- Britischer Premierminister Cameron will einige Kompetenzen von Brüssel nach London zurückholen.
- Asiens Aktienmärkte tendieren überwiegend schwächer.
Der Datenkalender hat zum Beginn der neuen Woche nur wenig Interessantes zu bieten. Die Ergebnisse der Sentix-Umfrage sind zu nennen, denn diese liefern Hinweise auf den vielbeachteten ZEW-Saldo der Konjunkturerwartungen und letztlich auch auf den ifo-Geschäftsklimaindex. Eine weitere Stimmungsaufhellung ist zu erwarten, denn zuletzt haben die Risikoindikatoren in der Eurozone, d. h. die Peripheriespreads, deutlich nachgegeben. Vor allem die Finanzierungskosten der Unternehmen am Kapitalmarkt haben sich seit dem Versprechen der EZB, den Euro wenn nötig mit Staatsanleihekäufen zu verteidigen, massiv reduziert. Vor diesem Hintergrund wird im weiteren Wochenverlauf die Aufmerksamkeit insbesondere der Europäischen Zentralbank gelten, denn am Donnerstag steht wieder eine Ratssitzung nebst Pressekonferenz an. Aktuell ist die Teuerungsrate kein Problem für die Notenbanker in Frankfurt, von einer deflatorischen Entwicklung ist die Eurozone aber entfernt. Zudem haben sich die Konjunkturindikatoren jüngst stabilisiert. Die Pressekonferenz im Dezember eröffnete zwar Raum für Zinssenkungsspekulationen. Allerdings sind Vor- und Nachteile negativer Einlagensätze abzuwägen und so könnte die EZB angesichts des Draghi-Effektes, den oben beschriebenen verbesserten finanziellen Rahmenbedingungen in der Eurozone, vorerst eine ruhige Hand bewahren. Marktteilnehmer, die mit Zinssenkungen rechnen, könnten sich enttäuscht sehen.
Auch in Großbritannien steht die geldpolitische Entscheidung im Fokus. Ausschließen kann man eine nochmalige Ausdehnung der Anleihekäufe der Bank von England nicht, mehrheitlich wird sie aber nicht erwartet.
Des Weiteren werden Marktteilnehmer auf die deutschen Produktions- und Auftragszahlen der Industrie achten. Vor allem interessiert die Frage, ob die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal 2012 geschrumpft ist. Die anstehenden Novemberwerte müssten schon deutlich im Plus liegen, um den schwachen Quartalsauftakt auszugleichen. Die Produktionsdaten in Frankreich und Spanien runden das Bild für Europa ab. In den USA stehen vor allem Stimmungsindikatoren der zweiten Reihe zur Veröffentlichung an, so das Mittelstandsbarometer NFIB oder der IBD/TIPP-Index, der Hinweise auf das Michigan Sentiment liefert. Am Freitag eröffnen die Importpreise den Reigen der Inflationszahlen. Schwacher bis mäßiger Preisdruck ist zu erwarten.#
EUR-USD: Der Euro hatte letztlich keinen guten Start ins neue Jahr, denn der Angriff auf 1,3309 scheiterte und seitdem hat sich nicht nur das technische Umfeld merklich eingetrübt. Vor allem ist es eine Dollarstärke, die dem Euro zu schaffen macht, während die Eurokrise keine neuen Belastungen mit sich brachte. Aktuell steht der im Juli begonnene Aufwärtstrend im Test. Sinkt der Euro nachhaltig darunter, wäre auch ein Wiedereintritt in den langfristigen Abwärtstrend zu konstatieren, das Umfeld würde sich nochmals stark verschlechtern, das unterstützende Bild der Wochentechnik wäre mithin in Frage zu stellen. Trading-Range: 1,2920 – 1,3127.