In Deutschland ist die Industrieproduktion zu nennen. Im September enttäuschten die Produktionszahlen deutlich und so wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, ob es zu einem weiteren Rückgang kommt. Die Marktteilnehmer erwarten durchschnittlich mit einer Stagnation. Vor dem Hintergrund der zuletzt verbesserten Stimmungswerte in der Industrie (ifo, PMI, Industrievertrauen der EU-Kommission) sowie der gestiegenen Auftragseingänge im Oktober scheint sogar ein kleines Plus möglich. Die akuten konjunkturellen Sorgen im Hinblick auf das BIP im vierten Quartal würden etwas gemildert. Hohen Einfluss auf das Marktgeschehen haben traditionell die USArbeitsmarktdaten.
Die Zahlen sind zwar möglicherweise wegen der Sturmschäden an der Ostküste verzerrt, dennoch sollten sie beachtet werden. Die Indikationen legen einen im Vergleich zum Oktober verringerten Beschäftigungsaufbau nahe, gegenüber der Konsensschätzung sehen wir aber ein leicht positives Überraschungspotenzial.
Aktienmärkte: Links angetäuscht - rechts vorbeigegangen - so oder ähnlich würde es sich in der Fußballsprache anhören, was der Dax gestern vollzogen hat. Nach dem Verlauf der letzten Handelstage musste man den Eindruck bekommen, dass dem Leitindex allmählich die Luft ausgeht und eine Konsolidierung ansteht. Das Gegenteil ist der Fall, mit dem Kursanstieg auf die 7.554er- Marke erreichte der Dax den höchsten Stand seit 19 Monaten. Gleichzeitig rutschte der V-DAX phasenweise unter die 15er-Marke und damit auf ein 5 1/2-Jahrestief. In diesem Marktumfeld ist es keine Überraschung, dass bei einer Reihe von Aktien Jahres,- Mehrjahres- oder Allzeithochs ausgebildet wurden. Dieser prozyklische Charakter trifft u.a. auf Software AG, MTU, Continental, BASF, Dt. Postbank, Dt. Post, Bayer, Duerr AG, Marseille Klinik, KUKA, Grenke Leasing, Allianz, TUI, Gerry Weber, Merck und Beiersdorf zu, um nur einige zu nennen. Die Wall Street konnte sich insbesondere durch Kursgewinne bei den Technologiewerten in die Pluszone retten. Zuvor hatte erneut die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem "fiscal cliff" auf die Stimmung gedrückt. Der heutige Start in den Handel wird etwas besser ausfallen. Die Events des Tages, in Form des USArbeitsmarktberichts und dem Michigan Sentiment, stehen am Nachmittag auf der Agenda.
Charttechnik: Das gestern erreichte Jahreshoch zeigt, dass der Markt tendenziell weiter nach oben will. Trotz der bereits sehr ansehnlichen Performance seit dem Zwischentief am 16.11., ist noch Spielraum nach oben vorhanden. Insbesondere dann, wenn es dem Dax endlich gelingen sollte, die so hart umkämpfte Widerstandszone im Bereich von 7.480 Zählern nachhaltig! hinter sich zu lassen. Die nächste, große Kurszielmarke findet sich bei 7.633 Zählern. Eine weitere Projektionsmarke lässt sich bei 7.677 Punkten definieren. Unterstützung geht von den Marken bei 7.440, 7.380 und 7.350 Punkten aus.