Fast wäre die Zinssenkung im Tohuwabohu um das griechische Referendum und Rücktrittsgerüchten des Ministerpräsidenten untergegangen. Einen Tag nach der Ankündigung wurde die Volksabstimmung jetzt wieder abgesagt und die Bildung einer Übergangsregierung erwogen. Damit hat Papandreou erreicht, dass die Opposition wieder mit im Boot ist. Allerdings wurden in der Nacht die Beratungen über den sogenannten "Expertenrat" ergebnislos vertagt. Heute will er im Parlament die Vertrauensfrage stellen, der Ausgang ist mit Blick auf den wachsenden Widerstand in der eigenen Partei höchst ungewiss. Insgesamt bleibt die Lage unübersichtlich und widersprüchlich, die Märkte quittieren dies mit hoher Volatilität.
Während die Aktienmärkte nach anfänglichen Verlusten zu einer starken Gegenbewegung ansetzten, verloren langlaufende Bundesanleihen angesichts des wieder zunehmenden Risikoappetits weiter an Boden. Nur kurze Titel profitierten von der Zinssenkung und verbuchten moderate Kursgewinne. Die Risikoabstände von Anleihen der europäischen Schuldenländer zu deutschen Staatsanleihen veränderten sich nach turbulentem Handel kaum. Die Auktion italienischer Staatsanleihen begegnen. Erst mit Intervention der Zentralbanken bildeten sich die Risikoaufschläge leicht zurück.
US- Bonds präsentieren sich heute im fernöstlichen Handel infolge fester Vorgaben von den Aktienbörsen etwas leichter. Bund- (136.62) und Bobl- Kontrakt (123.08) schlossen 93 bzw. 20 Stellen leichter, der Schatz (109.995) ging dagegen 6 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.94 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 154 BP aus. 10- jährige US- Treasuries rentieren 8 1/2 BP höher bei 2.07 %, der JGB- Future (142.54) gibt 4 Ticks nach. Der Euro erholt sich auf 1.381 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 94 Dollar.
Zu Wochenschluss steht mit dem US- Arbeitsmarktbericht nochmals ein Highlight auf dem Datenkalender. Die Zahl der offenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft sollte nach letzten Umfragen um 95.000 gestiegen sein, die Arbeitslosenquote unverändert bei 9.1 % liegen. Die endgültigen Umfrageergebnisse bei den Einkaufsmanagern des Dienstleistungssektors (47.2) und Erzeugerpreise (+0.2 %/5,8 %) der Eurozone sowie deutsche Auftragseingänge bei der deutschen Industrie im September (+0.1 %/7.5 %) runden den Datenkranz ab. Griechenland und der G20- Gipfel in Cannes mahnen jedoch zur Zurückhaltung.
Am Primärmarkt versteigern einzig die Niederlande (1.5-2.5 Mrd. Euro 10 Jahre) und Österreich (je 0.55 Mrd. Euro 5 und 10 Jahre) in der kommenden Woche Staatsanleihen im Volumen von 2.6-3.6 Mrd.
Euro. Das amerikanische Schatzamt begibt 3-, 10- und 30-jährige Treasuries im Volumen von insgesamt 72 Mrd. Euro.
Technik :
Der Bund- Future weitete seine Verluste weiter aus und schloss (136.62) 93 Stellen unter Vortagsniveau. Der Ausblick hat sich mit der Trendumkehr unterhalb der wichtigen Unterstützung bei 138.54 wieder eingetrübt, die Indikatoren im Tageschart verlieren deutlich an Schwungkraft. Auf Wochensicht dominieren jedoch weiter Stabilisierungsansätze.. Widerstände liegen bei 137.17, 137.40 und 137.63
(Fibonacci von 138.36 bis 136.44), 138.00 (Hoch v. 02.11.), 138.36 (Hoch v. 03.11.), 138.54 (Hoch v. 01.11.), 138.80 (Hoch v. 04.10.) und 139.19 (Hoch v. 23.09.). Unterstützung sehen wir im Bereich 136.44/38 (Tief v. 03.11./38.2 %- Fibonacci von 132.89 bis 138.54), bei 136.04 (Hoch v. 26.04), 135.71 (50 %), 135.39 (Hoch v. 25.10.) und 135.05 (61.8 %).
Unterstützungen: 136.44/38 136.04 135.71
Widerstand: 137.17 137.40 137.63
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