- Trading Range: 142.22-143.61
- Tendenz: sehr schwach
Dem Schock nach der EZB- Ratssitzung vom Donnerstag folgte die nüchterne Analyse. EZB- Präsident Draghi half mit der Ankündigung, die Notenbank werde sich bei möglichen Anleihekäufen auf Kurzläufer konzentrieren, den Bondmärkten der EU- Peripherie letztendlich auf die Sprünge. Ausgehend vom kurzen Ende holten die Rentenmärkte der Schuldenländer wieder gegenüber den Kernländern auf. Die Risikoprämien 10-jähriger italienischer (6.01 %) und spanischer Anleihen (6.77 %) weiteten sich im Wochenvergleich aber immer noch um ca. 12 BP aus, portugiesischer Titel (10.57 %) machten 38 BP gut. Staatspapiere aus Frankreich (2.10 %), Belgien (2.51 %) und den Niederlanden (1.69 %), rentierten gegenüber vergleichbaren deutschen Anleihen 6, 20 und 10 BP niedriger.
Obwohl bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes über den ESM- Vertrag am 12. September noch lange hin ist und die EZB ihre Maßnahmen an die Einsatzbereitschaft des Hilfsfonds geknüpft hat, schalteten die Investoren ihre Risikoampeln auf "grün". Während Aktien und der Euro sehr fest notierten, gaben die Kurse qualitativ hochwertiger Staatanleihen kräftig nach. Ausschlaggebend war unter anderem auch der der positive US- Arbeitsmarktbericht. Zwar stieg die Arbeitslosenrate auf 8.3 %, die Zahl der offenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft stieg aber überraschend stark um 163.000.
Bundesanleihen gaben die am Vortag erzielten Kursgewinne komplett wieder ab und verabschiedeten sich sehr schwach ins Wochenende.
Auch US- Staatsbonds ließen kräftig Federn, zeigen sich aber heute in Fernost trotz der freundlichen Entwicklung an den asiatischen Aktienbörsen gut behauptet.
Bund- (142.84) und Bobl- Kontrakt (126.99) verloren 201 bzw.85 Stellen, der Schatz (110.83) ging 9 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.43 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 145BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren bei 1.56 %, der JGB- Future (144.37) gibt 14 Ticks ab. Der Euro klettert auf 1.239 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 91.3 Dollar.
In dieser Woche stehen nur wenig relevante Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Zum Auftakt richtet sich das Interesse auf dasSentix- Investorenvertrauen (-31 nach -29.6) im August und Hauspreise aus Großbritannien (-0.5 %/-0.6 %) für Juli. Die Frühindikatoren Japans (92.6 nach 95.2) für Juni fielen etwas schwächer als erwartete aus.
Deutsche Auftragseingänge sowie Produktionszahlen aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland dürften neben dem Inflationsbericht der Bank von England die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Am Primärmarkt stockt einzig die Finanzagentur des Bundes am Mittwoch die 10- jährige Bundesanleihe um 4 Mrd. Euro auf. Kuponzahlungen und Tilgungen stehen nicht auf der Agenda.
Das amerikanische Schatzamt versteigert ab Dienstag 3-, 10- und 30- jährige Anleihen im Volumen von insgesamt 72 Mrd. USD.
Technik:
Der Bund- Future geriet zum Wochenschluss schwer unter Druck und schloss (142.84) 201 Stellen unter Vortagsniveau. Auf Wochensicht blieb unter dem Strich kein kleines Minus von 6 Ticks. Die Indikatoren auf Tagesbasis sind nach Süden gerichtet, Stabilisierungsansätze bei RSI und Stochastics zeigten keine Wirkung. Im Wochenchart dominieren ebenfalls negative Vorzeichen, oberhalb des 38.2 %- Retracements von 135.27 bis 146.89 bei 142.45 kann aber immer noch von einer Korrektur im Aufwärtstrend gesprochen werden. Unterstützung sehen wir bei 142.84/80 (Tief v. 03.08./Trendlinie), 142.64 (Tief v. 27.07.), 142.45 (38.2 %- Retracement von 135.27 bis 146.89) und 142.22 (38.2 %- Fibonacci von 139.72 bis 146.26).
Widerstände liegen bei 143.61/66 (Fibonacci von 145.17 bis 142.68/ Hoch v. 30.07.), 143.77 (Tief v. 26.07.), 144.02 (Tief v. 25.07./38.2 %- Fibonacci von 146.26 bis 142.64), 144.22 (61.8 %) und 144.90 (Trendlinie).
Unterstützungen 142.84/80 142.64 142.22 Widerstände 143.61/66 144.02 144.22