzen zu sanieren
- Schwache Vorgaben für den Dax - Handel wird schwächer beginnen
Die größte Aufmerksamkeit wird heute Vormittag den ZEW-Umfrageergebnissen für November zuteil, denn die endgültigen Verbraucherpreisentwicklungen in Spanien und Italien haben kaum Markteinfluss. So werden diese an dem übergeordneten Bild nichts ändern, wonach kurzfristig die Teuerungsraten u.a. wegen administrierten Preisanpassungen erhöht sind; ein breiter Inflationstrend dagegen nicht besteht.
Wichtiger sind derzeit die konjunkturellen Vorboten und die ZEW-Umfrage gilt als ein solcher, der nicht nur Indikationen für den Ende des Monats anstehenden ifo-Geschäftsklimaindex des laufenden Monats liefert sondern auch für den allgemeinen Konjunkturverlauf. Die Vorgaben für den ZEW-Saldo der Konjunkturerwartungen sind freundlich, denn die vergleichbare sentix-Befragung zeigte einen verbesserten Wert. Allerdings sind inzwischen die Industrieproduktionszahlen und Auftragsentwicklungen in Deutschland veröffentlicht worden, und diese haben klar enttäuscht. Insofern dürfte der Saldo der Lagebeurteilungen, der parallel zum Erwartungssaldo erhoben wird, einen deutlichen Rücksetzer erfahren. Je schlechter die Lage, desto größer ist wiederum das Potenzial für eine positive Erwartung. In der Summe ergibt sich vermutlich gleichwohl ein trübes Konjunkturbild und auch die Indikation für den ifo-Geschäftsklimaindex könnte negativ ausfallen, falls ein Anstieg des Erwartungssaldos einen Rückgang des Lagesaldos nicht überkompensieren kann.
In den USA stehen Stimmungsumfragen an, die traditionell der zweiten Reihe zuzuordnen sind. Das Mittelstandsbarometer der NFIB ist seit der Rezession 2008 hinter der Erholung des ISM-Indexes zurückgeblieben und deutete damit die moderate Wachstumsrate der US-Wirtschaft an. Insbesondere für die Arbeitsmarktentwicklung liefert die Mittelstandsbefragung wichtige Hinweise. Stimmungsverbesserungen gab es zuletzt auf der Verbraucherebene und der heute anstehende IBD/TIPP-Index sollte nicht auf eine Stimmungseintrübung hindeuten.
Aktienmärkte: Der deutsche Aktienmarkt erholte sich zu Wochenbeginn zunächst ein wenig, jedoch schmolzen die temporären Kursgewinne bereits am Nachmittag wieder dahin. Das Markt-Momentum kann weiterhin als recht schwach beschrieben werden. Marktteilnehmer hielten sich weitestgehend zurück, was angesichts der zuletzt wieder verstärkt in den Fokus geratenden Schuldenproblematik in Europa, insbesondere der Situation Griechenlands, kaum verwunderlich ist. Auch gab es kaum neue Impulse von den US-Börsen. Die Euphorie wird sich heute in Grenzen halten. Schwache Vorgaben von den Übersee-Börsen werden dafür sorgen, dass der Dax leichter in den Handel starten wird. Neben verschiedenen Unternehmensberichten wird vor allem der ZEW-Index im Fokus stehen. Charttechnik: Beim Dax gilt es weiterhin, die 55-Tage-Linie im Blick zu haben. Auch gestern lag der Schlusskurs des Index, der dritte in Folge darunter. Ein gültiges Verkaufssignal entsteht aber erst, wenn der MA seine noch immer leicht steigende Tendenz verlässt. Bemerkenswert ist zudem, dass es dem Dax gestern nicht gelungen ist, die Widerstandsmarke von 7.175 Zählern (untere Begrenzung der Ichimoku-Wolke) nachhaltig zu überwinden. Zudem wurde ein sogenanntes "long legged doji" ausgebildet, welches die derzeit herrschende Verunsicherung unter den Marktteilnehmern nochmals unterstreicht. Ein Test der ersten Unterstützungszone von 7.120/7.110 Punkten scheint in Kürze unausweichlich. Darunter findet sich die nächste Support-Marke, in Form der 100-Tage-Linie bei 7.001 Zählern.
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