- Berichte über möglichen Rücktritt von Bundesbankpräsident Weidmann belasten Euro.
- Japan: Markit-PMI sinkt im August von 47,9 auf 47,7.
Die Rede Ben Bernankes in Jackson Hole steht heute im Mittelpunkt des Interesses. Wie vor zwei Jahren könnte der Fed-Chef das Symposium nutzen, um eine Ausweitung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank anzukündigen. Die Spekulationen hierüber haben spätestens seit dem letzten Sitzungsprotokoll zugenommen, denn viele der FOMC-Mitglieder haben sich für eine "ziemlich bald" erfolgende zusätzliche Lockerung der Geldpolitik ausgesprochen, sofern die US-Wirtschaft keine nachhaltige und substanzielle Verbesserung zeigt. Von solchen Entwicklungen kann bislang nicht gesprochen werden, da die US-Wirtschaft zuletzt graduell gewachsen ist. So wurde es zumindest im Konjunkturbericht der Fed (Beige Book) formuliert und auch die Datenlage der letzten Wochen lässt diesen Schluss zu. Weil in der nächsten Woche mit dem ISM-Index und dem Arbeitsmarktbericht wichtige US-Datenveröffentlichungen anstehen, halten wir es für wahrscheinlich, dass Bernanke den Tenor des Sitzungsprotokolls aufnimmt und ein weiteres Eingreifen der Fed an die Entwicklung der wirtschaftlichen Daten bindet. Damit würde die klare Bereitschaft zum Eingreifen bestätigt, letztlich aber auf Zeit gespielt, denn die Anleihekäufe sind auch in den USA nicht unumstritten.
Datenseitig richtet sich die Aufmerksamkeit heute zunächst auf europäische Zahlen. Einzelhandelszahlen in Deutschland und Spanien werden Beachtung finden genauso wie die EWUInflationsrate.
Die Schnellschätzung steht unter dem Eindruck der höheren Benzinpreise und mit deutlichen Zuwächsen in Deutschland und Spanien erscheint ein Anstieg über die Konsensschätzung einer Jahresteuerungsrate von 2,5 % möglich. Unmittelbare Marktreaktionen sollten damit im Vorfeld der Bernanke-Rede aber nicht verbunden sein. In den USA ist der Chicago-PMI beachtenswert, der eine wichtige Indikation gibt für den ISM-Index. Das endgültige Michigan Sentiment sowie die Industrieaufträge werden dagegen nicht ins Gewicht fallen. Letztere werden dominiert von den robusten Durable Goods Orders, die wiederum von den Flugzeugbestellungen profitierten, während in der Gesamtheit die Zahlen nicht überzeugten.
EUR-USD: Der Euro bleibt in der abwartenden Haltung, wobei technisch Chancen auf steigende Kurse gewahrt bleiben. Entscheidende Hürden finden sich bei 1,2583/89 in Form der 100- Tagelinie sowie des Augusthochs. Allerdings ist das Ereignisrisiko heute erhöht, denn falls Bernanke die unmittelbaren Q3-Erwartungen enttäuscht, kann der US-Dollar vermutlich zulegen.
Zudem belasten Meldungen über Rücktrittsabsichten von Bundesbankpräsident Weidmann. Trading- Range: 1,2445 - 1,2589.