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Konjunktur Kompakt

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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Die Welt im Blick

Die Entwicklung des Einzelhandels verlief innerhalb Europas in den vergangenen Jahren sehr unterschiedlich. Der traditionell starke private Konsum in Großbritannien und Frankreich zeigte sich selbst in der Finanz- und Wirtschaftskrise weitgehend unbeeindruckt und legte 2013 weiter zu. Auch der belgische Konsument war im europäischen Vergleich überraschend robust (S. 5). Von der wirtschaftlichen Schwäche Frankreichs ist zumindest im Einzelhandel bis zuletzt nichts zu spüren. Ganz anders ist die Situation in den Problemländern der europäischen Peripherie, in denen die Einzelhandelsumsätze seit Jahren zurückgehen. Allerdings scheint sich hier die Lage allmählich zu stabilisieren - darauf deutet die jüngste Entwicklung in Spanien hin. In Italien könnten die angekündigten Reformen und steuerlichen Entlastungen der neuen Regierung für eine Trendwende sorgen (S. 4). Der deutsche Einzelhandel sieht im europäischen Vergleich wenig spektakulär aus: Nach langer Durststrecke ist eine leichte Aufwärtsentwicklung erkennbar, die sich im laufenden Jahr fortsetzen dürfte. Insgesamt sollte sich die erwartete konjunkturelle Verbesserung in Europa 2014 auch in den Einzelhandelsumsätzen positiv niederschlagen.

Deutschland: Russisches Roulette für die Wirtschaft

Eigentlich ist 2014 in Deutschland ein kräftiger Aufschwung mit einem Wirtschaftswachstum von 2 % zu erwarten. Sowohl die Binnennachfrage als auch der Außenhandel tragen hierzu bei. Zuletzt sind allerdings erhebliche Unsicherheiten durch die Krim-Krise entstanden. Sollte es zu einschneidenden Sanktionen kommen, dürfte dieses Wachstum kaum mehr erreicht werden können. Die deutsch-russischen Beziehungen sind in den vergangenen Jahren immer enger geworden. Deutschland exportierte 2013 rund 36 Mrd. Euro bzw. 3,3 % seiner Ausfuhren nach Russland. Sogar 4,5 % der deutschen Importe kamen von dort. Damit ist die Bundesrepublik auch Russlands wichtigster Handelspartner in der EU. Das östliche Land ist zudem der für Deutschland bedeutendste Lieferant von Energie mit Importanteilen von 39 % bei Erdgas und 35 % bei Rohöl. Eine erhebliche Belastung des deutsch-russischen Handels durch gegenseitige Sanktionen oder höhere Zölle könnte damit nicht nur die Energieversorgung hierzulande gefährden, sondern auch zu empfindlichen Exporteinbußen führen. Da Russland ebenfalls auf den Handel mit dem Westen angewiesen ist, bleibt zu hoffen, dass die schwierige Situation in der Ukraine doch noch über Verhandlungen gelöst wird und nicht zu einer gegenseitigen Einschränkung der Wirtschaftsbeziehungen führt.

Bislang signalisieren die jüngsten Konjunkturdaten allerdings eine nachhaltige Dynamik der deutschen Wirtschaft. Der Beschäftigungsaufbau hat zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Im Februar lag der Zuwachs bei 310.000 im Vorjahresvergleich. Dies kommt dem Konsum zugute, zumal die Tariflöhne 2014 wiederum um knapp 3 % erhöht werden dürften. Bei einer Jahresinflationsrate von schätzungsweise 1,4 % steigen damit die Realeinkommen erneut. Nur geringe Impulse gehen von einem leichten Rückgang der Sparquote aus, so dass der Konsum um fast 1 ½ % zulegen sollte.

