Das Institut hat damit bereits nach drei Quartalen das Ergebnis des gesamten Jahres 2013 erreicht. Hans-Dieter Brenner, Vorstandsvorsitzender, bewertet das Ergebnis positiv: "Die bereits zum Halbjahr 2014 wirkenden Trends haben sich fortgesetzt. Dies gilt für den deutlichen Anstieg des Zinsüberschusses ebenso wie für die Steigerung des Provisionsüberschusses. Sie dokumentieren, dass wir auf unseren Kerngeschäftsfeldern trotz des rekordtiefen Zinsniveaus sowie leicht zurückgehender Margen nach wie vor gut unterwegs sind. Die stark gesunkene Risikovorsorge im Kreditgeschäft unterstreicht - wie zuletzt auch die Ergebnisse des Comprehensive Assessments der EZB zeigen - die gute Qualität unserer Geschäftsportfolios. Das Handelsergebnis liegt erwartungsund plangemäß deutlich unter dem des Vorjahres. Begleitet wurde das gute Ergebnis auch dadurch, dass der Verwaltungsaufwand auf dem Niveau des Vorjahres begrenzt wurde. Die nun vorliegenden Zahlen untermauern unsere Erwartung, im Geschäftsjahr 2014 das Konzernergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahr auf einen neuen Höchstwert verbessern zu können."
Gewinn- und Verlustrechnung im Überblick
Der Zinsüberschuss beträgt 978 Mio. Euro und konnte damit um 9,5 Prozent oder 85 Mio. Euro erhöht werden, wobei sich die Steigerung im dritten Quartal leicht abgeflacht hat.
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft liegt bei - 62 Mio. Euro und damit um 140 Mio. Euro erheblich unter dem Vorjahr und auch deutlich unter dem Planwert. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass gemäß IFRS 10 für einzelne Kreditnehmer anstelle einer Risikovorsorge korrespondierende Wertkorrekturen im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen werden. Nach Risikovorsorge ist der Zinsüberschuss von 691 Mio. Euro im Vorjahr auf 916 Mio. Euro gestiegen.
Der Provisionsüberschuss hat sich um 14 Mio. Euro auf 229 Mio. Euro erhöht. Dazu trugen die Provisionen aus dem Zahlungsverkehr, dem Wertpapier- und Depotgeschäft sowie aus dem Asset Management positiv bei.
Das Handelsergebnis hat sich in Höhe von 121 Mio. Euro normalisiert. Es liegt damit weit unter dem Vorjahreswert von 298 Mio. Euro, der allerdings durch eine deutliche Einengung der Credit Spreads begünstigt war.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen (inkl. Equity-Bewertung) hat sich vor allem aufgrund von Veräußerungseffekten auf 24 Mio. Euro verbessert.
Das sonstige betriebliche Ergebnis ist auf 57 Mio. Euro gesunken. Es ist wesentlich geprägt durch das hierin enthaltene Ergebnis aus Immobilien (96 Mio. Euro), die als Finanzinvestition gehalten werden. Belastend wirkten u.a. die Restrukturierungsrückstellungen für das Kosten- und Prozessoptimierungsprojekt Helaba PRO.
Der Verwaltungsaufwand liegt mit 912 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (915 Mio. Euro). Während der Personalaufwand geringfügig höher ausfiel, reduzierten sich die Anderen Verwaltungsaufwendungen von 453 Mio. Euro auf 437 Mio. Euro. Der fristgerechte Abschluss der Migration der NRW-Verbundbank und das damit verbundene Auslaufen des Servicevertrages mit der Portigon AG, aber auch eine niedrigere Bankenabgabe, führten zu der Kostenentlastung. Die ITAufwendungen sind in Umsetzung regulatorischer Anforderungen weiterhin leicht angestiegen.
Das Ergebnis vor Steuern beträgt 507 Mio. Euro nach 442 Mio. Euro im Vorjahr.
Nach Abzug des Ertragssteueraufwands von 167 Mio. Euro ergibt sich ein Konzernergebnis von 340 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 292 Mio. Euro).
