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Konjunktur Kompakt

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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Die Welt im Blick

Die USA erlebten ein rabenschwarzes erstes Quartal 2014 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von auf das Jahr hochgerechnet 2,9 %. Dies war aber zum größten Teil dem eisigen und stürmischen Winter geschuldet. Nicht nur die OECD-Frühindikatoren zeigen, dass der Wachstumspfad weiterhin intakt ist. Mit Nachholeffekten im zweiten Vierteljahr ist zu rechnen. Auch in Deutschland ist der Aufschwung selbsttragend. Dies ist nicht überall in Europa so. Während Spanien aus der Krise allmählich herausfindet, bleibt die Dynamik in Italien und Frankreich unbefriedigend. Die größten Sorgen bereiten zurzeit allerdings die Schwellenländer. Zumindest für China zeigt der OECD-Frühindikator eine Stabilisierung an. Damit dürfte das Wachstum dieses und nächstes Jahr zwischen 7 und 8 % verharren. China liefert auch zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Dynamik der Weltwirtschaft. Russlands OECD-Frühindikator ist weiterhin im Abwärtstrend. Die außenpolitische Verunsicherung durch die Regierung bremst das Wachstum. Eine konjunkturelle Trendwende ist kurzfristig nicht zu erwarten. Das Land ist wirtschaftlich aber nicht so gewichtig, um den Wachstumspfad der Weltwirtschaft nachhaltig abzubremsen.

Deutschland: Idealer Wachstumspfad ohne Inflation

Nach dem starken ersten Quartal deutet sich für das Frühjahr eine Wachstumsabschwächung an. Der extrem milde Winter hat in den ersten drei Monaten die Produktion insbesondere im Baugewerbe stimuliert. Dieser Effekt fällt jetzt weg. Nach einem Zuwachs des BIP von 0,8 % zu Jahresbeginn dürfte das zweite Vierteljahr ein Plus in der Größenordnung von 0,3 % im Vorquartalsvergleich erbringen. Bereinigt um diesen Sondereffekt fällt Q2 konjunkturell nur wenig schwächer aus. Weiterhin stimuliert die Binnennachfrage: Konsum, Ausrüstungen und Bauinvestitionen steigen. Die jüngste leichte Stimmungseintrübung, die der ifo-Geschäftsklimaindex ausweist, dürfte vor allem auf die Verunsicherung durch die Russlandkrise zurückzuführen sein. Eine konjunkturelle Trendwende ist dies aus jetziger Sicht allerdings nicht. Das deutsche Wirtschaftswachstum wird 2014 bei schätzungsweise 2 % liegen. 2015 dürfte die deutsche Volkswirtschaft von einer konjunkturellen Verbesserung in der Eurozone profitieren. Wichtige Handelspartner wie Frankreich und Italien dürften dann wieder moderat wachsen, was auch der deutschen Exportwirtschaft zugute käme. Bei anhaltend positiver Binnennachfrage mit zunehmenden Konsumausgaben sollte im nächsten Jahr ein Plus von 1,7 % erreicht werden.

Das Wachstum über dem Potenzial von etwa 1,3 % stimuliert weiterhin die Beschäftigung und damit den Konsum. Die Beschäftigungsdynamik hat zuletzt sogar auf knapp 1 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Noch im Sommer vergangenen Jahres erhöhte sich diese bei deutlich schwächerem Wachstum nur halb so stark. Die Arbeitslosigkeit war 2013 sogar leicht angestiegen. Erst seit Februar dieses Jahres sinkt sie wieder. Diese Tendenz sollte sich bei den von uns unterstellten Wachstumsraten fortsetzen. Allerdings dürfte der Rückgang aufgrund des bereits erreichten niedrigen Niveaus der Arbeitslosigkeit verhältnismäßig gering ausfallen. Zunehmend finden die Unternehmen nicht mehr die benötigten qualifizierten Arbeitskräfte. Abhilfe verschafft die stark gestiegene Immigration von Fachkräften aus dem Ausland, u.a. aus den europäischen Krisenländern. Dies dürfte auch der Grund für die divergierende Entwicklung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit im Jahr 2013 gewesen sein. Abzuwarten bleibt, wie sich die Einführung des Mindestlohnes auf den deutschen Arbeitsmarkt auswirkt. Die negativen Effekte dürften nicht sofort wirksam werden.

