Asiens Aktienmärkte starten mit Gewinnen in die neue Handelswoche.
Nach der Woche der Zentralbankentscheidungen und der Veröffentlichung wichtiger US-Konjunkturzahlen, allen voran des Arbeitsmarktberichts, stehen in dieser Woche keine Einträge dieses Kalibers im Kalender. In den USA sind lediglich die Einfuhrpreise am Freitag zu erwähnen, die wohl darauf hinweisen werden, dass derzeit kein Inflationsdruck vorhanden ist. Von dieser Seite sind der amerikanischen Notenbank bei der Politik des billigen Geldes vorerst nicht die Hände gebunden. Das Ereignisrisiko rund um die europäische Schuldenkrise ist zwar hoch, das fundamentale Umfeld liefert in den kommenden Tagen aber nur wenig Neues. Heute wird einzig das Sentix-Investorenvertrauen veröffentlicht, das voraussichtlich auf die gedrückte Stimmung aufmerksam machen wird. Größeren Einfluss auf das Marktgeschehen erwarten wir gleichwohl nicht. Die kritische Stimmungslage resultiert aus den zum Teil enttäuschenden Konjunkturzahlen der letzten Wochen - zu nennen ist hier vor allem das in tief rezessivem Bereich liegende Unternehmensvertrauen. Dass nicht nur die Stimmungslage getrübt ist, könnten zunehmend realwirtschaftliche Daten zeigen, wie beispielsweise die deutschen Industrieaufträge und die Produktionszahlen. Bis jetzt haben die deutschen Exporte und eine rekordniedrige Arbeitslosigkeit Deutschland dabei geholfen, sich der europäischen Staatsschuldenkrise zu widersetzen. Diese Immunität scheint aber zunehmend zu schwinden, was an den überraschend schwachen Einkaufsmanagerindizes abzulesen ist. Das enttäuschende Unternehmensvertrauen spricht dafür, dass die Produktionsaktivität allmählich nachlässt. Auf Interesse stoßen zunehmend auch die Produktionszahlen der EWU-Peripheriestaaten. Unter anderem stehen in dieser Woche die italienischen und spanischen Werte zur Veröffentlichung an, sowie die vorläufigen Wachstumszahlen in Italien. Dass diese realwirtschaftlichen Zahlen insgesamt zu einer Marktberuhigung beitragen, darf wohl bezweifelt werden. Letztlich wird sich der konjunkturelle Abschwung in den Krisenstaaten der Eurozone im zweiten Quartal dieses Jahres fortgesetzt oder verstärkt haben.
Es ist weiterhin an der Politik, Vertrauen in die Stabilität der Eurozone zu schaffen und die Renditen der EWU-Peripherie nachhaltig zu drücken. Die Europäische Zentralbank kann dies allein nicht bewerkstelligen und hat das auf der Ratssitzung in der letzte Woche auch deutlich gemacht. Dort betonte der EZB-Präsident, dass die Notenbank sich zwar den Ankauf von Staatsanleihen vorbehalte. Zuvor müssten die betreffenden Staaten aber bereit sein, Finanzhilfe beim Rettungsschirm zu beantragen - und sich damit auch den Reform- und Sparbedingungen verpflichten. Die EZB werde aber auch dann nicht automatisch handeln. Letztlich kann ihr Eingreifen der Politik nur Zeit kaufen, die genutzt werden muss, um den Investoren das Engagement in Staaten der EWU-Peripherie schmackhaft zu machen.
EUR-USD: Der Euro konnte am Freitag die Vortagesverluste wieder wettmachen. Auch das kurzfristig eingetrübte Chartbild hat sich wieder aufgehellt, zumal auch ein erneuter Test der oberen Begrenzungslinie des mittelfristigen Abwärtskanals erfolgt ist. Diese verläuft heute bei 1,2348. Nun wird sich aber zeigen müssen, ob die Kraft für weitere Kursgewinne ausreicht. Trading-Range: 1,2312 - 1,2496.