Die Dynamik wird dieses Jahr aber vor allem von den Investitionen ausgehen. Die Ausrüstungsinvestitionen haben sich bereits ab Frühjahr 2013 erholt. Die Kapazitätsauslastung ist im ersten Quartal erneut auf jetzt 83,4 % gestiegen. Damit ist der langfristige Durchschnitt fast erreicht. Die Finanzierungsbedingungen für Investitionen bleiben gut und die Ertragslage dürfte sich im weiteren Jahresverlauf verbessern. Auch der Wirtschaftsbau sollte sich 2014 weiter erholen und der Wohnungsbau erlebt eine Sonderkonjunktur. In Deutschland ist jahrelang zu wenig gebaut worden, so dass ein beträchtlicher Nachholbedarf insbesondere in den Städten und Agglomerationsregionen entstanden ist. Die Hypothekenzinsen sind auf historisch niedrigem Niveau. Hinzu kommt, dass Anleger mangels rentabler Alternativen verstärkt in Immobilien investieren. Der Außenhandel wird von der Erholung der Eurozone und der positiven Konjunktur in den USA profitieren. Als Prognoserisiko der erwarteten Steigerung von Ex- und Importen um jeweils 6 % in diesem Jahr bleibt die bereits deutlich verschlechterte Beziehung zur Russland und eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche weiterer Schwellenländer.

USA: Wetterbedingt nur verhaltener Start ins Jahr

Nachdem die Konjunkturdaten für die Monate Dezember bis Februar in unterschiedlichem Maße durch den strengen Winter in Mitleidenschaft gezogen wurden, steht für den März nun eine Normalisierung auf dem Programm. Diese dürfte die unterliegende Dynamik tendenziell überzeichnen, da sie nur kurzfristig wirkt. Insgesamt bleibt die US-Wirtschaft auf ihrem moderaten Erholungskurs. Nach einem Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,6 % im Q4 2013 rechnen wir für Q1 2014 derzeit mit einem annualisierten Zuwachs von knapp 2 %. Dies reflektiert die Auswirkungen des Wetters und eine anstehende Lagerkorrektur nach dem sehr kräftigen Lageraufbau im zweiten Halbjahr 2013. Im Frühjahr und Sommer sollte die US-Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen. Der Wohnungsbau bleibt trotz der höheren Zinsen im Aufwind und der private Konsum profitiert von der andauernden Erholung am Arbeitsmarkt. Angesichts der schwierigen Lage in vielen Schwellenländern ist vom Außenhandel eher ein rechnerisch negativer Effekt zu erwarten - die Importe werden wohl stärker steigen als die Exporte, was das BIP-Wachstum bremst.

Spannend wird vor allem sein, ob sich die Ausrüstungsinvestitionen wie prognostiziert erholen werden. Ihre Abschwächung von einem realen Plus von 11 % gegenüber Vorjahr Mitte 2012 auf nur noch 2,4 % im Frühjahr 2013 war nicht nur Symptom, sondern auch Ursache des Schwungverlusts der US-Konjunktur in diesem Zeitraum. Angesichts noch immer niedriger Zinsen, soliden Konsumwachstums und steigender Unternehmensgewinne ist die Investitionsdynamik im laufenden Zyklus insgesamt aber bislang erstaunlich verhalten gewesen. Offen bleibt, ob dies Folge des hohen Grades an politischer Unsicherheit war, oder ob die amerikanischen Unternehmen statt in Produktionskapazitäten im In- vermehrt im Ausland investieren. Wir gehen davon aus, dass sich die begonnene Erholungstendenz der Investitionsnachfrage fortsetzt.

Für 2014 zeichnet sich eine konjunkturell kaum noch dämpfende Fiskalpolitik ab - eine deutliche Veränderung gegenüber 2013, als Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen mindestens zwei Prozentpunkte Wachstum kosteten. Belastend wirken zwar nach wie vor die Unsicherheit über Timing und Details der Gesundheitsreform, über weitere Regulierungsschritte und über die mittelfristige Steuerpolitik. Per saldo wird der Gegenwind von dieser Seite aber wohl tendenziell nachlassen. Gleichzeitig unterstützt die Geldpolitik die Konjunktur auf absehbare Zeit, selbst wenn die Fed ihr Kaufprogramm wie erwartet bis zum Herbst einstellt. Zinserhöhungen stehen erst für 2015 auf der Agenda und der folgende Straffungsprozess wird voraussichtlich sehr graduell ausfallen. Eine kräftige Verschärfung der monetären Bedingungen ist nicht absehbar.

