Grüne Vorzeichen für die Aktienmärkte - Nikkei auf sieben-Wochen-Hoch
ESM-Chef warnt mit Blick auf Italien vor Verschärfung der Euro-Krise
In der neuen Woche sind vor allem US-Zahlen und -Ereignisse von Interesse. Die FOMC-Sitzung der US-Notenbank ist dabei an erster Stelle zu nennen. Eine Veränderung des Zinsniveaus steht hier anders als bei der EZB nicht zur Diskussion. Die Fed hat sich vielmehr auf das Instrument der Anleihekäufe verlagert. Einige Marktteilnehmer rechnen bereits auf der Sitzung in dieser Woche mit einer Ausweitung der Aktivitäten. Wir glauben, dass die US-Notenbank zunächst in einer abwartenden Haltung verharrt und mindestens das Ergebnis der "Fiscal-Cliff"-Verhandlungen vorliegen haben möchte, bevor weitere Aktionen beschlossen werden. Datenseitig sind die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion im Auge zu behalten. Erstere werden gestützt durch starke Pkw-Verkaufszahlen. Gleichwohl erscheint uns die Konsenserwartung zu niedrig. Positive Entwicklungen sind unseres Erachten auch bei der Produktion möglich. Zwar besteht eine gewisse Unsicherheit, ob es nach dem Sturm an der Ostküste Nachholeffekte gibt, die die Produktion steigen lassen. Zudem sehen wir Potenzial für eine erhöhte Versorgerproduktion, denn der November fiel kälter aus als gewöhnlich. Per saldo sehen wir die durchschnittliche Marktschätzung als zu pessimistisch an. Inflationsseitig bleibt das Bild unverändert:
In der ersten Wochenhälfte werden die Marktteilnehmer zunächst aber auf europäische Datenveröffentlichungen achten. Sentix- und ZEW-Umfragen liefern erste Stimmungsergebnisse für den Monat Dezember. Steigende Konjunkturerwartungen halten wir für wahrscheinlich, während die Lagebeurteilung noch verhalten ausfallen dürfte.
Aktienmärkte: Am Freitag kam der Dax zunächst nicht wirklich auf die Beine. Nach einem kurzen Anlauf in Richtung Jahreshoch schwächte sich das Momentum immer mehr ab. Für kurze Irritationen hatte auch die Meldung über eine Tsunami-Warnung (nach einem Erdbeben der Stärke 7,3) für Japan gesorgt. Darüber hatte man den Eindruck, dass sich vor der Veröffentlichung der US-Daten am Nachmittag niemand zu weit aus dem Fenster lehnen wollte. Die Arbeitsmarktdaten lagen über
den Markterwartungen und lösten einen "short-squeeze" aus, welcher den Dax in den Bereich des Jahreshochs zurückführte. In dieser Woche stehen wieder eine Reihe von Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass der Rückenwind für die Aktienmärkte anhält. Viele Investoren dürften die letzte Anstiegsbewegung verpasst haben und sind entsprechend unterinvestiert. Auch die Vielzahl von neuen Hochs bei Einzelwerten spricht für diese These. Die Vorgaben für den heutigen Start in den Handel lassen eine freundliche Eröffnung erwarten.
Charttechnik: Am Donnerstag hat der Dax ein neues, prozyklisches 19-Monatshoch ausgebildet. Auf dieser Basis ist davon auszugehen, dass sich der übergeordnete Aufwärtstrend per saldo fortsetzen wird. Kurzfristig könnte es jedoch nochmals zu einem kleineren Rücksetzer kommen, insbesondere die Oszillatoren liefern entsprechende Signale. Diese mögliche Korrektur wird dafür sorgen, dass sich nochmals Einstiegsmöglichkeiten ergeben. Nicht zuletzt wird der Jahresabrechnungstermin - Stichwort "Window Dressing" in der zweiten Monatshälfte für steigende Kurse sorgen. Auch mit Blick auf das kommende Jahr würde diese Vorgehensweise Sinn machen, denn die Performance-Erwartung für die ersten Handelstage im neuen Jahr ist traditionell recht gut.
Ihr Floor Research
Disclaimer
Die Publikationen sind mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthalten jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in diesen Publikationen getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.