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Kapitalmarkt kompakt

Risikoanlagen weiterhin gefragt

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der Euro-Dollar-Kurs hat sich 2012 per Saldo kaum verändert. Die europäische Schul-denkrise dürfte an Bedeutung verlieren, die US-Geldpolitik bleibt sehr expansiv, so dass der Euro gegenüber dem US-Dollar 2013 vermutlich zulegen wird.
- Nach deutlichen Kurszuwächsen ist die Luft für deutsche Renten inzwischen sehr dünn geworden. Die kommenden Monate dürften nicht einfach werden, zumal die Ängste vor ei-nem Auseinanderbrechen der Währungsunion weiter abebben sollten.
- Trotz des zum Teil deutlichen Kursanstiegs sind Aktien immer noch günstig bewertet. Spielraum für mittelfristig steigende Notierungen ergibt sich zudem durch ein allmählich wieder freundlicheres Konjunkturumfeld.

Devisen: Holprige Euro-Erholung hält an
Der Euro-Dollar-Kurs hat seinen kleinen herbstlichen Rückschlag verkraftet und notiert wie schon zum Jahresanfang um die Marke von 1,30. Die Sorgen um Griechenland haben sich vorerst ge-legt, nachdem die Euro-Gruppe und der Internationale Währungsfonds die neuen Hilfsgelder ge-nehmigten und das Land mittels Anleiherückkäufen die Schuldenlast etwas verringern konnte. Die Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie sind insgesamt gesunken. Der vorzei-tige Rücktritt des italienischen Regierungschefs Monti bzw. die angekündigte Kandidatur von Silvio Berlusconi führten nur zu einer kurzzeitigen Verunsicherung, verdeutlichten aber, dass die europä-ische Schuldenkrise noch nicht gänzlich zu den Akten gelegt werden kann.

In den USA streiten Präsident Obama und die oppositionellen Republikaner weiter, wie der Absturz vom sogenannten "fiskalischen Kliff" - automatische Haushaltskürzungen sowie das Auslaufen von Steuersenkungen - vermieden werden kann. Allmählich drängt die Zeit, damit die US-Wirtschaft Anfang 2013 nicht in eine Rezession fällt. Trotz aller Streitigkeiten ist letztendlich ein Kompromiss noch immer das wahrscheinlichste Ergebnis. Die langfristige Haushaltsproblematik wird damit aber kaum gelöst, so dass davon keine positiven Impulse für den US-Dollar ausgehen. Die dann vorzu-nehmenden Konsolidierungsmaßnahmen dürften das Wachstum dämpfen. Davon abgesehen sieht die konjunkturelle Lage in den USA keinesfalls schlecht aus: Die Arbeitslosenquote fiel erneut, der Immobilienmarkt erholt sich. Nur die Stimmung bei den Unternehmen ist etwas getrübt, wohl auch wegen der politischen Unsicherheiten. Die US-Notenbank konzentriert sich auf die negativen Nachrichten und versucht mit quantitativen Maßnahmen die Wirtschaft zu stimulieren. Die Federal Reserve kaufte bereits hypothekenbesicherte Wertpapiere in Höhe von 40 Mrd. US-Dollar pro Monat und weitet nun ihr Kaufprogramm um Staatsanleihen auf dann insgesamt 85 Mrd. US-Dollar aus. Diese expansive Geldpolitik sollte wie schon in der Vergangenheit den US-Dollar belasten.

