- Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist erstmals unter die 1 %-Marke gerutscht. Das rückläufige Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal hat gezeigt, dass der Aufschwung hierzulande anfälliger ist als bislang angenommen. Für das Jahresende veranschlagen wir bei 10-jährigen Bunds eine Rendite von 1,2 %. Größter potenzieller Belastungsfaktor bleibt eine an Schärfe gewinnende Zinswendediskussion in den USA.
- Das Umfeld für Aktien hat sich zuletzt weiter eingetrübt. So ist der ifo-Geschäftsklimaindex zum vierten Mal in Folge gefallen. Die Phase "abnehmender Expansion" hat sich in der Vergangenheit als die für Aktien ungünstigste im Konjunkturzyklus erwiesen. Mit dem Rückgang der Frühindikatoren haben sich zudem die Chancen auf einen spürbaren Anstieg der Unternehmensgewinne reduziert. Da die Bewertung bei Aktien weiterhin recht hoch ist, überwiegen aus fundamentaler Sicht die Kursrisiken.
- Mit Blick auf die aktuellen Chance-Risiko-Verhältnisse ist es empfehlenswert, Liquidität überzugewichten. Immobilien sollten leicht über Neutralwert dotiert, Renten neutral gewichtet und Aktien leicht untergewichtet werden. Im Fall von Portfolio 5, das keine Immobilien enthält, ist es ratsam, Liquidität deutlich überzugewichten.
- Unser Szenario für Rohstoffe ist eine allmähliche Stabilisierung der Notierungen in den kommenden Monaten bei freilich nicht zu vernachlässigenden konjunkturellen Unsicherheiten. Auch angesichts des immer festeren US-Dollar überwiegen bei Gold die Abwärtsrisiken - der "Bärenmarkt" ist noch intakt.
Performance-Rückblick
Die Performance von deutschen Staatsanleihen wies beim jüngsten Einmonatsvergleich ein klares Plus auf (iBoxx: +1,4 %). Bei Aktien war das Performance-Bild insgesamt ungünstiger. Dabei schnitten japanische Dividendenpapiere in lokaler Währung noch am besten ab (+1,9 %), gefolgt von US-Werten (+0,8 %). Britische Titel (+0,3 %) belegten den dritten Platz, Schweizer Valoren Rang 4 (+0,1 %). Euro-Aktien waren das Schlusslicht (-0,8 %). Zuletzt zeigten sich unter den im Universum enthaltenen Währungen der US-Dollar und der Schweizer Franken gegenüber dem Euro etwas fester, so dass US-Werte auf Eurobasis auf Rang 1 und Schweizer Valoren auf Rang 3 vorrücken. Rohstoffe und Gold gaben jüngst nach (-3,4 % bzw. -2,3 %). Auf Eurobasis schnitten beide wegen des festeren US-Dollar etwas besser ab (-1,5 % bzw. -0,3 %). Beim Vergleich der bisherigen kumulierten Performance aller hier beobachteten Anlageinstrumente auf Eurobasis seit dem Jahresultimo 2013 lagen Ultralangläufer (+17,2 %) zuletzt vorne.
Basisszenario
Das Wachstum der Weltwirtschaft zeigt sich insgesamt relativ robust. In den USA sowie im Euroraum lässt die dämpfende Wirkung der fiskalischen Konsolidierung 2014 zwar deutlich nach. Abgesehen vom kurzfristigen Dämpfer durch den kalten Winter wächst die US-Wirtschaft über Trend. Das Wachstum in der Eurozone zeigt sich aber wenig dynamisch. Aus den Schwellenländern kommen weiterhin keine durchschlagenden positiven Konjunkturimpulse. China arbeitet seine Reformagenda ab. Der Ukraine-Konflikt hat keine nachhaltige Auswirkung auf die Entwicklung der Weltwirtschaft. Die Teuerung wird auch aufgrund einer moderaten Rohstoffpreisentwicklung insgesamt nur leicht ansteigen. Die Geldpolitik bleibt in den großen Industrieländern vorerst zwar sehr locker, der Wendepunkt dürfte aber insbesondere in den USA näher rücken.
Performance-Ausblick
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist erstmals unter die 1 %-Marke gerutscht. Das rückläufige Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal hat gezeigt, dass der Aufschwung hierzulande anfälliger ist als bislang angenommen. Für das Jahresende veranschlagen wir bei 10-jährigen Bunds eine Rendite von 1,2 %. Größter potenzieller Belastungsfaktor bleibt eine an Schärfe gewinnende Zinswendediskussion in den USA. Das Umfeld für Aktien hat sich zuletzt weiter eingetrübt. So ist der ifo-Geschäftsklimaindex zum vierten Mal in Folge gefallen. Die Phase "abnehmender Expansion" hat sich in der Vergangenheit als die für Aktien ungünstigste im Konjunkturzyklus erwiesen. Mit dem Rückgang der Frühindikatoren haben sich zudem die Chancen auf einen spürbaren Anstieg der Unternehmensgewinne reduziert. Da die Bewertung bei Aktien weiterhin recht hoch ist, überwiegen aus fundamentaler Sicht die Kursrisiken. Unser Szenario für Rohstoffe ist eine allmähliche Stabilisierung der Notierungen in den kommenden Monaten bei freilich nicht zu vernachlässigenden konjunkturellen Unsicherheiten. Auch angesichts des immer festeren US-Dollar überwiegen bei Gold die Abwärtsrisiken - der "Bärenmarkt" ist noch intakt.