Wir rechnen für das laufende Jahr unverändert mit einem Zuwachs beim BIP von 2,7 %, deutlich oberhalb des langfristigen Trends von rund 2 %. Der Anstieg der Verbraucherpreise wird im Prognosezeitraum zwar tendenziell zunehmen, aber überschaubar bleiben. Lohndruck ist derzeit nicht auszumachen.

Italien: Neue Hoffnung

In Italien keimt neue Hoffnung, wirtschaftlich wie politisch. Ende 2013 ist die mehr als zweijährige Rezession mit einem Miniwachstum zu Ende gegangen. 2014 dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 % zunehmen, damit allerdings nur halb so stark wie in der gesamten Eurozone. Zu stark belasten immer noch Bürokratie, unflexible Märkte, zu wenig Forschung und Entwicklung sowie das Bildungssystem die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die neue italienische Regierung unter Ministerpräsident Renzi verspricht hier grundlegende Änderungen. Selbst wenn sie erfolgreich sein sollten, dürfte auf kurze Sicht kein substantiell höheres Wirtschaftswachstum zu erwarten sein. Priorität genießt die Wahlrechtsreform, die zu mehr politischer Stabilität führen soll. Das Abgeordnetenhaus hat bereits zugestimmt, der Senat soll folgen. Zudem ist geplant, Steuern um 10 Mrd. € bzw. gut 0,6 % des BIP besonders für niedrige Einkommen zu senken. Darüber hinaus sind zusätzliche Investitionsausgaben u.a. für Schulgebäude in Höhe von 5 Mrd. € geplant. Demgegenüber dürften Einsparungen im öffentlichen Haushalt von 7 Mrd. € stehen. Eine Entlastung der Unternehmen soll über eine Gewerbesteuersenkung erreicht werden. Allerdings ist vorgesehen, hierfür die Steuer auf Finanzerträge von 20 % auf 26 % zu erhöhen. Zudem sind weitere Schritte der Liberalisierung des verkrusteten Arbeitsmarktes geplant. Auch an den Kapitalmärkten ist das Vertrauen zurückgekehrt. Das Land hat mittlerweile keine Probleme mehr, seine Staatsschulden zu finanzieren. Der Zins für 10-jährige Anleihen ist deutlich auf 3,3 % gesunken. 2011 lag dieser zeitweise noch über 7 %.

Das erste Wachstum zum Jahresende 2013 war mit 0,1 % gegenüber dem Vorquartal zwar klein; die Zusammensetzung zeigt jedoch positive Aspekte, die auf eine konjunkturelle Trendwende hindeuten. Die Ausfuhren tragen schon seit längerem zur besseren Entwicklung bei. Italien exportiert - ähnlich wie Deutschland - knapp 38 % seiner Waren in die Eurozone. Die konjunkturelle Erholung im gemeinsamen Währungsraum sollte auch den italienischen Unternehmen zugutekommen. Die Importe haben sich 2013 stabilisiert, dürften aber aufgrund der immer noch schwachen Binnennachfrage in diesem Jahr langsamer zulegen als die Ausfuhren, so dass vom Außenhandel weitere Impulse zu erwarten sind.

Erfreulich ist, dass die Ausrüstungsinvestitionen nach einer Stabilisierungsphase seit Anfang 2013 zu Jahresende gestiegen sind. Hingegen blieben Bauinvestitionen und Konsum bis zuletzt rückläufig. Insbesondere der Wohnungsbau wird durch sinkende Hauspreise und eine tendenziell zurückhaltende Kreditvergabe an die privaten Haushalte gebremst. Zudem wird die gesamte Binnennachfrage durch die auf aktuell 13 % gestiegene Arbeitslosigkeit belastet und die privaten Haushalte wurden mit real sinkenden verfügbaren Einkommen konfrontiert. Zuletzt ist hier durch die zurückgegangene Inflationsrate auf nur noch 0,3 % im März eine Stabilisierung eingetreten, so dass der Rückgang des Konsums allmählich auslaufen dürfte. Dies signalisiert auch die Besserung des Konsumklimas.

