Eine ereignisreiche Woche liegt hinter den Marktteilnehmern, in der ausnahmsweise nicht die Schuldenkrise dominierte sondern Zentralbanken und Datenveröffentlichungen. Per saldo haben sich die konjunkturellen Perspektiven eingetrübt und die Erwartungen an geldpolitische Lockerungen sind gestiegen oder wurden wie im Fall der Bank von Japan bereits beschlossen.
Die neue Woche startet mit dem sentix-Investorenvertrauen. Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Eintrübung der Perspektiven sowie der ungelösten Regierungsfrage in Italien und dem Zypern-Drama, dürften die befragten Marktteilnehmer eher skeptischer sein bezüglich der aktuellen Lageeinschätzung und der Erwartungen an das Wachstum der kommenden Monate. Der Gesamtindex wird entsprechend bei -14,1 erwartet nach -10,6 und unseres Erachtens erscheint dies realistisch. Die Vorgaben für die nächste ZEW-Umfrage in Deutschland fielen somit negativ aus. Ob die deutsche Industrieproduktion ein Gegengewicht zu den zuletzt trüber gewordenen Stimmungsindikatoren bilden kann ist ungewiss. Positiv zu werten ist das große Auftragsplus der deutschen Industrie, das das Januarminus überkompensiert. Letztlich erwarten wir ein moderates Produktionsplus und sehen uns leicht oberhalb der Konsensschätzung. Dagegen dürften die europäischen Produktionszahlen kaum überzeugen.
In den USA stehen die ersten Inflationszahlen zur Veröffentlichung an, da Preisdruck derzeit aber kein Thema ist und zudem der Ölpreisanstieg des Februars wieder korrigiert wurde, richtet sich das Hauptaugenmerk auf die Einzelhandelsumsätze und das Michigan Sentiment. Während das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan durch die sinkenden Energiepreise im März positiv beeinflusst werden dürfte – bisherige Stimmungsumfragen bei den Konsumenten lassen darauf schließen –, tragen diese zu einem geringeren nominalen Absatz an den Tankstellen bei und stellen einen Belastungsfaktor für den Einzelhandelsumsatz dar. Auch die Pkw-Verkäufe geben keinen deutlichen Impuls und so bleiben einzig die positiven wöchentlichen Umsatzstatistiken, um den Gesamtwert vor einem Rückgang zu bewahren.
EUR-USD: Das technische Umfeld hat sich weiter aufgehellt, denn dem Euro ist es gelungen, sich jenseits der 200-Tagelinie (1,2894) zu etablieren und ein Wochenhoch bei 1,3041 zu markieren. MACD und Stochastic richten sich oberhalb ihrer Signallinien gen Norden. Insofern scheint der Weg frei für weitere Erholungen. Jenseits des Vorwochenhochs findet sich die nächste Hürde bei 1,3050. Ein wichtiger Widerstandsbereich ist darüber hinaus zwischen 1,3100 und 1,3140 zu sehen. Hier finden sich diverse Hochpunkte des Monats März, das 38,2 % Retracement des Kursverfalls seit Anfang Februar sowie die 100-Tagelinie. Trading-Range: 1,2910 – 1,3050.
Ihr Helaba Floor Research