China: Service-PMI (HSBC) sinkt im März leicht auf 53,3 von 53,9
Williams (Fed): Wahrscheinlichkeit für QE3 gesunken
Die Wahrscheinlichkeit für weitere Stimulierungsmaßnahmen seitens der US-Notenbank ist gesunken. Im jüngst veröffentlichten Protokoll der FOMC-Sitzung, die vor gut zwei Wochen stattgefunden hat, geht hervor, das die Mehrheit der Währungshüter die Möglichkeit weiterer Liquiditätsmaßnahmen nur dann sieht, sollte die Konjunktur an Dynamik verlieren oder die Kernteuerung unter die Zielmarke der Fed fallen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es die FOMC-Mitglieder nach wie vor für angemessen halten, die erste Leitzinserhöhung frühestens weit im Jahr 2014 zu beschließen. Auch dazu gibt es Hinweise im Protokoll: Die Einschätzung des FOMC zur Angemessenheit der ersten Leitzinserhöhung könne nur dann angepasst werden, sollte sich der wirtschaftliche Ausblick der Fed "signifikant" ändern. Die US-Notenbank geht derzeit davon aus, dass sich die Konjunktur allmählich festigt, die Arbeitslosigkeit graduell sinkt und die Inflation im Bereich von zwei Prozent bleibt. Da eine signifikante Änderung dieser Einschätzung die Leitzinsmeinung der US-Notenbank verändern kann, werden die anstehenden Arbeitsmarktzahlen mit besonderem Interesse verfolgt. Heute liefern die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe eine letzte Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der morgen auf der Agenda steht. Die Erstanträge haben mit Werten um 350/360 Tsd. Niveaus erreicht, die mit einem deutlichen Aufbau neuer Stellen kompatibel sind. Die Konsensschätzungen für die wöchentlichen Erstanträge in Höhe von 355 Tsd. und für die neugeschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft von gut 200 Tsd. sind weitgehend realistisch. Zwar dürften die Zahlen nicht in der Lage sein, den wirtschaftlichen Ausblick der US-Notenbank zu verändern, Spekulationen über weitere Stimulierungsmaßnahmen könnten aber weiter in den Hintergrund treten.
Nicht nur die US-Notenbank nimmt derzeit eine geldpolitisch abwartende Haltung ein. Auch auf der heute anstehenden Sitzung der Bank von England dürften weder der Leitzins noch das Anleihekaufvolumen verändert werden. Da es in diesem Fall keine Presseerklärung gibt und ohnehin kaum ein Marktteilnehmer mit einer geldpolitischen Veränderung rechnet, bleibt der Einfluss der Zinssitzung gering. Bereits gestern hat die Europäische Zentralbank den Leitzins erwartungsgemäß bei 1,00 % belassen und auf der anschließenden Pressekonferenz weder Signale für eine weitere Zinssenkung gegeben noch für eine erhöhte Liquiditätsbereitstellung. Die Sicht der EZB, wonach das Risiko - zumindest kurzfristig - in erhöhten Teuerungsraten liegt, lässt wohl keinen Raum für weitere Lockerungsmaßnahmen.
EUR-USD: Die gesunkene Wahrscheinlichkeit für ein drittes Anleihekaufprogramm in den USA in Verbindung mit der wieder aufflammenden EWU-Schuldenproblematik hat den Euro belastet. Bei Unterschreiten des Unterstützungsbereichs 1,3095/1,3105 würde einem Test des markanten Tiefs von Mitte März bei 1,3000 nichts mehr im Wege stehen. Trading-Range: 1,3000 - 1,3250.
Disclaimer
Die Publikationen sind mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthalten jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in diesen Publikationen getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.