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Kapitalmarkt - Aktien auch 2008 mit Potenzial

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der US-Dollar befindet sich gegenwärtig in einer Konsolidierungsphase. Die vorübergehende Wachstumsschwäche in den USA dürfte den Abwertungsdruck bis zum Frühjahr kommenden Jahres aufrecht halten. Mitte 2008 ist in Verbindung mit einer Stabilisierung der US-Wirtschaft mit einer Erholung des Greenback gegenüber dem Euro zu rechnen.
- Trotz der gegenwärtigen Unsicherheit im Finanzsektor erweisen sich Aktien insgesamt als recht robust. Die relative Attraktivität und die zurückgestaute Liquidität eröffnen weitere Kurschancen bei Dividendentiteln.
- Während kurzfristig aufgrund der Konjunkturunsicherheiten noch Kurspotenzial bei Renten vorhanden ist, sind die mittelfristigen Ertragsperspektiven angesichts anhaltender Inflationsrisiken eher durchwachsen.

Devisen: US-Dollar in der Konsolidierungsphase

Der US-Dollar profitierte im Vorfeld der FOMC-Sitzung von der Hoffnung, dass die Zinssenkungen der Fed eine Rezession verhindern werden. Innerhalb weniger Tage plumpste der Euro-Dollar-Kurs von einem Spitzenwert mit 1,4966 auf knapp 1,46. Außerdem unterstützen überraschend solide US-Konjunkturdaten die Konsolidierung des Greenback. Darüber hinaus verlor das Argument des schwindenden Zinsvorteils mit den Leitzinssenkungen der Bank of England und der Bank of Canada zunächst an Gewicht. Der Druck auf die US-Währung ließ mit den Erwartungen nach, dass auch andere Notenbanken dem Beispiel folgen und aufgrund der anhaltenden Verspannungen am Geldmarkt ihren Leitzins ebenfalls zurücknehmen werden. Mittlerweile pendelt die US-Währung um knapp 1,47 USD je EUR.

EZB-Präsident Trichet erteilte allen Zinssenkungsphantasien im Euroraum eine herbe Abfuhr. Seit dem Ausbruch der Turbulenzen am Kreditmarkt befindet sich die europäische Geldpolitik in einem Dilemma. Sie verzichtete aufgrund der Verspannungen am Geldmarkt auf bereits geplante Zinsanhebungen. Derzeit hält sie ihren Leitzins konstant auf 4 % und versucht, die Wachstums- als auch Inflationsrisiken auszutarieren. Trichet stützte mit seinen "hawkischen" Stellungnahmen die europäische Gemeinschaftswährung. Dies belegt einmal mehr, dass die Zinsdifferenz immer noch der maßgebliche Treiber hinter dem Euro-Dollar-Wechselkurs ist. Im kommenden Jahr ist u.E. mit einem Leitzins von je 4 % in den USA als auch im Euroraum zu rechnen.

Trotz der zuletzt eher soliden US-Konjunkturdaten ist es für eine Entwarnung noch zu früh. Tatsächlich kommt die US-Wirtschaft auf kurze Sicht einer Rezession gefährlich nahe. Die Wohnungsbaurezession wird noch bis Mitte 2008 das Gesamtwachstum belasten (negativer Wachstumsbeitrag rund 1-Prozentpunkt). Zudem hat sich das Beschäftigungswachstum in den letzten Monaten etwas verlangsamt. Aufgrund der Immobilienmarktschwäche sowie der Turbulenzen im Finanzsektor wird der Arbeitsmarkt wahrscheinlich weiter an Dynamik verlieren. Dies wird sich negativ in der Einkommensentwicklung bemerkbar machen, was auf eine zunehmende Zurückhaltung des US-Konsumenten in den nächsten Quartalen schließen lässt.

Diese temporäre Wachstumsschwäche der USA verbunden mit Zinssenkungen der US-Notenbank stellen ein erhebliches Belastungspotenzial für den US-Dollar dar. Zum Jahreswechsel 07/08 ist ein Überschreiten der Marke von 1,50 Dollar/Euro wahrscheinlich. Zwar wird sich die Dollar-

Schwäche dann zunächst noch fortsetzen, allerdings ist keine weitere signifikante Abwertung mehr gegenüber dem Euro zu erwarten. Einerseits ist der "faire Wert" bereits deutlich überschritten, andererseits werden 2008 andere Währungen einen größeren Anteil der Anpassungslast tragen. Für die zweite Jahreshälfte zeichnet sich vor dem Hintergrund einer wieder erstarkenden US-Wirtschaft eine Erholung des Dollar bis auf 1,35 ab.

Aktien: Kurschancen überwiegen

Nach den Kurskorrekturen im November legten die international führenden Indizes in den vergangenen Wochen zum Teil wieder deutlich zu. Das deutsche Aktienbarometer DAX konnte sogar die zwischenzeitlichen Abschläge nahezu ausgleichen. Wenige Handelstage vor Jahresschluss führt der DAX mit einem Zuwachs von rund 20% mit deutlichem Abstand die Performance-Rangliste der großen Aktienindizes an. Haupttreiber für die von vielen Marktteilnehmern bereits abgeschriebene Kursrallye waren Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Nach dem Zinsentscheid – sowohl der Leitzins als auch der Diskontsatz wurden um 25 Basispunkte reduziert – machte sich allerdings gerade am US-Aktienmarkt Enttäuschung breit.