Die aktuell positive Situation am deutschen Arbeitsmarkt ermöglicht höhere Tarifabschlüsse, zuletzt mit Raten von über 3 % in der Gesamtwirtschaft. Die Lohnstückkosten steigen deutlich an. Dies hat sich bislang kaum in den Vorproduktpreisen niedergeschlagen. Eine Trendwende bei den Erzeugerpreisen ist bisher nicht eingetreten. Sie sind immer noch leicht rückläufig. Damit belasten Kostensteigerungen die Gewinnmargen. Die kaum stattfindende Kostenüberwälzung sowie sinkende Energie- und Nahrungsmittelpreise haben die Verbraucherpreise niedrig gehalten. 2014 dürfte die jahresdurchschnittliche Inflationsrate bei nur 1,1 % liegen. Damit ist Deutschland zurzeit auf einem goldenen Wachstumspfad mit steigender Beschäftigung ohne große Inflation.

USA: Einbruch untergeschätzt, Belebung im Gange

Die amerikanische Wirtschaft ist im ersten Quartal mit einer Jahresrate von 2,9 % gegenüber Vorquartal geschrumpft. Hatten die Statistiker im April zunächst eine Stagnation ausgewiesen, wurde dies Ende Mai auf -1 % nach unten revidiert. In der dritten Veröffentlichung, in der üblicherweise nur noch geringe Anpassungen erforderlich sind, folgte dann eine erneute deutliche Abwärtsrevision. Ihre primäre Ursache war die Gesundheitsreform ("Obamacare"), die dazu geführt hat, dass die Statistiker die Ausgaben der privaten Haushalte für Gesundheitsdienstleistungen im Q1 massiv überschätzt haben. Der Wachstumsbeitrag dieser Komponente wurde von +1 Prozentpunkt auf -0,2 Prozentpunkte revidiert. Ob dieser Schätzfehler ein Einmaleffekt war, bleibt zunächst offen. Der Konsum insgesamt legte um 1 % und nicht um 3,1 % zu wie in der zweiten Schätzung ausgewiesen. Dies passt nun auch besser zur Ursache der Schwäche im Q1 - dem kalten und schneereichen Winter. Die Ausgaben für Heizung stiegen massiv an, was zu Lasten anderer Konsumausgaben ging. Wettereffekte haben zudem wohl vor allem den Wohnungs- und Gewerbebau spürbar belastet, aber auch die Aktivität im Verarbeitenden Gewerbe und möglicherweise die Investitionsnachfrage der Unternehmen gedämpft. Hinzu kam eine ausgeprägte Lagerkorrektur nach dem kräftigen Aufbau im zweiten Halbjahr 2013. Schließlich wirkten rückläufige Exporte im Q1 negativ.

Insgesamt zeichnet sich eine spürbare konjunkturelle Belebung im Frühjahr in den Daten bereits ab. Am Arbeitsmarkt, der auch im 1. Quartal deutlich besser lief als die Wachstumszahlen hätten erwarten lassen, dauert die Erholung an. In den drei Monaten bis zum Mai stieg die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft im Schnitt um 234.000 pro Monat. Die Arbeitslosigkeit liegt auf dem zyklischen Tief von 6,3 %. Stimmungsindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes haben sich nach einer Delle zum Jahreswechsel wieder spürbar erholt. Wir rechnen daher für das 2. Quartal mit einem annualisierten Wachstum von rund 4 %.