Belgien: Von der Kunst, sich durchzumogeln

Jahrelang nahmen die Granden des Weltfußballs keine Notiz vom kleinen Belgien. Doch nun hat sich die belgische Fußball-Nationalmannschaft in souveräner Manier für die anstehende WM qualifiziert und nicht wenige trauen den "Red Devils" auch dort eine gute Rolle zu. Die wirtschaftliche Situation ist durchaus vergleichbar. Trotz steigender Schuldenlast, hoher Produktionskosten und dem andauernden Konflikt zwischen Flamen und Wallonen hat sich Belgien in den vergangenen Jahren als eine der stabilsten Volkswirtschaften der Eurozone erwiesen. Nach einer stagnierenden Entwicklung des BIP im Jahr 2013 ist für 2014 mit einem moderaten Aufschwung von 1,3 % zu rechnen, womit Belgien etwa im Durchschnitt der Eurozonen-Länder liegt.

Wichtigste Stütze in den Krisenjahren war die auch im Vergleich mit dem großen Nachbarn Deutschland hohe Konsumfreudigkeit der Belgier, die sich in den nächsten Jahren fortsetzen wird und aufgrund von leichten Realeinkommenszuwächsen Steigerungsraten um 1,5 % erwarten lässt. Nach einem spürbaren Rückgang der Investitionen im vergangenen Jahr wird zudem mit einer Gegenbewegung gerechnet. Die Bruttoanlageinvestitionen dürften in den nächsten beiden Jahren wieder moderat zulegen. Insbesondere der Logistik-Sektor mit dem Standort Antwerpen, dem zweitgrößten Seehafen Europas, kann hierbei von einer stärkeren Fokussierung auf die Weltmärkte profitieren. Aber auch die Binnenhäfen und mehrere Logistikparks in Brüssel und Lüttich werden dank ihrer zentralen Lage in Europa und der gut ausgebauten Infrastruktur stetig erweitert.

Belgiens Wirtschaftsstruktur ist - neben einigen Unternehmen von Weltrang vor allem in der Chemieindustrie - hauptsächlich mittelständisch geprägt. Hier herrscht eine enge Verbundenheit mit den übrigen Benelux-Staaten, Deutschland und Frankreich. Die Exporte gehen mit über 57 % in Euro-Länder (im Vergleich zu 37 % der deutschen Exporte). Ein erneutes Aufflackern der europäischen Staatsschuldenkrise könnte sich also negativ bemerkbar machen. Sorgen bereitet vor allem das hohe Produktionskostenniveau. Die traditionsreiche Kfz-Industrie ist durch die Abwanderung von Produzenten und Zulieferern beispielsweise nach Spanien empfindlich geschrumpft und auch die Eisen-/Stahlindustrie befindet sich mitten im Strukturwandel. Die Arbeitslosigkeit wird 2014 noch einmal zunehmen, damit sollte allerdings ein Höhepunkt erreicht sein. Die hohe Schuldenlast des Staates von fast 100 % des BIP belastet zudem die öffentlichen Haushalte. Für 2014 wird eine Reduzierung des Haushaltsdefizits auf 2,2 % angestrebt, dies bleibt trotz einiger Sparpakete und der leicht anziehenden Konjunktur jedoch ein sehr ehrgeiziges Ziel.

Als wegweisend für die politische und wirtschaftliche Zukunft Belgiens als Nationalstaat könnte sich die Parlamentswahl am 25. Mai dieses Jahres erweisen. Besonders im wohlhabenderen Flandern sind separatistische Forderungen an der Tagesordnung: Die flämische Opposition strebt eine lose Konföderation zweier an sich unabhängiger Staaten an. Tatsächlich könnte in diesem Zusammenhang ein gutes Abschneiden bei der Fußball-WM das Zusammengehörigkeitsgefühl der Belgier eher stärken als manche politische Maßnahme.

