Datenseitig richtet sich das Interesse am Morgen auf das deutsche Verbrauchervertrauen. Bis zuletzt hatte sich das GfK-Konsumklima robust gezeigt und dies, obwohl der Rückgang der Arbeitslosenzahlen 2012 zum Erliegen kam. Insbesondere die Anschaffungsneigung der Deutschen war jedoch bis zuletzt hoch. Für die mittelfristigen Konsumperspektiven ist dies ein freundliches Zeichen. Der deutsche Arbeitsmarktbericht für den laufenden Monat steht morgen im Kalender. Ein leichter Rückgang der Arbeitslosenzahl und eine unveränderte Arbeitslosenquote werden erwartet. Marktteilnehmer werden ihr Augenmerk in der Eurozone auf das Economic Sentiment der EUKommission lenken. Vor dem Hintergrund der enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes in Frankreich, Deutschland und der Eurozone sowie der wenig überzeugenden nationalen Geschäftsklimaindikatoren sollte ein Rückgang des Economic Sentiments nicht überraschen. In den USA stehen zwar Fed-Reden und die Zahl der schwebenden Hausverkäufe im Kalender, nachhaltigen Einfluss auf das Marktgeschehen sollten diese aber nicht haben.
Aktienmärkte: Die Aktienmärkte zeigten sich gestern insgesamt lustlos. Nach den zuletzt eher von Nervosität geprägten Handelstagen, kam dieses Luftholen für manche Marktteilnehmer zur richtigen Zeit. Dennoch sollte nicht übersehen werden, dass die Neigung Positionen abzubauen vorhanden ist. Diese These wird vor allem von den steigenden Volumen, bei fallenden Kursen, untermauert. Chartttechnisch bleibt die Situation angespannt, dazu aber später mehr. In der Gunst der Anleger standen vor allem die Papiere von HeidelbergCement (+4,31 %) und Lanxess (+ 2,88 %). Wieder aufgekommene Übernahmephantasien hatten bei Letztgenannten dazu beigetragen. Inhaber der roten Laterne war die Deutsche Telekom (-1,85 %). Auch im EuroStoxx 50 waren die Telekom-Werte unter den größten Verlierern. U.a. hat ein Downgrade für Telecom Italia diese Tendenz verstärkt. Natürlich werden auch heute die Nachrichten und Statements zu Zypern eine Rolle spielen. Die auf der Agenda stehenden Konjunkturdaten sollten die Kurse hingegen nur geringfügig beeinflussen. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart deuten auf eine etwas freundlichere Eröffnung hin.
Charttechnik: Heute wollen wir unseren Chart-Fokus auf den italienischen FTMIB richten. Dieser ist gestern exakt auf eine untere Projektions- Begrenzung bei 15.417 Zählern aufgesetzt. Sollte die genannte Marke in Kürze von oben nach unten durchbrochen werden, wofür die Wahrscheinlichkeit auf Basis der Indikatoren recht hoch ist, wird die Abwärtsdynamik nochmals deutlich zunehmen. Erste Kursziele finden sich dann bei 15.139 und 14.905 Zählern. Es erscheint ratsam, dass bestehende Engagements auf jeden Fall abgesichert werden sollten.
Das Bild des Dax hat sich gestern nicht nennenswert aufgehellt. Einzig das höhere Tief an der Tageskerze und die Tatsache, dass der Schlusskurs über der so wichtigen Supportmarke von 7.870 Zählern lag, können als leicht positives Zeichen erwähnt werden. Das Aufwärtspotenzial dürfte begrenzt bleiben, bereits bei 7.932 Zählern wirkt ein erster Widerstand.