- Aktienmärkte: Chance für eine kleine Erholungsbewegung
- Tokio: Nikkei legt erneut zu - Hoffnung auf einen Wahlsieg der Opposition im Dezember
Vor allem von politischer Seite dürfte es in der neuen Handelswoche spannend werden. Am morgigen Dienstag findet ein außerordentliches Treffen der Eurogruppe zum Thema Griechenland statt. Bis dahin soll eine Lösung über die neue Finanzierungslücke des Peripherielandes in Höhe von rund 33 Mrd. Euro gefunden werden. Auch die Entscheidung über die Auszahlung der nächsten Kredittranche dürfte in den nächsten Tagen getroffen werden. Zwei Jahre mehr Zeit für die Erreichung seiner Sparziele hat Griechenland bereits erhalten. Bundesfinanzminister Schäuble deutete darüber hinaus an, dass auch eine Reduzierung der Zinssätze möglich sei. Ein drittes Hilfspaket oder einen weiteren Schuldenschnitt schloss Schäuble dagegen aus.
In der ersten Wochenhälfte liegt der Fokus auf dem US-Immobilienmarkt. Den Auftakt geben heute das Stimmungsbarometer der Branche (NAHB-Index) sowie die Eigenheimverkäufe, die sich trotz des leichten Rückgangs im September weiterhin auf Erholungskurs befinden. Die Vorgaben für die Oktoberwerte sind konstruktiv. Die Konsensschätzung von 4,74 Mio. verkauften Eigenheimen könnten sich als etwas zu pessimistisch herausstellen. Im weiteren Wochenverlauf sind dann Baubeginne und -genehmigungen von Interesse.
In der Eurozone wird es datenseitig erst ab Donnerstag spannend, wenn die Vorabschätzungen der europäischen Einkaufsmanagerindizes sowie der ifo-Index (Freitag) veröffentlicht werden. Die Erwartungen an letzteren sollten nach der unerwartet schwachen ZEW-Umfrage nicht zu hoch gesteckt werden.
Aktienmärkte: Auch am Freitag hat der Dax seine Verluststrecke fortgesetzt. Im Zuge dessen wurde die psychologisch wichtige Marke von 7.000 Punkten unterschritten und ein zweieinhalb Monatstief erreicht. Zu den Belastungsfaktoren wie der Euro-Schuldenkrise und der Angst vor einem "fiscal cliff" in den USA kam die Unsicherheit über eine weitere Eskalation im Nahen Osten dazu. Alles in allem eine Mischung, welche dafür sorgte, dass sich Investoren teilweise aus dem Markt verabschiedeten.
In der Vergangenheit waren es vor allem Anleger aus dem Ausland, welche den deutschen Markt kauften. In diesem Zusammenhang wird auch die weitere Entwicklung des Euro verstärkt Beachtung finden. In dieser Woche stehen einige marktrelevante Events auf der Agenda. Insbesondere steht die Frage im Raum, ob die Ampeln in Sachen Griechenland- Hilfe auf grün springen. Antworten sind ab Dienstag zu erwarten. Darüber hinaus werden die anstehenden Konjunkturdaten, Einfluss auf das Marktgeschehen haben. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart deuten auf eine festere Eröffnung hin. Die Kursgewinne an der Wall Street, vor allem aber in Japan, sorgen für etwas Rückenwind. Damit wird der Dax wieder über die 7.000er-Marke klettern.
Charttechnik: Der insgesamt hohe Stellenwert der Charttechnik, zumindest wenn es um das Timing an den Aktienmärkten geht, wurde in letzter Zeit wieder deutlich. Vor allem wenn es darum ging, mögliche Unterstützungen innerhalb der Abwärtsbewegung zu definieren. Sehr hilfreich ist auch die Möglichkeit, Chance- und Risikoprofile definieren zu können. So wurde spätestens mit dem Unterschreiten der 7.175er-Marke klar, dass die kurzfristigen Perspektiven, keine gute Basis für Long-Investments darstellten. Auch beim Dow Jones setzte mit dem Bruch der wichtigen Unterstützung bei 13.300 Zählern eine deutliche Abwärtsbewegung ein. Seitdem hat der Index rund 800 Punkte verloren. Kurzfristig wird sich das Bild etwas aufhellen. Nachdem die mittelfristigen Trends mittlerweile negativ wurden, sollten die Erwartungen insgesamt nicht zu hoch aufgehängt werden.
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