2014 wirkt die Fiskalpolitik konjunkturell nur noch marginal dämpfend - eine deutliche Veränderung gegenüber 2013, als Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen mindestens zwei Prozentpunkte Wachstum kosteten. Gleichzeitig unterstützt die Geldpolitik die Konjunktur auf absehbare Zeit, selbst wenn die Fed ihr Kaufprogramm wie erwartet bis zum Herbst einstellt. Zinserhöhungen stehen erst für 2015 auf der Agenda und der folgende Straffungsprozess wird wohl sehr graduell ausfallen. Eine kräftige Verschärfung der monetären Bedingungen ist nicht absehbar. Nach dem Einbruch zu Jahresbeginn rechnen wir für 2014 insgesamt mit einem Zuwachs beim BIP von 2 %. Im weiteren Jahresverlauf dürften die Quartalsraten aber merklich oberhalb des langfristigen Trends von etwa 2 % liegen. Wir werden die Prognose nach der jährlichen Revision der Daten Ende Juli erneut überprüfen. Die Kernteuerung auf der Verbraucherebene wird im Prognosezeitraum zwar tendenziell zunehmen, aber überschaubar bleiben. Wir erwarten für 2014 eine durchschnittliche Gesamtteuerung von 1,8 %. Lohndruck ist derzeit noch nicht auszumachen, auch wenn es Anzeichen für erste Engpässe am Arbeitsmarkt gibt.

Portugal: Geht es auch ohne Hilfe?

Die verbesserte Finanzlage ermöglichte es der portugiesischen Regierung, das 2011 mit der Troika aus EU, EZB und dem IWF vereinbarte Rettungspaket über 78 Mrd. Euro im Mai 2014 auslaufen zu lassen. Die Regierung hat mit dem Paket zielstrebig strukturelle Veränderungen in Angriff genommen und die vereinbarten Stabilitätsziele wurden weitestgehend eingehalten. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich allgemein verbessert. Nicht ganz so stark wie in Spanien sind auch in Portugal die Lohnstückkosten seit 2008 gesunken. Die Wirtschaft hat allerdings erst die halbe Wegstrecke zur Wiedergesundung zurückgelegt. Der Arbeitsmarkt ist nicht flexibel genug, um die hohe Arbeitslosenrate von 16 % rasch zu senken. Gütermärkte und Berufsstände sind nach wie vor zu stark geschützt, und staatliche Unternehmen müssen die notwendige Wirtschaftlichkeit noch erreichen. Zudem muss Portugal zeigen, dass weitere Konsolidierungsmaßnahmen auch ohne Druck durch die Troika aus eigenem Antrieb durchgeführt werden.

Das Land hat sich seit Anfang 2000 deindustrialisiert, da es innerhalb der EU gegenüber den neuen osteuropäischen Beitrittsländern ins Hintertreffen geraten war. Dieser Trend konnte 2013 erstmals gestoppt werden. Infolge einer stärkeren Exportausrichtung hat die Industrieproduktion trotz rückläufiger Binnennachfrage leicht zugelegt. Um wieder Boden gut zu machen wurde eine staatliche Förderbank für die dominierenden kleinen und mittelständischen Betriebe gegründet. Zudem werden die Körperschaftsteuersätze bis 2016 schrittweise von bisher 25 % auf unter 20 % verringert. Der Leistungsbilanzsaldo hat sich nicht nur wegen geringerer Importe, sondern auch wegen der Exporterfolge von einem hohen Defizit (2010: -10,6 % des BIP) in einen Überschuss (2013: +0,5 %) gewandelt. Dies ist für Portugal mit seinen bisher gewöhnlich markanten Leistungsbilanzdefiziten eine große Leistung.

Nach einem enttäuschenden 1. Quartal 2014, in dem das Bruttoinlandsprodukt wieder um 0,7 % gegenüber dem Vorquartal zurückging (nach zuvor drei Quartalen mit einem Anstieg) dürfte 2014 noch nicht der große Aufschwung einsetzen. Wegen der weiter erforderlichen Budgetkonsolidierung, der belastenden hohen Verschuldung von privaten Haushalten und Unternehmen sowie des abnehmenden positiven Außenbeitrags wird das BIP im Gesamtjahr wahrscheinlich nur mit etwa 0,5 % zulegen. Besonders im Fokus wird das Staatsdefizit stehen, denn sollte es 2014 nicht sinken, waren die Vorschusslorbeeren der Märkte verfrüht. Mitte Juni 2014 konnte die Regierung eine zehnjährige Anleihe mit einer Verzinsung von lediglich 3,5 % platzieren. Dabei hat Portugal bezogen auf das BIP (Ende 2013: 129 %) die dritthöchste Staatsverschuldung innerhalb des Euroraums. Bei Rückschlägen in der wirtschaftlichen und fiskalischen Stabilisierung könnte das südeuropäische Land eine wieder mit Auflagen verbundene vorsorgliche Kreditlinie des europäischen Krisenfonds ESM in Anspruch nehmen. Doch das will die bis Oktober 2015 amtierende Mitte- Rechts-Regierung möglichst vermeiden.

