- Weidmann hat Pläne der EZB zum Kauf von Anleihen ungewöhnlich scharf kritisiert
- Asiens Aktienmärkte tendieren uneinheitlich, Nikkei leicht im Plus, Euro pendelt um 1,25
Gleich zum Wochenstart wird es datenseitig spannend, denn in Deutschland steht der ifo- Geschäftsklimaindex zur Veröffentlichung an. Die Sentix- und ZEW-Befragungen liefern negative Indikationen, da sowohl die jeweilige Erwartungskomponente als auch der jeweilige Mittelwert aus Lage und Erwartungen gesunken ist. Überraschend positiv präsentierte sich dagegen der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitendes Gewerbes, jenes Sektors, der die dominante Rolle im ifo- Geschäftsklima spielt. Allerdings ist der Einkaufsmanagerindex in den letzten Monaten deutlicher gefallen als der ifo-Index, sodass der jüngste Anstieg die Erwartungen an den ifo-Wert nicht zu hoch schrauben sollte. Bestenfalls erwarten wir ein nur leicht schwächeres ifo-Geschäftsklima.
Neben dem ifo-Index stehen in der Woche noch andere Stimmungsumfragen unter den Unternehmen im Kalender. Zu nennen ist der INSEE-Index in Frankreich sowie das Pendant in Italien.
Insbesondere der italienische Wert könnte für Aufmerksamkeit sorgen. Auch die EU-Kommission veröffentlicht das Economic Sentiment (Wirtschaftsvertrauen) und in den USA stehen regionale Industrieumfragen an. Hier müsste es zu deutlich erholten Werten kommen, um einen positiven Ausblick auf den nächsten ISM-Index geben zu können. Dies ist aber keineswegs gesichert.
Darüber hinaus stehen zahlreiche Daten zur Veröffentlichung an, die das konjunkturelle Gesamtbild abrunden. In der Eurozone sind dies die Geldmengenentwicklung sowie die deutschen und italienischen Einzelhandelsumsätze. Auch in den USA stehen Konsumwerte an, wie auch die private Einkommensentwicklung und neue Daten vom Immobilienmarkt. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Revision des US-BIP-Wachstums. Zunächst war ein Wachstum von annualisiert 1,5 % veröffentlicht worden. Der besser als geschätzt ausgefallene Außenhandel sorgt aber wohl für eine Aufwärtskorrektur der Zahl auf 1,8 %, womit leichtes Überraschungspotenzial besteht.
Zum Wochenschluss konzentriert sich die gesamte Aufmerksamkeit auf das Wirtschaftssymposium der Fed in Jackson Hole. Viele Marktteilnehmer dürften sich von der Rede Ben Bernankes eine Ankündigung weiterer Anleihekäufe der Fed erwarten. Zwar wird er die grundsätzliche Bereitschaft der Fed zu QE3 signalisieren, ob er aber im Vorfeld wichtiger Konjunkturdaten und der FOMC-Sitzung Mitte September Klartext spricht, ist offen.
EUR-USD: Der Euro gönnte sich eine Verschnaufpause, wovon der technische Ausblick aber insgesamt wenig berührt wurde. Ungeachtet des schwachen Wochenschlusses liegen MACD und Stochastic im Tageschart oberhalb ihrer Signallinien und auch der DMI ist im Kauf. Insofern sollte der Impuls in Richtung 1,2693 und 1,2748, der sich durch das Überschreiten des Hochs bei 1,2444 ergeben hat, noch nicht beendet sein. Allerdings dürfte der Euro durch einen sinkenden ifo-Index keine fundamentalen Impulse nach oben bekommen. Auch die EWU-Schuldenkrise als übergeordneter Belastungsfaktor ist nicht aus der Welt. Trading-Range: 1,2445 - 1,2591.