Im Vorfeld der Rede von Fed-Chef Bernanke am morgigen Freitag in Jackson Hole stehen noch einige US-Daten auf dem Programm, die Informationen über den derzeitigen Zustand der dortigen Konjunktur liefern. Auch wenn es keine Anzeichen für eine substanzielle und nachhaltige Erholung gibt, hat sich das Umfeld verbessert. Darauf dürften die heutigen Daten hinweisen. Bezüglich der Konsumausgaben liefern die gestiegenen Einzelhandelsumsätze eine positive Indikation. Diese stiegen im Juli um 0,8 %. Selbst ohne Kfz-Verkäufe konnte ein Plus von 0,8 % verbucht werden, wodurch gezeigt worden ist, dass sich das Wachstum im dritten Quartal fortzusetzen scheint. Zusammen mit den Konsumausgaben werden die Deflatoren bekanntgegeben. Der PCE-Kerndeflator, dass traditionell bevorzugte Inflationsmaß der USA, dürfte dabei keinen übermäßigen Preisdruck anzeigen, sodass sich die US-Währungshüter von dieser Seite nicht bei ihrer Politik des billigen Geldes beeinflussen lassen. Demgegenüber liefert das Konjunkturumfeld derzeit kaum Argumente für eine neue Runde von Anleihekäufen. Auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind mit Werten im Bereich um 370 Tsd. auf einem Niveau, das mit einem robusten Aufbau neuer Stellen vereinbar ist. Daher halten wir an unserer Einschätzung fest, dass Fed-Präsident Bernanke morgen möglicherweise keine konkreten Hinweise auf eine bevorstehende Lockerung der Geldpolitik geben wird. Marktteilnehmer würden sich davon enttäuscht zeigen. In der Eurozone stehen Konjunkturzahlen auf dem Programm, die eher der zweiten Reihe zuzuordnen sind. Das europäische Wirtschafts- und Industrievertrauen wird wohl leicht sinken, nachdem bereits nationale Stimmungsindikatoren nachgegeben haben. Demgegenüber zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt vergleichsweise unbeeindruckt von der EWU-Schuldenkrise. So verharrt die Arbeitslosenquote seit Monaten auf dem niedrigen Niveau von 6,8 %. Erste Warnsignale gibt es dennoch: Die Zahl der saisonbereinigten Arbeitslosen steigt seit April, und das Stellenangebot geht allmählich zurück. Im Vorfeld wichtiger Notenbankereignisse (Jackson Hole morgen und EZB-Ratssitzung am 6. September) dürfte der heutige Datenkranz aber kaum Einfluss auf das Marktgeschehen haben EUR-USD: Der Euro hat sich etwas abgeschwächt, sodass er erneut daran gescheitert ist, das jüngste Hoch bei 1,2589 sowie die 100-Tagelinie zu überwinden. Der kurze Aufwärtstrendkanal ist aber weiterhin intakt und die
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