- Börsentäglich: Markteinschätzung und Prognose rund um Devisen.
- Griechenland: EFSF will heute aus einer seit langem zugesagten Kredittranche von 5,2 Mrd. EUR "nur" 4,2 Mrd. überweisen; Linksbündnis mit Regierungsbildung gescheitert.
- EU-Kommission befürchtet, dass Spanien dieses und nächstes Jahr Sparziele verfehlt.
Auf konjunktureller Seite sind heute Industrieproduktionszahlen von Interesse. Deutschland hatte ein sehr gutes Ergebnis für den Monat März präsentiert und zudem fiel der Februarwert deutlich besser aus als zunächst bekanntgegeben worden war. Bedauerlicherweise ist die Korrelation zwischen der italienischen Produktion und der deutschen insbesondere in der jüngeren Vergangenheit nicht sehr ausgeprägt. Stärker ist der Gleichlauf dagegen mit dem französischen Output, wodurch sich ein gewisses Überraschungspotenzial ergibt. Vor dem Hintergrund der deutlich enttäuschenden Stimmungsumfragen sollten die Erwartungen aber vor allem in Italien nicht zu hoch gesteckt werden. Während die Eurokrise - insbesondere nach der veränderten politischen Situation - das globale Marktgeschehen zu dominieren scheint, ist das Inflationsthema in der letzten Zeit in den Hintergrund getreten. Die Importpreise in den USA des Monats April werden daran nichts ändern, sondern vielmehr zeigen, dass der Preisdruck zuletzt deutlich nachgelassen hat. Bereits im April sind die Rohölnotierungen gesunken und diese Bewegung hat sich in den letzten Tagen noch verstärkt. Insofern werden auch die Mai-Zahlen der Importpreise deutlich rückläufig sein. Die Jahresteuerungsrate wird stark sinken, aber wahrscheinlich noch oberhalb der Nulllinie liegen.
In Großbritannien steht die Zentralbanksitzung im Mittelpunkt des Interesses. Es stellt sich die Frage, ob die Bank von England erneut eine Ausweitung der Geldbasis durch Anleihekäufe vornehmen wird. Die im Februar beschlossene Erhöhung des Anleihebestandes auf 325 Mrd. GBP ist seit Anfang Mai abgeschlossen und insofern besteht das Risiko, dass eine Mehrheit der MPC-Mitglieder eine nochmalige Aufstockung befürwortet. Die jüngsten Stimmungswerte der britischen Unternehmen waren nicht überzeugend. Zwar liegen die Inflationsraten noch immer auf erhöhten Niveaus, die rückläufige Tendenz aber schafft Spielraum für die Notenbanker, so wie der gedämpfte Inflationsausblick. Dass es bereits heute zu Entscheidung kommt, halten wir nicht für wahrscheinlich.
EUR-USD: Der Euro markierte gestern ein neues Impulstief bei 1,2910. Damit droht der nachhaltige Bruch der Unterstützungszone 1,2950/1,3000. Angesichts der schwachen technischen Verfassung können weitere Rücksetzer nicht ausgeschlossen werden. Die nächste Haltemarke findet sich bei 1,2858, dem Jahresendtief 2011. Darunter geben eine ansteigende Trendlinie bei 1,2780 Halt sowie die Tiefs bei 1,2666 und 1,2623. Trading-Range: 1,2860 - 1,3000.
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