Asset-Allocation der Mischportfolien
Mit Blick auf die aktuellen Chance-Risiko-Verhältnisse ist es empfehlenswert, Liquidität überzugewichten. Immobilien sollten leicht über Neutralwert dotiert, Renten neutral gewichtet und Aktien leicht untergewichtet werden. Im Fall von Portfolio 5, das keine Immobilien enthält, ist es ratsam, Liquidität deutlich überzugewichten.
Allokation des um Rohstoffe diversifizierten Portfolios
Die Ernüchterung unter den Finanzinvestoren an den Rohstoffmärkten scheint inzwischen relativ weit vorangeschritten zu sein. Die Kapitulation ist aber noch nicht vollzogen. Allerdings dürfte der Boden der Notierungen bei den meisten Rohstoffen recht nahe sein. Es sei denn, es müssten weitere Abstriche an den Wachstumsperspektiven wichtiger Rohstoffverbraucherländer vorgenommen werden. Im ersten Halbjahr dominierten noch die geopolitischen Unsicherheiten auf der Angebotsseite. Inzwischen richtet sich das Augenmerk der Marktteilnehmer vermehrt auf die Nachfrageseite. Aufgrund des zumeist reichlichen Angebots sind die fundamentalen Verhältnisse - abgesehen von Sondersituationen bei einzelnen Produkten durch Wetter oder Marktverzerrungen - gegenwärtig eher verbraucherfreundlich.
Laufzeiten-Allokation
Deutsche Staatsanleihen hatten beim jüngsten Einmonatsvergleich ein klares Plus zu verzeichnen (iBoxx:+1,4 %). Ultralangläufer führten die Rangliste an (+3,9 %), gefolgt von 7-10j. Papieren (+1,5 %). 5-7j. Titel (+0,9 %) belegten Rang 3. 3-5j. Papiere und Kurzläufer bildeten die Nachhut (+0,4 % bzw. +0,1 %). Bei der kumulierten Performance seit dem Ultimo 2013 lagen Ultralangläufer zuletzt klar in Führung (+17,2 %).
Der 10/2-Spread von Bundesanleihen ist erstmals seit 2008 wieder unter die Marke von einem Prozentpunkt gefallen. Auslöser waren die zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten. Eingetrübte Wachstumsaussichten begünstigen eine flachere Zinskurve. Hinzu kommt, dass immer mehr Laufzeiten eine Rendite unter bzw. nahe Null aufweisen. Anleger sehen sich gezwungen, langlaufende Papiere zu kaufen, um überhaupt eine positive reale Rendite zu erzielen. Risikoüberlegungen bleiben dabei auf der Strecke.
Beim reinen Laufzeiten-Portfolio raten wir, 3-5j. und 5-7j. Titel aufgrund des besseren Chance- Risiko-Verhältnisses deutlich überzugewichten. Kurzläufer und 7-10j. Papiere sollten untergewichtet, Ultralangläufer deutlich untergewichtet werden. Insgesamt ist für das Portfolio somit eine Duration unter Benchmark-Niveau empfehlenswert.
Allokation der internationalen Aktienanlagen
Die Performance-Erwartungen auf Euro-Basis sprechen gegenwärtig bei internationalen Aktien auch unter Währungsgesichtspunkten für eine Übergewichtung von Euro-Aktien vornehmlich zu Lasten von Schweizer Valoren und US-Titeln.
Portfoliostrukturen der Mischdepots
Mit Blick auf die aktuellen Chance-Risiko-Verhältnisse ist es empfehlenswert, Liquidität überzugewichten. Immobilien sollten leicht über Neutralwert dotiert, Renten neutral gewichtet und Aktien leicht untergewichtet werden. Im Fall von Portfolio 5, das keine Immobilien enthält, ist es ratsam, Liquidität deutlich überzugewichten. Die Performance-Erwartungen auf Euro-Basis sprechen auch unter Währungsgesichtspunkten gegenwärtig bei internationalen Aktien für eine Übergewichtung von Euro-Aktien vornehmlich zu Lasten von Schweizer Valoren und US-Titeln. In der Laufzeiten- Allokation von Staatsanleihen raten wir, aufgrund des besseren Chance-Risiko-Verhältnisses 3-5j. und 5-7j. Titel deutlich überzugewichten. Kurzläufer und 7-10j. Papiere sollten untergewichtet, Ultralangläufer deutlich untergewichtet werden.
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