Equity Daily

• Frankreich wird in diesem Jahr das EU-Defizitziel nicht einhalten
• Japan: BIP schrumpft im Schlussquartal weiter

Die Wachstumszahlen des vierten Quartals stehen heute im Mittelpunkt des Interesses. Alle wichtigen Länder der Eurozone veröffentlichen heute ihre Daten und um 11:00 Uhr folgt dann das BIP der Eurozone. In Deutschland ist mit einer gesunkenen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage zu rechnen, denn das Statistische Bundesamt hat bereits das jahresdurchschnittliche Wachstum 2012 bekanntgegeben und in diesem Zusammenhang haben sich die Erwartungen bei einem BIP-Minus von 0,5 % im vierten Quartal festgesetzt. Auch Italien und Frankreich werden rückläufige Aktivitäten melden. Wenn alle vier großen Euroländer ein schwaches BIP ausweisen, dann ist dies auch für die gesamte Eurozone zu erwarten. Damit beschleunigt sich die Rezession, die seit dem vierten Quartal 2011 anhält. Diese Tatsache sollte jedoch nicht den Blick verstellen für die zuletzt sichtbaren Verbesserungen bei Stimmungs- und Frühindikatoren in der Eurozone. Diese lassen ungeachtet der Q4-Minuszeichen eine Stabilisierung und eine allmähliche Erholung der europäischen Volkswirtschaften im Verlauf des Jahres erwarten. Bezüglich der Geldpolitik werden Marktteilnehmer den heutigen Monatsbericht der Europäischen Zentralbank nochmals unter die Lupe nehmen, um Signale für etwaige Zinssenkungen zu erkennen.

Aktienmärkte: Nach einem verhaltenen Start, konnte der Dax im weiteren Verlauf sukzessive Kursgewinne etablieren, wenngleich diese von sehr geringen Umsätzen begleitet wurden. Entsprechend ist die Aussagekraft der temporären Aufwärtsbewegung gering. Nennenswerte Gründe für den Anstieg waren nicht auszumachen. Es scheint, als würden die Begrenzungen der aktuellen Trading-Range (7.765 / 7.537), sowohl in die eine- als auch in die andere Richtung von Zeit zu Zeit einem Test unterzogen werden. Erst mit einem nachhaltigen Ausbruch wird sich eine "zuverlässigere" Bewegung etablieren können. Die zuletzt steigende Risikoaversion (VDax: 15,69 vs.16.09) hat etwas nachgelassen. Unter den Einzelwerten ragten Lanxess (+2,48 %) als bester Dax-Wert heraus. Inhaber der roten Laterne waren die Papiere von der Commerzbank (-0,93 %). Die Gewinnerliste des M-Dax wurde von Kabel Deutschland (+8,76 %) angeführt, nachdem Spekulationen über einen möglichen Einstieg von Vodavone die Runde machten. Der M-Dax kletterte gestern über die Marke von 13.000 Zählern und markierte damit ein neues Rekordhoch.

Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart deuten auf eine leicht schwächere Eröffnung hin. Charttechnik: Heute wollen wir einen Blick auf den Chart des italienischen FTMIB werfen. Wie in der Grafik zu erkennen ist, befindet sich dieser aktuell in einer Konsolidierung. Per gestern ist der Index einerseits nahezu an die obere Begrenzung der Konsolidierung und andererseits an die untere Linie des High-Low-Channels heran gelaufen. Entsprechend kann damit gerechnet werden, dass eine, für den kurzfristigen Trend, relevante Richtungsentscheidung ansteht. Auf Basis der überwiegend negativ zu wertenden Indikatoren, erscheinen die Gefahren derzeit größer als die Chancen zu sein. Sollte in Kürze die Marke von 16.390 Zählern unterschritten werden, würde eine negative Fortsetzungsformation entstehen. Das erste, daraus resultierende Kursziel wäre die 15.800er-Marke. Der Vollständigkeit halber sei die obere Begrenzung auch erwähnt - diese findet sich bei 16.810 Punkten.