Die neue Woche startet mit einem Highlight im Datenkalender, dem ifo-Geschäftsklimaindex. Die Indikationen durch die ZEW- und Sentix-Umfragen waren bereits leicht positiv, nachdem sich die Stimmung an den Finanzmärkten infolge der EZB- und ESM/Fiskalpakt-Entscheidungen aufgehellt hatte. In Deutschland gesellt sich dazu eine deutliche Verbesserung der Einkaufsmanagerindizes sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor. Daher wäre alles andere als eine Verbesserung des ifo-Geschäftsklimas eine Überraschung. Nach einer Serie von rückläufigen Werten, wäre es der erste Anstieg und Hoffnungen auf eine Wende in der deutschen Konjunkturentwicklung würden gestärkt. Ob es allerdings gelingt, die Konsensschätzung zu übertreffen, bleibt abzuwarten. Auch in Frankreich, Italien und der Eurozone stehen die Industrieklimaindikatoren auf der Agenda bzw. das Economic Sentiment. In Frankeich waren die PMIs regelrecht eingebrochen, die Umfrage der Bank von Frankreich zeigte etwas mehr Zuversicht. Der INSEE-Index wird also zeigen, wie schlecht es um die Industrie in Frankreich wirklich bestellt ist.
In den USA stehen weitere regionale Industrieumfragen an, die das diffuse Bild aufklaren sollten. Während die Umfrage der New-York-Fed enttäuschte, konnte die der Philadelphia-Fed überzeugen, sodass aktuell ein September-ISM-Index auf dem Vormonatsniveau wahrscheinlich ist. Die wichtigste Indikation für den nationalen Einkaufsmanagerindex liefert aber der Chicago-PMI erst am Freitag. Das Verbrauchervertrauen des Conference Boards steht unter guten Vorzeichen. Deutliche Anstiege des Michigan Sentiments und anderer Stimmungsumfragen lassen einen robusten Wert erwarten. Von hohem Interesse werden unseres Erachtens die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sein. Traditionell steht der Gesamtwert unter dem hohen Einfluss des Flugzeugherstellers Boeing. Dessen Bestellungen hatten im Juli für ein Monatsplus der Durable Goods Orders von rev. 4,1 % gesorgt. Das Pendel schlägt nun allerdings zurück, denn im August konnte Boeing nur die Bestellungen eines einzigen Flugzeuges melden, nach 260 Stück im Juli. Der Gesamtindex könnte daher ein Minus von rund 5 % aufweisen und damit die Konsensschätzung unterschreiten. Angesichts dieser Volatilität richtet sich der Blick aber vermehrt auf die Aufträge abseits des Transportsektors. Die im Index der Frühindikatoren enthaltene Auftragskomponente für Kapitalgüter liefert eine leicht positive Indikation. Positives Überraschungspotenzial machen wir jedoch nicht aus.
EUR-USD: Der Euro befindet sich noch immer in der Korrektur der Rally seit Juli. Ein robuster ifo-Index sollte dem Euro heute Unterstützung geben, einen Test des jüngsten zyklischen Hochs dürfte es aber nicht geben. Erste Unterstützungen finden sich bei 1,2905 und 1,2829; Widerstände sind bei 1,3061 und 1,3086 zu lokalisieren. Trading-Range: 1,2900 - 1,3048.
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