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Kapitalmarkt Kompakt

Korrekturrisiken nehmen zu

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der US-Dollar startete mit Gewinnen gegenüber dem Euro ins neue Jahr. Die robuste US-Konjunktur und eine weniger expansive US-Geldpolitik dürften den Greenback weiter beflü-geln, zumal die EZB der Fed nicht folgen wird. 
- Die Konjunkturerholung im Euroraum gewinnt an Dynamik. Der Februar ist erfahrungsge-mäß einer der performanceschwächsten Monate des Jahres am deutschen Rentenmarkt. Aufgrund erhöhter Rückschlagsgefahren sollte bei Neuengagements kürzeren Laufzeiten der Vorzug gegeben werden. 
- Bewertungs- und Stimmungsindikatoren sprechen dafür, dass sich Aktien mittlerweile in einer Übertreibungsphase befinden. Angesichts des insgesamt ungünstigen Chance-Risiko-Verhältnisses sollten steigende Notierungen für Gewinnmitnahmen genutzt werden.

Devisen: US-Dollar mit Vorteilen

Nach der merklichen Aufwertung 2013 startete der Euro verhalten ins neue Jahr. Der Euro-Dollar- Kurs fiel unter 1,36 - ein Rückgang im Januar ist saisonal aber nicht unüblich. Andere Währungen wie das Pfund Sterling oder insbesondere der Japanische Yen legten ebenfalls gegenüber der Gemeinschaftswährung zu.

Die US-Wirtschaft nimmt Fahrt auf. Die Konjunkturindikatoren überraschen zunehmend positiv. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2013 um gut 4 % annualisiert wuchs, wird es wohl auch im Schlussvierteljahr deutlich zulegen. Insbesondere der private Konsum überzeugte. Der jüngste Arbeitsmarktbericht - vor allem der Beschäftigungsaufbau - enttäuschte zwar, ist jedoch überwiegend durch Wettereffekte zu erklären. Das Sentiment bei den Unternehmen ist anhaltend optimistisch, wenngleich einzelne Indikatoren etwas nachließen. Damit spricht kaum etwas dafür, dass die US-Notenbank ihren im Dezember eingeschlagenen Kurs einer weniger expansiven Geldpolitik unterbrechen sollte. Die Fed wird voraussichtlich ihr Wertpapierprogramm von derzeit 75 Mrd. US-Dollar weiter herunterfahren und im zweiten Halbjahr beenden. Eine Zinserhöhung der US-Notenbank steht derzeit noch nicht zur Diskussion.

Die Aussicht auf eine weniger expansive Geldpolitik wird den US-Dollar vermutlich beflügeln, da überdies die EZB diesem Kurs bis auf weiteres nicht folgen wird. Zwar festigt sich allmählich die konjunkturelle Situation in der Eurozone, die Probleme der Schuldenkrise verlieren an Bedeutung. Eine anhaltend geringe Kreditvergabe sowie eine sehr niedrige Inflation setzen die EZB dennoch unter Handlungsdruck. So könnte die Notenbank im Jahresverlauf ihre Liquiditätsmaßnahmen wieder ausweiten. Die USA sind im Vergleich zur Eurozone im Konjunkturzyklus weiter vorangeschritten, so dass höhere US-Zinsen wie z.B. bei dreijährigen Staatsanleihen sukzessive eingepreist werden. Dies sollte die US-Währung ebenfalls begünstigen. Darüber hinaus erscheint der Euro gegenüber dem US-Dollar auf Basis langfristiger Indikatoren überbewertet. Wenigstens stützen die Überschüsse in Leistungs- und Handelsbilanz den Euro. Gleichwohl verbessern sich diese Salden dank des Energiebooms auch in den USA deutlich. Womöglich ist dieser Fortschritt dort sogar nachhaltiger als in der Eurozone, denn hier ist die Importnachfrage konjunkturell bedingt noch deutlich reduziert. Insgesamt dürfte sich der seit Jahresanfang einsetzende Rückgang beim Euro-Dollar-Kurs 2014 fortsetzen und das Währungspaar auf 1,30 und tiefer drücken.

