Endgültige Verbraucherpreisentwicklungen in Spanien und Italien haben kaum Markteinfluss. So werden diese an dem übergeordneten Bild nichts ändern, wonach kurzfristig die Teuerungsraten u.a. wegen administrierten Preisanpassungen erhöht sind; ein breiter Inflationstrend dagegen nicht besteht. So sprach auch Bundesbankpräsident Weidmann jüngst davon, dass die Inflationsrisiken gering seien. Wichtiger sind derzeit die konjunkturellen Vorboten. Die Vorgaben für den ZEW-Saldo der Konjunkturerwartungen sind freundlich, denn die vergleichbare sentix-Befragung zeigte einen verbesserten Wert. Allerdings sind inzwischen die Industrieproduktionszahlen und Auftragsentwicklungen in Deutschland veröffentlicht worden, und diese haben klar enttäuscht. Insofern dürfte der Saldo der Lagebeurteilungen, der parallel zum Erwartungssaldo erhoben wird, einen deutlichen Rücksetzer erfahren. Je schlechter die Lage, desto größer ist wiederum das Potenzial für eine positive Erwartung. In der Summe ergibt sich vermutlich gleichwohl ein trübes Konjunkturbild und auch die Indikation für den ifo-Geschäftsklimaindex könnte negativ ausfallen, falls ein Anstieg des Erwartungssaldos einen Rückgang des Lagesaldos nicht überkompensieren kann.
In den USA stehen Stimmungsumfragen an, die traditionell der zweiten Reihe zuzuordnen sind. Das Mittelstandsbarometer der NFIB ist seit der Rezession 2008 hinter der Erholung des ISM-Indexes zurückgeblieben und deutete damit die moderate Wachstumsrate der US-Wirtschaft an. Insbesondere für die Arbeitsmarktentwicklung liefert die Mittelstandsbefragung wichtige Hinweise. Der Index der Einstellungsabsichten hatte im August ein Hoch von 10 Punkten erreicht und liegt seitdem bei einem Wert von 4. Diese Zahl wurde schon im Vorfeld bekanntgegeben und dürfte lediglich bestätigt werden. Stimmungsverbesserungen gab es zuletzt auf der Verbraucherebene und der heute anstehende IBD/TIPP-Index sollte nicht auf eine Stimmungseintrübung hindeuten. Andere Konsumentenbefragungen der letzten Zeit fielen positiv aus, der TIPP-Index allerdings hatte sich bereits im September und Oktober deutlich befestigt, weshalb die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt werden sollten.
EUR-USD: Der Euro hat sich zum Wochenauftakt knapp behauptet, ein Test der 100-Tagelinie (1,2639) blieb aber aus. Technisch ist der Euro angeschlagen und weitere Kursverluste sollten ins Kalkül gezogen werden. Unterhalb der Zone 1,2620/40 ist der Weg frei für Kurse um 1,25. Zur Erinnerung: Das zyklische Tief lag jedoch im Juli des Jahres bei 1,2042.
Trading-Range: 1,2620 – 1,2770.
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