Niederlande: Konjunkturell wieder bergauf

Die niederländische Konjunktur hat die Talsohle durchschritten. 2014 ist nach zweijähriger Rezession nun erstmals wieder ein moderater Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5 % zu erwarten. Trotz Kontraktion im Anfangsquartal geht es leicht bergauf, der zugrunde liegende zyklische Trend ist aufwärts gerichtet. Schließlich ist der Einbruch zu Beginn des Jahres auf Sonderfaktoren zurückzuführen, wie den begrenzten Verbrauch und Export von Gas aufgrund des milden Winterwetters. Primärer Wachstumstreiber bleibt der Außenhandel. Die Ausfuhr von lokal produzierten Gütern sowie auch die Reexporte über die international bedeutenden Häfen der Niederlande profitieren vom anziehenden Welthandel. Dies schlägt sich in einigen wichtigen Branchen nieder. Dementsprechend hat sich die Stimmung im Unternehmenssektor verbessert, der Geschäftsklimaindex bewegt sich auf seinem langfristigen Durchschnittsniveau. Vor diesem Hintergrund sollten sich die Investitionen wieder beleben und 2014 einen positiven Beitrag zum BIP-Wachstum leisten.

Anders stellt es sich beim privaten Konsum dar: Auch im laufenden Jahr dürfte der Verbrauch der niederländischen Haushalte weiter schrumpfen, wenngleich weniger ausgeprägt als zuvor. Seit vielen Jahren weist der Konsum im fünftgrößten Eurozonen-Mitgliedsland eine geringere Dynamik auf als im gesamten Währungsgebiet und die Entwicklung am aktuellen Rand differiert nach wie vor. Während die Verbrauchsausgaben in der Eurozone mittlerweile leicht zulegen konnten, sind sie in den Niederlanden weiterhin deutlich zurückgegangen. Hierzu hat die Schwäche des heimischen Immobilienmarktes entscheidend beigetragen. Allerdings sollte sich die nun abzeichnende Stabilisierung am Wohnungsmarkt positiv auf den privaten Konsum auswirken. Hoffnungsvoll stimmt auch das Konsumentenvertrauen. Dieser Frühindikator ist in den letzten Monaten deutlich gestiegen und übertrifft inzwischen seinen langfristigen Durchschnittswert.

Der Wendepunkt ist demnach auch beim Konsum erreicht. Gleichwohl werden sich die privaten Haushalte vorerst noch mit Ausgaben zurückhalten. Als Belastungsfaktoren bleiben nämlich ihre hohe Verschuldung und die Unsicherheiten am Arbeitsmarkt bestehen. Mit fast 130 % des BIP ist die private Verschuldungsrate so hoch wie in keinem anderen Mitgliedstaat Eurolands. Zudem ist das real verfügbare Einkommen seit Jahren rückläufig. In Folge der Rezession sind die Unternehmen vorsichtig mit Neueinstellungen und schöpfen zunächst ihre vorhandenen Kapazitäten an Arbeitskräften aus. Dies hat die Arbeitslosequote in ungewohnte Höhen klettern lassen. Mit in der Spitze 7,3 % war die niederländische Arbeitslosenrate zu Jahresbeginn aber immer noch eine der niedrigsten in der EU. Seitdem ist sie leicht rückläufig und hat zuletzt 7 % betragen. Da die Kaufbereitschaft der privaten Haushalte weiterhin beeinträchtigt ist, wird die Binnenwirtschaft nur allmählich in Schwung kommen. Dank intensiver Exportnachfrage geht es für die niederländische Volkswirtschaft aber nun bergauf.