Der Japanische Yen war nach den kräftigen Verlusten 2013 stark überverkauft und insbesondere gegenüber dem Euro unterbewertet. Zudem wetten spekulativ orientierte Anleger massiv gegen die Währung, so dass eine Gegenbewegung nicht überrascht. Diese sollte sogar noch fortschreiten, selbst wenn die expansive Geldpolitik in Japan hierfür Grenzen setzt. Gute Konjunkturdaten gaben dem Britischen Pfund einen Schub. Da die Zinserhöhungserwartungen aber noch verfrüht sind, droht kurzfristig ein Dämpfer. Der Schweizer Franken wertete leicht ab, diese Tendenz dürfte zunächst anhalten.

Renten: Erhöhte Rückschlagsgefahren

Am Jahresende sind die Renditen bei Bundesanleihen nochmals leicht angestiegen, mit der Folge, dass für 2013 über die Gesamtheit aller deutschen Staatsanleihen ein Minus von 2,2 % zu verbuchen war. Der entscheidende Grund war der Renditeanstieg bei US-Anleihen: 10-jähriger USTreasuries überwanden kurz vor Jahresultimo die 3 %-Marke. Allerdings hat sich die Situation seither wieder spürbar entspannt. Der zu Jahresbeginn übliche hohe Anlagebedarf ist jedoch nicht nur Qualitätsanleihen zu Gute gekommen. Unter dem Eindruck günstiger Konjunkturaussichten reduzieren sich die Risikoaufschläge europäischer Staatsanleihen zu Jahresbeginn deutlich. Die hohe Nachfrage nach den neuen irischen und portugiesischen Staatsanleihen zeigt, dass die Bereitschaft Risiken einzugehen, tendenziell zunimmt.

Erwartungsgemäß hat sich der EZB-Rat in der ersten Sitzung des Jahres mit neuen Beschlüssen zurückgehalten. Gleichwohl betonte Mario Draghi, dass man angesichts des fragilen konjunkturellen Umfelds vorsichtig bleibe und gegebenenfalls die zur Verfügung stehenden Instrumente einsetzen werde. Damit bleibt die EZB expansiv ausgerichtet, was vor allem kürzeren Laufzeiten Schutz bietet. Längere Laufzeiten sind dagegen für veränderte globale Renditetrends anfällig und diese werden vor dem Hintergrund einer veränderten Ausrichtung der US-Notenbank aus Amerika vorgegeben.

Darüber hinaus sprechen auch die zyklischen Bedingungen im Euroraum gegen weiter sinkende Renditen. Die Vorjahresrate der Industrieproduktion erreichte im November mit 3 % die größte Dynamik seit mehr als zwei Jahren. Der private Verbrauch gewinnt nicht nur in den USA und Deutschland an Fahrt. Die Einzelhandelsumsätze im Euroraum sind mit einer Jahresrate von 1,5 % zuletzt auf ein mehrjähriges Hoch geklettert. Positiv ist in diesem Zusammenhang zu werten, dass das Verbrauchervertrauen nach dem Rückgang im November wieder in den Aufwärtstrend eingeschwenkt ist. Die Stimmung bei den Unternehmen sowohl im Verarbeitenden Gewerbe ebenso wie im Dienstleistungsbereich hat sich laut EU-Kommission gegen Jahresende nochmals verbessert.

Setzt sich die Konjunkturerholung fort, wovon auszugehen ist, dürften die Ängste vor einer Deflation abebben. Der jüngste leichte Teuerungsrückgang im Euroraum von 0,9 % auf 0,8 % im Dezember ist vor allem auf statistische Veränderungen zurückzuführen. Die Inflationserwartungen im Euroraum sind derzeit keineswegs einheitlich. In Deutschland und Frankreich liegen sie auf einem konstant hohen Niveau. Dass die Inflationsprognosen in Südeuropa niedriger ausfallen, kann vor dem Hintergrund teilweise spürbar sinkender Löhne und Preisrückgänge nicht überraschen. Sie sind aber vor allem die Folge von Anpassungsprozessen zur Rückgewinnung der Wettbewerbsfähigkeit. Insgesamt ist die Lage von Renten trotz der jüngsten Kursgewinne instabil. Mit dem Februar steht erfahrungsgemäß einer der performanceschwächsten Monate des Jahres bevor. Anleger sollten bei Neuengagements kürzere Laufzeiten bevorzugen.

