Wichtige Entscheidungen werden wahrscheinlich auch in Europa gefällt. Die EU-Finanzminister treffen sich zum Thema Bankenunion. Eine schnelle Entscheidung, die von einer breiten Zustimmung getragen wird, könnte im Vorfeld der Fed-Sitzung die Risikoaversion zurückdrängen. Datenseitig hat der Euroraum nicht viel zu bieten. Es sei aber erwähnt, dass die Konsensschätzung einer stagnierenden Industrieproduktion der Eurozone nicht als realistisch anzusehen ist. Zwar konnte Spanien ein Produktionsplus melden, die schwachen Ergebnisse in Deutschland, Frankreich und Italien werden unseres Erachtens aber ein deutliches Minus auch der Gesamtproduktion zur Folge haben.
Aktienmärkte: Eindrucksvoll bestätigte der Dax gestern die Theorie, dass auf neue Hochs (mind. 54-Wochen-Hochs) weitere neue Hochs folgen. Einziges Manko waren die überschaubaren Handelsumsätze, welche als nicht idealtypisch zu bezeichnen waren. Rückenwind erhielt der Index dabei von einem besser als erwartet ausgefallenen ZEW-Index. Dieser konnte nach einem Rücksetzer im November deutlich zulegen und befindet sich zum ersten Mal seit Mai dieses Jahres wieder im positiven Terrain. Etwas aufgehellt stellte sich auch die Erwartungshaltung in Sachen Italien dar. Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass es nicht zu einem generellen Regierungsumschwung in dem Land kommen wird. Auch Bundeskanzlerin Merkel äußerte sich diesbezüglich zuversichtlich. Infolge dessen konnte sich auch der italienische Leitindex von seinen Vortagesverlusten erholen. In der Spitze ging es bis auf 15.611 Zähler nach oben. Unter den Einzelwerten hierzulande vollzog die Aktie von ThyssenKrupp eine beeindruckende Kursbewegung. Nach einem vorbörslichen Verlust von minus 6 % drehte die Aktie im Verlauf deutlich in die Pluszone. Zum Xetraschluss war ein Plus von 5,63 % zu verbuchen. Die zuletzt verschmähten Versorger wie E.ON (+2,60 %) und RWE (+2,19%) konnten etwas Boden gut machen. Auch heute kann damit gerechnet werden, dass der Dax freundlich in den Handel starten wird. Damit wird die psychologisch wichtige Marke von 7.600 Zählern überschritten und folglich der höchste Stand seit 2008 erreicht. Für Rückenwind sorgen die Vorgaben von den Überseebörsen, aber auch der gelungene Anleiherückkauf Athens trägt etwas dazu bei. Verschiedene Datenveröffentlichungen stehen auf der Agenda, das wichtigste Event wird aber die Entscheidung der US-Notenbank am Abend sein.
Charttechnik: Mit dem gestern erreichten prozyklischen Hoch, stehen die Chancen weiterhin gut, dass sich der Aufwärtsimpuls nochmals ausdehnt. Das nächste Kursziel, in Form einer Projektion findet sich bei 7.658 Zählern. Knapp darüber, bei 7.678 Punkten, befindet sich eine Fibonacci- Marke. Darüber sind die nächsten Marken schon ein gutes Stück entfernt. Auf der Unterseite lassen sich Supports bei 7.556 und 7.478 Punkten definieren.
Disclaimer
Die Publikationen sind mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthalten jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in diesen Publikationen getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.