Tschechien: Neuer Schwung, neue Regierung

2014 hat für Tschechien mit der Ernennung von Bohuslav Sobotka zum neuen Ministerpräsidenten Mitte Januar eine neue Regierung gebracht. Sie ist nach den Wahlen im Oktober 2013 mit mehrmonatiger Verzögerung ins Amt gekommen. Die von den Sozialisten geführte große Koalition aus drei Parteien hat mit 111 von 200 Sitzen eine deutliche Mehrheit. Die ideologischen Gräben sind indes tief, und die Protestpartei ANO 2011 mit ihrer Leitfigur Babis als Finanzminister bleibt derzeit eine Unbekannte. Die Vertrauensabstimmung Mitte Februar wurde gewonnen, so dass nun wieder Handlungsfähigkeit bestehen sollte. Stimmungstests werden die Europawahl im Mai sowie die Senats- und Kommunalwahlen im Oktober sein.

Rückenwind erhält die Regierung von einem Konjunkturaufschwung, der Ende 2013 nach zweijähriger Rezession eingesetzt hat. Zwar brachte das Gesamtjahr 2013 noch ein Minus von 0,9 %. Jedoch schaffte Tschechien im vierten Quartal die Wende mit einem Plus von 1,2 % im Vorjahresvergleich. Wichtige Impulse kommen aus der Industrie, da die Investitionen und Exporte begünstigt werden von niedrigen Zinsen und dem Wechselkurs. Vor allem die erfreuliche Entwicklung im für Tschechien so wichtigen Automobilsektor dürfte zur Aufhellung der Wirtschaftsstimmung beitragen. Aber auch die Verbraucher sind wieder merklich optimistischer gestimmt und sorgen für höhere Einzelhandelsumsätze. Die niedrige Inflation stärkt dabei die Kaufkraft. 2014 sollte das BIP gegenüber dem Vorjahr um insgesamt gut 2 % zulegen.

Im Februar bestätigte die Tschechische Notenbank (CNB) die im letzten November eingeschlagene geldpolitische Linie. Sie will die tschechische Währung noch das ganze Jahr bei mindestens 27 Kronen je Euro halten. So soll der wichtige Exportsektor unterstützt und deflationären Tendenzen entgegengewirkt werden. Die Teuerung liegt seit Anfang 2014 wegen gesunkener Energiepreise und aufgrund des Basiseffekts von Mehrwertsteueranhebungen nahe Null, dürfte aber wegen des schwächeren Wechselkurses über höhere Importpreise im Jahresverlauf zunehmen. Den Leitzins hält die CNB seit November 2012 bei 0,05 %. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen bewegt sich dank stabiler Haushaltslage und solider Banken auf historischen Tiefständen.

Das öffentliche Defizit unterschritt 2013 die Maastricht-Grenze von 3 % des BIP, so dass das EUVerfahren wegen des übermäßigen Defizits bald enden sollte. Die neue Koalition plant statt des harten Sparkurses der Vorgängerregierung höhere Investitionen und Sozialausgaben. Die Verwaltung soll effizienter und die Mehrwertsteuer umgestaltet werden. Einige Maßnahmen werden erst 2015 wirksam, da das aktuelle Budget noch von der alten Regierung verabschiedet wurde. Die geplante Bekämpfung der Korruption verbessert die Rahmenbedingungen für Investoren, ebenso wie das klare Bekenntnis der neuen Regierung zu einer stärkeren Integration in die EU. Der Beitritt zum EU-Fiskalpakt ist beschlossen, die Euro-Einführung jedoch kein Thema für die nahe Zukunft. Tschechien nimmt derzeit nicht am Wechselkursmechanismus teil, zumal die Skepsis in der Bevölkerung noch groß ist. Ein Beitritt zum Euro dürfte daher frühestens 2020 erfolgen.

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