Aktien: Übertreibungsphase

Nach einem überdurchschnittlich guten Aktienjahr hatten sich die Bullen den Auftakt 2014 wohl anders vorgestellt. So notierten die meisten der international führenden Indizes nach den börsenpsychologisch nicht unwichtigen ersten fünf Handelstagen im Minus. Zwar nahmen Aktien zuletzt wieder etwas Fahrt auf. Insbesondere europäische Dividendentitel - allen voran spanische und italienische Werte - sind derzeit gesucht. Offensichtlich setzen Anleger auf ihrer Suche nach Anlagemöglichkeiten auf vermeintlich vernachlässigte Indizes und Einzeltitel. Die US-Leitindizes tun sich aber weiter sichtlich schwer.

Schließlich ist die Bewertung inzwischen alles andere als günstig. Um weitere Kursanstiege fundamental zu rechtfertigen, müssten die Gewinne stärker steigen als bislang unterstellt wird. Dies zeichnet sich gegenwärtig allerdings nicht ab. Vielmehr verläuft die noch junge Berichtssaison eher ernüchternd. Obwohl die Schätzungen in den letzten Monaten bereits deutlich reduziert wurden, liegt der Anteil positiver Überraschungen bei den Nettoergebnissen des vierten Quartals der S&P 500-Unternehmen mit rund 52 % deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt. Seit dem Jahr 2000 berichteten im Mittel rund 65 % der Unternehmen besser als erwartet. Zwar zeigt die Erfahrung aus früheren Quartalen, dass sich nach einem schwachen Start im Verlauf der Berichtssaison häufig eine Verbesserung ergibt. Dies dürfte allerdings nicht ausreichen, um weitere Kursanstiege fundamental zu rechtfertigen.

Ähnliches gilt für hiesige Dividendentitel. So haben DAX und EURO STOXX 50 mit KGVs von über 13 auf Basis der ambitioniert wirkenden Konsensschätzungen für die Unternehmensgewinne der kommenden 12 Monate den oberen Rand der Bewertungsspanne der vergangenen zehn Jahre erreicht. Verglichen mit früheren Haussephasen sind deutsche Standardwerte gemessen am Mittelwert der gängigsten Kennziffern wie Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Cashflow-Verhältnis, Kurs- Buchwert-Verhältnis und Dividendenrendite inzwischen sogar teuer. Aktien haben somit viel Positives vorweggenommen.

Eine sichtbare Verbesserung nicht nur der der Wachstumsaussichten sondern auch der Ertragsund Gewinnperspektiven ist daher dringend geboten. Dies zeichnet sich jedoch nicht ab. Obwohl sich die konjunkturellen Frühindikatoren in den Industrieländern zum Teil deutlich erholt haben, werden die Gewinnschätzungen für die kommenden 12 Monate mehrheitlich nach unten revidiert. Während sich die fundamentalen Aktiendeterminanten also eher verschlechtern, signalisieren Stimmungsindikatoren wie die implizite Aktienvolatilität und Investorenumfragen, dass die Anleger inzwischen ausgesprochen optimistisch sind. Dies spricht dafür, dass sich Dividendentitel inzwischen in der Übertreibungsphase befinden. Im Sinne der Kontraindikation mahnt dies zur Vorsicht. In der Vergangenheit war dies häufig ein Vorbote von Kurskorrekturen. Angesichts des insgesamt ungünstigen Chance-Risiko-Verhältnisses sollten steigende Notierungen für Gewinnmitnahmen genutzt werden.

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