- Fed-Chef Bernanke warnt vor Risiken für US-Wirtschaft, gibt aber keine Hinweise auf unmittelbare geldpolitische Maßnahmen.
- Chinesische Zentralbank senkt den Leitzins um 0,25 % auf 6,31 %.
- Ratingagentur Fitch stuft spanische Bonität um drei Stufen auf BBB herab.
Der Kalender hat heute vor allem Daten der zweiten Reihe zu bieten. Von Interesse könnte hierbei die italienische Industrieproduktion sein. Zur Wochenmitte zeigten Daten in Spanien und Deutschland, dass der April mit schwächerer Leistung einherging. Nachdem Italien sich bereits bei den PMIs positiver darstellen konnte als insbesondere Spanien, ist nun spannend, ob es auch in der Realwirtschaft zu einer relativ besseren Entwicklung gekommen ist. Allzu großer Optimismus sollte diesbezüglich aber nicht aufkommen, denn der nationale Stimmungsindex der italienischen Industrie sackte deutlich ab.
In den letzten beiden Quartalen lieferte der US-Außenhandel leicht negative Wachstumsbeiträge zum BIP. Die Ausweitung des realen Fehlbetrages steht traditionell in einem engen Zusammenhang zu der Konsumdynamik, die in der Regel eine erhöhte Importtätigkeit zur Folge hat. Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die US-Exportindustrie seit dem Tief 2009 im Trend reale Exportzugewinne verzeichnen kann. Bis zuletzt war diese Entwicklung intakt. Daher ist bei den heutigen Werten nicht nur von Interesse, ob sich das Defizit in der Handelsbilanz verringert hat, sondern wie sich Importe und vor allem die Exporte entwickelt haben. Steigende Exporte der USA sind auch ein Hinweis auf eine robuste weltwirtschaftliche Entwicklung.
EUR-USD: Der Devisenmarkt scheint mit dem Schwächeanfall in der letzten Woche eine unzureichende konjunkturelle Entwicklung vor allem in Europa bereits weitgehend eskomptiert zu haben. Die teilweise unerwartet deutlich rückläufigen Produktionszahlen haben in der laufenden Woche nicht mehr zu massiven Kursverlusten geführt und auch die anhaltende Verunsicherung im Rahmen der Schuldenkrise war kein nachhaltiger Belastungsfaktor mehr. Dennoch: Entwarnung zu geben scheint uns verfrüht. Zum einen droht mit der Parlamentswahl in Griechenland am 17. Juni eine neue Welle der Unsicherheit, zum anderen sind auch die spanischen Probleme noch lange nicht gelöst. Der Blick auf die Wochentechnik offenbart zudem, dass das übergeordnete Bild auch technisch mit Risiken behaftet bleibt. Die auffällige Verbesserung der technischen Indikatoren auf Tagesbasis aber lässt zumindest heute eine anhaltende Stabilisierung als möglich erscheinen. Trading-Range: 1,2462 - 1,2626.%