- Der US-Dollar zeigte sich weiterhin stark. Dagegen werteten die Währungen aus Neuseeland und Australien kräftig ab. In den Schwellenländern gewann der Chinesische Yuan, während der Russische Rubel und der Brasilianische Real spürbar nachgaben.
- In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Neuseeland-Dollar.
- Helaba Währungsprognosen
Tendenz: Aufwertung / USD
Der Rutsch des Euro-Dollar-Kurses setzte sich bis auf 1,25 fort. Vor dem Hintergrund der Deflationsrisiken und eines schwachen Wachstums beginnt die EZB ein Kaufprogramm von ABS-Papieren. In den USA erwies sich der Arbeitsmarkt als sehr robust, einige andere Konjunkturindikatoren enttäuschten aber. Insgesamt ist das Wachstum kräftig. Die Fed fährt ihr Wertpapierkaufprogramm herunter. Eine Zinswende wird vermutlich im ersten Halbjahr 2015 erfolgen. Aufgrund der Divergenz in der Geldpolitik dürfte der Euro- Dollar-Kurs bis ins kommende Frühjahr auf 1,20 fallen.
Tendenz: Mindestkurs hält / CHF
Der Euro-Franken-Kurs kletterte über 1,21. Der kleine Schweizer Renditevorteil bei kurzfristigen Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen ist wieder verschwunden. Das Wirtschaftswachstum in der Schweiz ist ins Stocken geraten. Die Preise geben leicht nach. Die Schweizer Notenbank reduzierte ihre Inflationsprojektion, bestätigte ihren Mindestkurs von 1,20 Franken und schloss die Möglichkeit negativer Einlagenzinsen nicht aus. Im Zuge höherer globaler Kapitalmarktfristzinsen dürfte der Euro-Franken-Kurs etwas ansteigen.
Tendenz: Potenzial weitgehend ausgereizt / GBP
Das Pfund konnte gegenüber dem Euro zulegen, der Euro- Pfund-Kurs notiert unweit seines Jahrestiefs. Mit dem "Nein"
der Schotten im Unabhängigkeitsreferendum verschwand ein Unsicherheitsfaktor. Allerdings verliert die britische Konjunktur etwas an Dynamik. Die Bank of England befindet sich mehrheitlich in einer Warteposition. Die Zinswende dürfte frühestens Anfang 2015 erfolgen - auch aufgrund der moderaten Inflation. Höhere Leitzinsen sind weitgehend eingepreist. Die Zinsdifferenzen sprechen dafür, dass der Euro-Pfund-Kurs zunächst nicht mehr weiter fällt.
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro / JPY
Der Japanische Yen verlor gegenüber dem US-Dollar fast genauso stark wie der Euro. Nach dem Einbruch im zweiten Quartal fängt sich die japanische Konjunktur, großer Schwung bleibt aber aus. Die Inflation überschreitet ihren Zenit. Weitere expansive Maßnahmen der Notenbank sind nicht auszuschließen. Während der Yen bei kurzen Laufzeiten einen Zinsvorteil gegenüber dem Euro aufweist, stieg der Nachteil gegenüber US-Treasuries nicht mehr an. Daher dürfte sich der Yen gegenüber dem US-Dollar stabilisieren und gegenüber dem Euro leicht zulegen.
Tendenz: Aufwertung / NOK
Der Euro-Krone-Kurs notiert kaum verändert bei knapp 8,20. Die Käufe des staatlichen Pensionsfonds halfen der Krone nur kurzzeitig. Die norwegischen Konjunkturindikatoren fielen überwiegend positiv aus. Die Inflation ging gleicht zurück. Der niedrigere Rohölpreis birgt keine großen Risiken für die Krone. Die norwegische Zentralbank zeigte sich zuletzt wieder neutral, mit Zinsanhebungen rechnet sie 2016. Im Vergleich zur zunehmend expansiveren EZB ist ihre Geldpolitik restriktiver. Der Euro-Krone-Kurs dürfte in Zukunft fallen.
Tendenz: mittelfristiges Aufwertungspotenzial / SEK
Die Schwedische Krone legte jüngst zu, der Euro-Krone- Kurs fiel auf 9,10. Der unklare Ausgang der Parlamentswahlen in Schweden belastete kaum. Das Wachstum zeigt sich recht solide - insbesondere im Vergleich zur Eurozone. Die jüngsten Indikatoren fielen eher gemischt aus. Die Inflation ist weiter sehr niedrig. Die schwedische Notenbank wartet nach ihrer Senkung Anfang Juli zunächst ab, eine Zinswende könnte im zweiten Halbjahr 2015 ein Thema werden. Da die EZB expansiver wird, dürfte der Zinsvorteil der Krone ansteigen und der Euro-Krone-Kurs leicht fallen.
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro / AUD
Der Australische Dollar geriet stark unter Druck und fiel gegenüber dem US-Dollar kurzzeitig auf ein neues Jahrestief. Fallende Rohstoffpreise und Sorgen um China belasteten den "Aussie". Das australische Wirtschaftswachstum verläuft recht solide, jedoch enttäuschten zuletzt einige Stimmungsindikatoren. Während sich der Häusermarkt überhitzt, bestätigte die australische Notenbank ihre Warteposition. Der Aussie dürfte aufgrund der US-Geldpolitik gegenüber dem US-Dollar noch etwas abwerten, gegenüber dem Euro jedoch wohl wieder zulegen.
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro / CAD
Der Kanadische Dollar verlor gegenüber dem US-Dollar. Neben den US-Zinserwartungen schwächte der fallende Rohölpreis den "Loonie". Zudem enttäuschten einige Konjunkturdaten aus Kanada. Grundsätzlich ist das Wachstum aber intakt. Die Inflation erhöhte sich. Zinssenkungen sind kein Thema mehr, eher sollte die kanadische Notenbank im Windschatten der Fed restriktiver werden. Daher dürfte sich der Loonie gegenüber dem US-Dollar stabilisieren. Aufgrund des deutlichen Zinsvorteils wird der Kanadische Dollar gegenüber dem Euro vermutlich sogar aufwerten.
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro / NZD
Der Neuseeland-Dollar wertete nicht nur gegenüber dem US-Dollar, sondern auch gegenüber dem Euro spürbar ab. Dabei wuchs die Wirtschaft Neuseelands noch deutlich. Allerdings fallen die Stimmungsindikatoren, die Preise für Milchprodukte sinken, der überhitzte Immobilienmarkt kühlt sich ab. Neuseelands Zentralbank stoppte die Zinserhöhungen. Zudem intervenierte sie am Devisenmarkt, um die langfristig überbewertete Währung zu schwächen. Eine weitere Abwertung gegenüber dem US-Dollar ist möglich, gegenüber dem Euro sollte der "Kiwi" aber gewinnen.
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