Aus der Eurozone gibt es ebenfalls positive Entwicklungen für den Euro-Dollar-Kurs. Die Ankündi-gung der EZB, im Falle eines Hilfsantrags Staatsanleihen zu kaufen, hat nicht nur den Renten-märkten in der Peripherie geholfen, sondern auch die Kapitalflucht aus diesen Staaten gedrosselt. Die Geschäftsbanken der Eurozone benötigen weniger Geld von der EZB. Strukturelle Fortschritte in den Peripherieländen machen sich insbesondere in den Verbesserungen der Außenhandels- und Leistungsbilanzen bemerkbar. Zudem deuten einige Indikatoren an, dass sich die Konjunktur in der Eurozone nahe dem Tiefpunkt befindet. Eine nachlassende Euro-Schuldenkrise zusammen mit einer sehr expansiven US-Geldpolitik wird den Euro gegenüber dem Greenback beflügeln. So dürfte der Euro-Dollar-Kurs zumindest auf 1,35 ansteigen - ungeachtet kurzfristiger Rückschläge. Die Maßnahmen der EZB helfen in der Krise, begrenzen allerdings längerfristig auch das Anstiegspotenzial. Gegenüber dem Britischen Pfund sollte sich der Euro ähnlich erholen. Beim Euro-Franken-Kurs ist dank der Schweizer Notenbankeingriffe vorerst wenig Bewegung zu erwar-ten. Der Japanische Yen gab zuletzt in Erwartung eines Regierungswechsels deutlich nach, dürfte 2013 insgesamt noch leicht abwerten.

Renten: Schwierige Augangsposition für 2013
Kurz vor Ultimo fällt die Jahresbilanz bei deutschen Renten ausgesprochen gut aus. Vor allem Pfandbriefe, die neben dem Renditerückgang auch von sinkenden Risikoaufschlägen profitierten, dürften mit rund 6 % Ertragszuwachs an die guten Jahre 2008/09 anknüpfen. Bundesanleihen weisen derzeit einen durchschnittlichen Gewinn von etwa 4 % aus, was nach dem letztjährigen fast zweistelligem Ergebnis ebenfalls eine gute Performance darstellt. Die Schattenseite dieser Ent-wicklung ist der Fall der Renditen auf neue historische Tiefstände. Angesicht von Teuerungsrate, die auch im kommenden Jahr im Bereich von 2 % liegen dürften, müssen sich Investoren erneut auf reale Verluste einstellen.

Mit Fortsetzung der Niedrigzinspolitik durch die Notenbanken steigt der Anlagenotstand in den Industrieländern. Der Altbestand an rentierlichen Anleihen nimmt kontinuierlich ab. Um das Er-tragsniveau halbwegs zu halten, sind die Anleger gezwungen, höhere Risiken einzugehen. Dies hilft den Euro-Krisenländern, die noch ein vergleichsweise attraktives Renditeniveau bieten. Ermu-tigt durch den Schutzschirm der EZB weisen die Kapitalströme zuletzt eine positive Tendenz aus: Die Kapitalflucht von Süd- nach Nordeuropa scheint gestoppt, die Refinanzierung der Staatsschul-den war zuletzt relativ problemlos möglich.

Noch überwiegt die Konjunkturskepsis im Euroraum. Allerdings signalisiert nicht nur der jüngste deutliche Anstieg des ZEW-Konjunkturerwartungsindex, dass 2013 mit einem klassischen, wenn-gleich nicht besonders dynamischen Aufschwung zu rechnen ist. Die expansive Geldpolitik und der einsetzende Lagerzyklus geben der Weltwirtschaft ausreichend Impulse. Für die Eurozone ergibt sich nach der diesjährigen Schrumpfkur ein leichter Zuwachs in Höhe von 0,4 %. Deutschland dürfte dabei erneut über dem Euro-Durchschnitt zulegen. Hierfür spricht nicht nur die hohe interna-tionale Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch der rege private Wohnungsbau.

Die EZB pflegt derzeit ein ausgesprochen verzagtes Konjunkturbild. Es verwundert daher nicht, dass in der letzten Sitzung des EZB-Rats das Thema Zinssenkung noch einmal auf den Tisch kam. Zinssenkungserwartungen wurden dadurch belebt und gaben den Anleihekursen zuletzt neuen Auftrieb. Allerdings stellt sich bei Geldmarktsätzen die bereits nahe Null liegen zwangsläufig die Frage, was eine Lockerung noch bringt. Insgesamt wirken deutsche Rentenpapiere weitgehend ausgereizt. Mit einer Abflachung der Zinsstruktur ist in dem aktuellen Umfeld nur im Falle einer erneuten massiven Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise zu rechnen. Engagements in längere Laufzeiten sind aufgrund der hohen Volatilität in diesem von politischen Einflussfaktoren dominierten Umfeld nicht empfehlenswert. Ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis besitzen kurze bis mittlere Laufzeiten. Deutsche Pfandbriefe sind nicht nur aufgrund der höheren Verzinsung Bundesanleihen vorzuziehen. Insbesondere für den Fall, dass die Euro-Schuldenkrise weiter abebbt, sind deren Performanceaussichten zumindest nicht ganz so schlecht.