Bilanzsumme und Kundenforderungen fast unverändert
Die Konzernbilanzsumme der Helaba ist mit rund 179 Mrd. Euro nahezu unverändert. Die Forderungen an Kunden bewegen sich mit knapp 91 Mrd. Euro auf dem Niveau des Jahres 2013. Hiervon entfallen knapp 66 Mrd. Euro auf Firmen- und Immobilienkunden, etwa 20 Mrd. Euro auf öffentliche Stellen sowie knapp 6 Mrd. Euro auf Privatkunden. Hinzu kommen über 9 Mrd. Euro Forderungen an Sparkassen. Der Anteil des Kundengeschäfts an der Konzernbilanz beträgt damit 56 Prozent.
Die Forderungen an Kreditinstitute inklusive Barreserve sind mit knapp 22 Mrd. Euro um 1,5 Mrd.Euro zurückgegangen. Der Rückgang der zu Marktwerten bilanzierten Handelsaktiva auf 31,3 Mrd. Euro ist auf den Rückgang bei den Schuldverschreibungen (- 4,0 Mrd. Euro) und bei den Forderungen des Handelsbestandes (- 1,1 Mrd. Euro) zurückzuführen. Im Gegenzug stiegen die positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten um rund 4 Mrd. Euro an.
Auf der Passivseite haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 33 Mrd. Euro reduziert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden erhöhten sich parallel dazu auf rund 45 Mrd.Euro. Die verbrieften Verbindlichkeiten stiegen auf rund 50 Mrd. Euro. Dabei wurde insbesondere das Volumen der öffentlichen Pfandbriefe zulasten der ungedeckten Schuldverschreibungen ausgeweitet. Das Geschäftsvolumen der Helaba erhöhte sich um 2,0 Mrd. Euro auf 202 Mrd. Euro.
Positiver Neugeschäftsverlauf bei leicht sinkenden Margen
Solide Entwicklung der Finanzkennziffern
Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft im Helaba-Konzern (inklusive der Frankfurter Sparkasse) erreichte 12,5 Mrd. Euro (Vorjahr: 11,5 Mrd. Euro), was einem Anstieg von 9 Prozent entspricht. Davon entfielen auf das gewerbliche Immobilienkreditgeschäft 6,8 Mrd. Euro und auf Corporate Finance 2,7 Mrd. Euro. Das Verbundgeschäft mit Sparkassen sowie das Privatkunden- und Mittelstandsgeschäft trugen mit insgesamt 1,8 Mrd. Euro dazu bei. Das Neugeschäft mit öffentlichen Gebietskörperschaften erreichte 1,1 Mrd. Euro.
Im Kapitalmarktgeschäft arrangierte die Helaba 15 Schuldscheinemissionen für Unternehmen im Volumen von 2,2 Mrd. Euro. Sie begleitete ferner Kapitalmarkttransaktionen für Gebietskörperschaften im Volumen von knapp 1 Mrd. Euro.
Im dritten Quartal 2014 wurden mittel- und langfristige Refinanzierungsmittel über den Kapitalmarkt in Höhe von rund 8,5 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 7,5 Mrd. Euro) beschaffen. Das ungedeckte Refinanzierungsvolumen lag bei rund 4 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 5,1 Mrd. Euro). Die Pfandbriefemissionen erreichten knapp 4 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 2,4 Mrd. Euro). Zur Stärkung des aufsichtsrechtlichen Ergänzungskapitals wurden Nachrangemissionen in Höhe von knapp 400 Mio. Euro bei institutionellen Kunden platziert.
Die harte Kernkapitalquote CET 1 stieg zum Ende des dritten Quartals auf 13,1 Prozent. Im "Fully loaded"-Szenario erreichte sie 11,8 Prozent. Die Gesamtkennziffer beträgt 18,1 Prozent gegenüber 17,4 Prozent zum Jahresende 2013. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) von 4,0 Prozent per 30. September 2014 liegt ebenfalls deutlich über den zukünftigen aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern verbesserte sich von 6,9 Prozent auf 9,3 Prozent; die Cost-Income-Ratio sank von 63,4 Prozent auf 61,6 Prozent.
Jahresausblick
Die Helaba hat in den drei Quartalen 2014 ihren positiven Geschäfts- und Ergebnisverlauf fortsetzen können. Sie hat ein Konzernergebnis erzielt, das bereits nach neun Monaten an die bisher besten Jahresergebnisse von 2012 und 2013 heranreicht. Dies lässt erwarten, dass die Helaba in 2014 einen neuen Höchstwert beim Konzernergebnis erreichen wird.