Nach wie vor halten die Themen Hypotheken- und Vertrauenskrise im Finanzsektor die Märkte fest im Griff. So haben die Kursabschläge bei US-Finanzaktien inzwischen annähernd das Ausmaß erreicht, das dem Durchschnitt vergangener Rezessionsphasen entspricht. Um angesichts der Verspannungen am Interbankenmarkt mögliche Liquiditätsengpässe gerade mit Blick auf den bevorstehenden Jahreswechsel zu verhindern, haben die US-Notenbank, die EZB sowie die Notenbanken Englands, Kanadas und der Schweiz in einer konzertierten Aktion die Bereitstellung weiterer Refinanzierungsfazilitäten angekündigt. Auch wenn dies sicher nicht der letzte Schritt zur Abwendung einer Ausweitung der Finanzkrise gewesen sein könnte, ist dies zumindest ein wichtiges Signal für die Handlungsbereitschaft der Notenbanken.

Hoffnungen für Dividendentitel resultieren nicht nur aus der Geldpolitik, sondern auch aus der Tatsache, dass die Konjunkturstimmung unter Finanzanalysten insbesondere hierzulande inzwischen ausgesprochen schlecht ist. Aufgrund dieser skeptischen Erwartungshaltung verlieren nicht nur negative Konjunkturüberraschungen an Schärfe. Es eröffnet sich mittelfristig vielmehr die Perspektive auf eine Überwindung der Wachstumsschwäche, was von den Aktienmärkten üblicherweise vorweggenommen wird. Zudem verspricht die steiler werdende Zinsstruktur eine Aufhellung der mittelfristigen Gewinnperspektiven. Angesichts der insgesamt moderaten Bewertungssituation dürfte dies über die gegenwärtige Durststrecke hinweghelfen.

Gewinnwarnungen insbesondere aus dem Finanzsektor dürften zwar dafür sorgen, dass die Volatilität an den Aktienmärkten vorerst hoch bleiben wird. Allerdings sind wichtige Anlegergruppen bereits vergleichsweise defensiv positioniert. Die relative Attraktivität von Aktien gegenüber anderen Anlageklassen und die Aussicht darauf, dass vermutlich im ersten Quartal das Wachstumstief in den USA ausgelotet wird, versprechen ein günstiges Chance/Risiko-Verhältnis bei Aktien. In den bevorstehenden traditionell starken Börsenmonaten dürfte somit ein Teil der aufgestauten Liquidität in Dividendenpapiere fließen.

Renten: Durchwachsene Ertragsperspektiven

Ein überraschender Anstieg des ifo-Index im November, ein fortgesetzter Rückgang des GfKKonsumklimaindex - wohin steuert die deutsche Konjunktur 2008? Vermutlich wird sich das BIPWachstum nach einem Plus von 2,7 % in diesem Jahr auf 1,9 % reduzieren. Das Wachstum des privaten Konsums sollte dabei infolge des mittlerweile robusten Arbeitsmarktes um 1,7 % zulegen. Die Expansion bei den Ausrüstungsinvestitionen wird hingegen mit 5 % wahrscheinlich etwas geringer als 2007 ausfallen, ebenso die Bauinvestitionen mit 1 %. Die angesichts eines robusten Wachstums in den BRIC-Staaten sich nur moderat beruhigende Weltkonjunktur sorgt für ein zufriedenstellendes Exportwachstum von etwa 5,5 %. Auch der Euroraum sollte mit einem BIP-Plus von fast 2 % das Wachstumspotenzial weitgehend ausschöpfen. Gleichwohl dürfte das zunächst eher schwache Wirtschaftswachstum in den USA und damit anhaltende Konjunkturunsicherheiten das Marktgeschehen bestimmen.

Mit einem Zuwachs von 3,0 % im Vorjahresvergleich hat sich die Teuerung im Euroraum dem historischen Hoch vom Mai 2001 (3,1 %) angenähert. Das Dilemma für die EZB hat sich dadurch verstärkt. Zumal die wiederaufflammende Bankenkrise das Risiko einer Eskalation – mit möglicherweise schwerwiegenden Konsequenzen für die Realwirtschaft – zuletzt ebenfalls erhöht hat. Welche Spielräume hat die EZB? Eine Möglichkeit, wenn auch von geringer Wahrscheinlichkeit, wäre nicht nur Liquidität im Rahmen einer konzertierten Aktion mit anderen Notenbanken bereitzustellen, sondern das Leitzinsniveau in den Industrieländern gemeinsam abzusenken. So eine Maßnahme zur Stützung des globalen Finanzsystems wurde zuletzt am 18. September 2001 ergriffen. Wahrscheinlichstes Szenario ist allerdings, dass die EZB ihren Leitzins weiter unverändert läßt.

Die Schwankungen an den internationalen Rentenmärkten waren zuletzt sehr ausgeprägt. Eine Bilanz für das nun zu Ende gehende Jahr kann gleichwohl bereits heute gezogen werden. Aufgrund der schwachen Performance im ersten Halbjahr konnten deutsche Staatsanleihen nur einen Ertrag knapp auf Geldmarktniveau erzielen. Am besten haben sich Rentenpapiere mit einer kurzen Laufzeit behauptet, während Papiere mit längeren Laufzeiten sogar Kursverluste zu verzeichnen haben. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten hat zudem zu einem spürbaren Anstieg der Risikoaufschläge geführt. Die Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen Pfandbriefen und Bundesanleihen ist mit rund 50 Basispunkten auf den höchsten Stand seit Anfang 2001 gestiegen. Damit hat sich die relative Attraktivität von Pfandbriefen zuletzt deutlich verbessert. Während kurzfristig angesichts der Konjunkturunsicherheiten durchaus noch Kurspotenzial gegeben ist, droht 2008 angesichts anhaltender Inflationsunsicherheit im Jahresverlauf erneut eine unterdurchschnittliche Performance bei Rentenpapieren.
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