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Industrie trägt Thüringer Konjunktur

Helaba-Studie bescheinigt dem Freistaat langfristig eine gute Position im Wachstumsranking aller Bundesländer

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Den Rhythmus im Freistaat Thüringen gibt die Industrie vor. Zu diesem Ergebnis kommt die neueste Studie der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen. "Die günstige Kostenstruktur - mit Lohnstückkosten 10 % unter dem Bundesdurchschnitt - in Kombination mit innovativen Produkten und Produktionsprozessen ist die Basis für ein nachhaltig starkes Wachstum. Ein wichtiger Baustein dazu sind Investitionen in Bildung und Forschung sowie eine zunehmende Vernetzung von Industrie und Hochschulen", erläutert Dr. Getrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba.

In den letzten Jahren haben sich äußerst wettbewerbsfähige Unternehmen in Thüringen angesiedelt. Zu den großen Branchen zählen die Automobil-und Metallindustrie, die Elektrotechnik sowie das Ernährungsgewerbe. Aber auch kleinere Zweige behaupten sich im internationalen Wettbewerb. So z.B. das Holzgewerbe, das einen Umsatzanteil von 3 % am Verarbeitenden Gewerbe Thüringens hat, weist eine Exportquote aus, die mit 37 % deutlich über dem Bundeswert von 31 % liegt. "Es ist damit die erste Branche Thüringens, die den Bundesdurchschnitt überragt", so Traud.

Die jüngsten Daten für 2007 weisen für Thüringen ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,0 % aus. Damit hat sich die Dynamik gegenüber 2006 (+2,7 %) abgeschwächt. Allerdings steht das Land mit dieser Entwicklung nicht alleine. Auch im Bundesdurchschnitt verringerte sich die Wachstumsrate von 2,9 % auf 2,5 %. Die Hauptursache dürfte in der Mehrwertsteuererhöhung liegen, die den privaten Konsum maßgeblich gedämpft hat. Lässt man diesen Effekt außen vor, blieb die Vitalität der Konjunktur 2007 nahezu unverändert hoch.

Die starke Exportorientierung hat dazu beigetragen, dass Thüringen im mittel- und langfristigen Durchschnitt Patz 3 bzw. Platz 4 im Wachstumsranking aller Bundesländer erreicht hat. Ähnlich gut konnte sich nur Sachsen unter den neuen Bundesländern behaupten. Aber auch in Thüringen wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Obwohl die Thüringer Industrie vergleichbare Wachstumsraten aufweist wie die "Rising Stars", bleiben die gesamtwirtschaftlichen Steigerungsraten deutlich dahinter zurück. Dies liegt u.a. an der sinkenden Einwohnerzahl. Daraus ergeben sich auch in Zukunft für den Dienstleistungssektor inklusive Staat weitere Belastungen.

Ausblick 2008

Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich für 2008 eingetrübt. In den USA ist aufgrund der Finanzmarktkrise eine deutliche Abschwächung des Wachstums zu erwarten. Allerdings hat die US-Notenbank mit kräftigen Leitzinssenkungen eindrucksvoll demonstriert, dass sie sich mit allen Mitteln gegen einen Zusammenbruch des US-Finanzsystems und auch gegen die Konjunkturschwäche stemmen wird. Für 2008 rechnen die Helaba-Volkswirte deshalb mit einer Wachstumsrate für die USA von 1,6 % (2007: 2,2 %).Die Regionen Asien (ohne Japan) und Lateinamerika scheinen 2007 den konjunkturellen Höhepunkt überschritten zu haben. Die Dynamik wird bereits sich 2008 auf ein dauerhaft "gesünderes" Tempo verlangsamen. Dennoch bleibt in diesen Emerging Markets das Wachstum mit Steigerungen von rund 7 % bzw. 4 % vergleichsweise dynamisch.

Die Exportnation Deutschland wird 2008 mit einer schwächeren weltwirtschaftlichen Nachfrage rechnen müssen. Trotz einer Erholung des Konsums ist somit nur ein Wachstum von 1,9 % zu erwarten. Auch in Thüringen werden Bremsspuren sichtbar werden, allerdings wird das Verarbeitende Gewerbe wieder zu den Wachstumsbringern zählen, wenn auch mit verminderten Tempo. Die Dienstleistungsbereiche können den weltwirtschaftlich bedingten Effekt nicht auffangen. Wie bereits in den vergangenen Jahren werden sich diese weiterhin schwach zeigen und somit das Gesamtwachstum belasten. Die Helaba-Volkswirte erwarten für 2008 eine Wachstumsrate von 1,6 % in Thüringen.

Die vollständige Studie steht Ihnen unter www.helaba.de als Download zur Verfügung.
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