- Aktienmärkte : Mehr als nur eine technische Reaktion?
- Moody's stuft Frankreich ab - Ausblick bleibt negativ
- Griechenland-Vorschlag: Land soll Anleihen mit 75-prozentigen Abschlag aufkaufen
Am Morgen stehen zunächst die deutschen Erzeugerpreise des Monats Oktober auf dem Kalender. Wie an dieser Stelle zuletzt mehrfach dargelegt, sind inflationäre Sorgen derzeit wenig angebracht. Dies galt für die US-Preisdaten in der letzten Woche, es gilt aber auch bezüglich der Erzeugerpreise in Deutschland. Wichtigste Vorlaufindikationen liefern die Rohstoffpreise, und bei diesen zeigte sich nach einer zwischenzeitlichen Beschleunigung der Preisentwicklung wieder eine nachlassende Dynamik. Eine moderate Monatsveränderungsrate sowie ein Nachgeben der Jahresteuerung sind wahrscheinlich. Ohnehin liegt die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat auf einem niedrigen Niveau.
In den USA geben die Baubeginne und -genehmigungen den Auftakt für die immobilienlastige Datenwoche. Die nebenstehende Grafik verdeutlicht, dass die Bautätigkeit tendenziell der Verkaufsaktivität folgt. Zuletzt waren Zuwachsraten von 25 bis 30 % gg. dem Vorjahr gemeldet. Insofern könnte sich die Zuwachsdynamik in den kommenden Monaten wieder abschwächen. Dennoch erwarten wir weitere Anstiege bei den Verkaufszahlen und der Bautätigkeit. Der Sektor trägt also weiterhin positiv zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei.
Aktienmärkte: Der Dax zeigte sich am Montag erholt, was angesichts der zuletzt verbuchten Kursabschläge nicht überraschend kam. Als hilfreich erwiesen sich die positiven Vorgaben von den asiatischen und vor allem von den US-Börsen. Letztgenannte profitieren von der Hoffnung, dass es zwischen den Republikanern und den Demokraten zu einer Annäherung im Streit um den US-Haushalt kommen könnte. Dann bestünde die Hoffnung, dass das gefürchtete "fiscal cliff" verhindert wird. Daneben spielte auch die Entwicklung in und um Griechenland eine Rolle, gestern allerdings aber nur untergeordnet.
Zum Schluss legte der Dax um 2,49 Prozent auf 7.123 Punkte zu, was im ersten Moment recht beeindruckend wirkt.
Die den Anstieg begleitenden Umsätze fielen jedoch unterdurchschnittlich aus, was zur Vorsicht mahnt. Der V-Dax ging deutlich auf 18,55 nach 21,46 zurück. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart fielen gemischt aus. Bemerkenswert ist, dass die Abstufung Frankreichs durch die Rating-Agentur Moody's kaum Einfluss auf die Aktienmärkte hatte. Lediglich der Euro reagierte temporär deutlicher.
Charttechnik: Unsere heutige Chartbesprechung wollen wir dem Wochenchart des Dax widmen.
Vor allem die Tatsache, dass der Index aus seinem High-Low-Channel nach unten ausgebrochen ist, sollte beachtet werden. In der Vergangenheit haben derartige Konstellationen häufig recht markante Kursbewegungen nach sich gezogen. Dass aktuell ähnliches wieder passiert, kann nicht ausgeschlossen werden. Zumal eine ganze Reihe von Indikatoren nach unten zeigt. Zunehmend kritisch wird es aber erst mit dem Unterschreiten der Support-Marke im Bereich von 6.950 Zählern. Tritt diese Konstellation ein, wäre Luft auf der Unterseite bis zunächst 6.708 und 6.660 Punkten.
Freundlicher würde das Bild nur, wenn die Marke von 7.200 Zählern nachhaltig zurückerobert werden kann.