Litauen: Die Ampel steht auf Grün

Bereits 2006 hatte Litauen den ersten Anlauf zur Euro-Einführung genommen und war knapp an einer etwas zu hohen Inflation gescheitert. In ihrem jüngsten Bericht zum Stand der Konvergenz in Litauen vom Juni 2014 hat die EU-Kommission nun grünes Licht für den Start ins Eurozeitalter am 1. Januar 2015 gegeben. Auch die EU-Staats- und Regierungschefs haben bereits zugestimmt. Nun beschließt der EU-Ministerrat in der zweiten Juli-Hälfte die Aufnahme Litauens in die Gemeinschaftswährung und legt den Wechselkurs fest. Damit erreicht der ehemalige Sowjet-Staat 10 Jahre nach seinem EU-Beitritt ein lange angestrebtes Ziel und macht das Baltikum als Teil des Euroraums komplett. Die Europäische Zentralbank, die einen eigenen Konvergenzbericht erstellt, sieht ebenfalls alle Kriterien als erfüllt an. Allerdings beurteilt sie die Aussichten für die Inflation, die im relevanten 12-Monatszeitraum im Durchschnitt bei 0,6 % lag, skeptischer als die Kommission.

Für Litauen steht nach der Zustimmung des EU-Rats nicht nur die Euro-Ampel auf Grün, auch die Konjunktur hat sich nach dem Einbruch von 2009 wieder erholt. 2013 war es im Euroländer- Vergleich mit 3,3 % das am stärksten wachsende Land, EU-weit wurde es nur von Rumänien und Lettland überholt. Auch für 2014 ist ein Wachstum von über 3 % zu erwarten. Die schwierigen Anpassungsprozesse während der Wirtschaftskrise haben die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert, so dass Litauen zum Euroraum stark aufholen konnte. Nach EU-Angaben wird sich das Pro-Kopf-BIP von 35 % im Jahr 1995 bis 2015 auf geschätzt knapp 80 % des EU-Durchschnitts verbessern.

Das Schwungrad für die Konjunktur ist dabei die Binnennachfrage. Sie wird von der steigenden Beschäftigung, einer quasi nicht-existierenden Inflation und höheren Reallöhnen unterstützt, so dass die Einzelhandelsumsätze im 1. Quartal 2014 real um fast 5 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen sind. Aber auch von den Investitionen kommen kräftige Impulse, wie zweistellige Wachstumsraten bei den Bau- und den Ausrüstungsinvestitionen zeigen. Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt mit zurückgehender Arbeitslosigkeit hat allerdings eine Kehrseite, da sie mit der Auswanderung qualifizierter Arbeitskräfte verknüpft ist, die dem litauischen Arbeitsmarkt fehlen. Die nationale Arbeitsagentur verzeichnet eine steigende Anzahl unbesetzter Stellen, was den Lohndruck erhöhen könnte. Der Außenhandel ist vom Ukraine/Russland-Konflikt beeinträchtigt: Die durchlaufenden Ölausfuhren Litauens sind stark zurückgegangen und Russland, das rund ein Sechstel der litauischen Exporte abnimmt, ist zuletzt nur noch schwach gewachsen.

Die Euroeinführung verankert Litauen stärker in der EU und erweitert die Mitbestimmungsmöglichkeiten des kleinen Landes. Größere Probleme sollten bei der Umstellung nicht auftauchen. Der Nachbar Lettland hat schon im letzten Januar vorgemacht, wie ein reibungsloser Übergang zu schaffen ist. Litauen hat darüber hinaus bereits seit einigen Jahren die feste Wechselkursbindung erprobt: Seit 1994 war der Litas zunächst an den Dollar, ab 2002 an den Euro gebunden. Seit 2004 ist der Litas Teil des Europäischen Wechselkurssystems II (EWS II) und erfüllt damit bequem die vorgeschriebene zweijährige Mindestteilnahme. Bleibt nur noch, die Bevölkerung von den Vorteilen des Euro zu überzeugen. Bislang spricht sich nur etwa die Hälfte dafür aus.

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