Dennoch traf allen Unkenrufen zum Trotz die Versteigerung der 10-jährigen Bundesanleihe auf erstaunlich großes Interesse. Deutsche Staatsanleihen konnten im Sog der erfolgreichen Platzierung einen Teil der zuvor verbuchten Verluste wieder aufholen. Im Gegenzug gaben Bonds aus Spanien und Italien ihre Gewinne fast komplett wieder ab. Die Renditespreads zwischen Bonds der EU- Peripherie und deutschen Staatstiteln ermäßigten sich moderat. Die Risikoprämien 10-jähriger italienischer (6.19 %), spanischer (6.68 %) und portugiesischer Anleihen (10.16 %) gaben um 1-3 BP nach. Staatspapiere aus Frankreich (2.72 %) und Belgien (3.20 %) rentierten 7 bzw. 5 BP niedriger als vergleichbare deutsche Anleihen.
Am späten Abend senkte die Ratingagentur Moody's die Bonitätsnoten für Spanien um drei Stufen von "A3" auf jetzt Ramschstatus "Baa3". Begründet wurde die Aktion mit dem hohen Schuldenstand, schwacher Konjunktur und nur noch limitiertem Zugang zu den Kapitalmärkten. Entsprechend dürften heute die Renditen für langlaufende Titel nochmals das Hoch vom Dienstag bei knapp 6.90 % testen. Die Kurse amerikanischer Staatsbonds profitierten von schwachen Einzelhandelsumsätzen (-0.2 %; ex Autos -0.4 %) und den in der Folge nachgebenden Aktiennotierungen. Die stabile Nachfrage nach neuen 10-jährigen Notes belastete nicht, dennoch geben US- Treasuries heute in Fernost angesichts nur moderater Abschläge der Aktienbörsen einen Teil der Gewinne wieder ab.
Bund- (142.13) und Bobl- Kontrakt (126.08) schlossen 14 bzw. 6 Stellen fester, der Schatz (110.505) ging dagegen 2 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.44 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 133 BP. 10-jährige US- Treasuries rentieren 4 BP niedriger bei 1.61 %, der JGB- Future (143.59) legt 4 Ticks zu. Der Euro klettert auf 1.258 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 82.9 Dollar.
Verbraucherpreise aus der Eurozone (-0.2 %/2.4 %; Kernrate 1.6 %) und den Vereinigten Staaten (- 0.2 %/1.8 %; Kernrate +0.2 %/2.2 %) sind keine Daten, die die Märkte großartig interessieren dürften. USLeistungsbilanz (-131.9 Mrd. USD) und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (375K) runden den Datenkranz ab.
Am Primärmarkt stockt Italien heute März 2015, Februar 2019 und März 2020 BTPs um insgesamt 2.8-4.5 Mrd. Euro auf. Das amerikanische Schatzamt versteigert 30- jährige Notes im Volumen von 13 Mrd. USD. Großbritannien bietet Gilts mit einer Laufzeit bis 2060 im Volumen von 1.5 Mrd. GBP an. Das Land Hessen begab eine 8-jährige Anleihe im Volumen von 500 Mio. Euro bei Midswap +5 BP. CRH stockte einen 12-jährigen französischen Covered Bond um 750.Mio. Euro bei Midswap +103 BP auf.
Technik:
Der Bund- Future machte im Handelsverlauf seine Verluste wieder wett und schloss (142.13) 14 Stellen über Vortagsniveau. Die Ausgangslage bleibt dennoch schlecht, die Indikatoren sind überwiegend negativ zu werten. Auch auf Wochenbasis generiert der MACD ein Verkaufssignal, weitere Kursverluste können nicht ausgeschlossen werden. Unterstützung sehen wir bei 141.75 (Tief v. 12.06.), 141.44/39 (Tief v. 13.06./38.2 %- Fibonacci von 133.97 bis 145.97), 141.10/07 (Trend/50 %- Retracement von 135.25 bis 146.89) und 140.98 (Tief v. 10.05.).
Widerstände liegen bei 142.34 (Hoch v. 13.06.), 142.45/48 (38.2 %- Fibonacci von 144.08 bis 141.44/Tief v. 11.06.), 142.76 (50 %), 142.86 (Hoch v. 18.05.), 143.07 (61.8 %.) und 143.26 (Tief v. 08.06.).
Unterstützungen: 141.75 / 141.39 / 141.07
Widerstand: 142.48 / 142.64 / 142.86
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