Aktien: Mit zyklischem Rückenwind
Wenige Wochen vor dem Jahreswechsel zeichnet sich für 2012 eine überdurchschnittlich positive Aktienmarktentwicklung ab. Als Überflieger unter den etablierten Indizes erwies sich bislang das deutsche Aktienbarometer DAX, das gegenwärtig ein Plus von rund 29 % vorweisen kann. Aber auch die zeitweilig arg gebeutelten Euro-Titel konnten in den vergangenen Monaten sichtbar Bo-den gutmachen und zu den von Investoren lange Zeit favorisierten US-Werten aufschließen. Auf Einzeltitelebene waren neben den bisherigen Jahresgewinnern zuletzt auch vorher vernachlässigte Titel gefragt. Angesichts zunehmender Marktbreite ist die Rally der vergangenen Wochen offen-sichtlich mehr als bloßes "window dressing".

Aktien haben mit ihrem Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2012 zwar bereits einen Teil der zuvor massiven Unterbewertung abgebaut, was kurzfristig den Kursanstieg durchaus bremsen könnte. Gemessen an der eigenen Historie wie auch im Vergleich zu den gängigen Anlagealternativen erscheinen gerade deutsche und europäische Dividendentitel aber immer noch günstig. So hat beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der laufenden Gewinne bei DAX und EURO STOXX 50 mit einem Wert von knapp 11 noch nicht einmal den Durchschnittswert der vergange-nen zehn Jahre erreicht. Auch Dividendenrenditen von gegenwärtig 3,5 % beim DAX bzw. 4,0 % beim EURO STOXX 50 unterstreichen nicht nur angesichts magerer Ertragsaussichten bei Bun-desanleihen die fundamentale Attraktivität von Aktien.

Spielraum für mittelfristig steigende Notierungen resultiert jedoch nicht nur aus einer möglichen Bewertungsexpansion. Auch konjunkturell erhalten Aktien inzwischen wieder Rückenwind. So scheint nach dem Anstieg bei wichtigen Frühindikatoren wie dem ifo-Geschäftsklima oder dem ZEW-Index das Konjunkturtief bereits ausgelotet zu sein. Mit einer Wende der Frühindikatoren hellen sich auch die Ertragsperspektiven der Unternehmen wieder auf. Die negativen Gewinnrevi-sionen dürften somit ihren Höhepunkt erreicht haben. Zwar spricht die verhaltene Wachstumsdy-namik in den großen Industrienationen lediglich für einen Anstieg der Nettoergebnisse im einstelli-gen Bereich. In Verbindung mit einem Rückgang der noch immer überdurchschnittlich hohen Risi-koprämie dürfte dies aber für ansehnliche Kurszuwächse ausreichen.

Neben fundamentalen Gründen spricht auch der weiter vorherrschende Anlagenotstand für stei-gende Notierungen. Zwar haben sowohl institutionelle als auch private Anleger in den letzten Wo-chen die Aktienquoten in den Portfolios etwas aufgebaut. Der Anteil von Dividendenpapieren ist jedoch noch weit von den Spitzenwerten früherer Zyklen entfernt, so dass hier durchaus noch Nachholpotenzial besteht. Angesichts des fulminanten Jahresendspurts ist zwar kurzfristig durch-aus mit einer Verschnaufpause zu rechnen. Für mittelfristig orientierte Anleger führt an Aktien allerdings auch 2013 kein Weg vorbei.
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