Der zunehmenden Unsicherheit tragen Anleger mit Umschichtungen aus Aktien- und Kreditmärkten in die als sicher geltenden Bundesanleihen Rechnung. Die Renditen langer und mittlerer Laufzeiten markierten neue historische Tiefstände. Auch die Auktionen von Staatsanleihen in Österreich und den Niederlanden verliefen entsprechend problemlos. Bonds der EU- Peripherie tendierten dagegen schwach. Die Risikoprämien 10-jähriger italienischer (5.43 %) und spanischer Anleihen (5.79 %) weiteten sich um 5 bzw. 10 BP aus. Auf der Verliererseite standen aber eindeutig portugiesische (10.79 %/+38 BP) und griechische Titel (22.25 %/+44 BP). Staatspapiere aus Frankreich (2.80 %) und Belgien (3.11 %) rentierten 6 bzw.4 BP höher als ihre deutschen Pendants. Auch US- Bonds profitierten von ihrem Status als sicherer Hafen und verbuchten Kursgewinne. Sie tendieren heute in Fernost angesichts nachgebender Aktiennotierungen weiter freundlich.
Bund- (142.44) und Bobl- Kontrakt (125.72) schlossen 52 bzw. 26 Stellen fester, der Schatz (110.59) ging 1 1/2 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.55 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 1.46 BP. 10-jährige USTreasuries rentieren 4 BP niedriger bei 1.83 %, der JGB- Future (143.24) legt 3 Ticks zu. Der Euro verbilligt sich auf 1.297 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 96.4 Dollar.
Heute stehen keine marktrelevanten Daten zur Veröffentlichung an. Handelsbilanzzahlen aus Deutschland (+14.3 Mrd. Euro; Exporte -0.5 %; Importe +1 %) und Frankreich (-6 Mrd. Euro) für März werden wie US- Lagerbestände im Großhandel (+0.6 %) kaum Beachtung finden.
Am Primärmarkt begibt die Finanzagentur des Bundes neue 5- jährige Bundesobligationen im Volumen von 5 Mrd. Euro. Großbritannien versteigert Gilts mit einer Laufzeit bis 2042 im Volumen von 2 Mrd. GBP. Das amerikanische Schatzamt versteigert 10- jährige Notes im Volumen von 24 Mrd. USD.
Die Auktion 3- jähriger Papiere traf auf reges Interesse. Die Nachfrage übertraf das Angebot um das 3.65fache, indirekte Bieter übernahmen 35.7 % des Volumens.
Technik:
Der Bund- Future markierte erneut ein neues Allzeithoch bei 142.64 und schloss (142.44) 52 Stellen über Vortagsniveau. Die Indikatoren sind weiter aufwärts gerichtet und gewinnen trotz überkauftem Niveau nochmals an Schwung Der Wochenchart ist noch positiv zu werten, allerdings mahnen auch hier negativen Divergenzen und nachlassendes Momentum zur Vorsicht. Widerstände liegen bei 142.64 (Hoch v. 08.05.), 142.69 (Wochentrend), 142.76 (Trendlinie), 143.42 (langfristiger Wochentrend) und 143.80 (Trendkanal). Unterstützung sehen wir bei 142.31 (Fibonacci von 141.77 bis 142.64), 142.13 (Hoch v. 04.05.),141.92 (Tief v. 08.05.) und 141.77/71 (Tief v. 07.05./Trendkanal).
Unterstützungen: 142.31 / 141.92 / 141.71
Widerstand: 142.69 / 142.76 / 143.42
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