Dies war ausschlaggebend für den kräftigen Anstieg der Renditen amerikanischer Staatsanleihen, der sich negativ auf die Bondmärkte der europäischen Kernländer auswirkte. Bundesanleihen gaben angeführt von langen Laufzeiten deutlich nach, die Umsätze blieben jedoch unterdurchschnittlich. Die schwachen Aktienbörsen in Fernost sollten die Bondpreise heute zunächst einmal stützen, das technische Bild trübt sich jedoch zusehends ein.
Griechenland besorgte sich über Geldmarkttitel mit einer Laufzeit von 13 Woche über 4 Mrd. Euro, die zur Zahlung von Anleihezinsen (3.2 Mrd. Euro) bei der EZB liegender Staatsanleihen in der kommenden Woche benötigt werden. Ohne diese zwielichtige Transaktion wäre der Mittelmeerstaat bankrott gewesen. Griechische Banken konnten die Geldmarktpapiere als Sicherheit bei der EZB einreichen und erhielten im Gegenzug den Betrag, den Griechenland zur Begleichung seiner Schulden bei der Notenbank benötigt. Die Rentenmärkte der Schuldenländer präsentierten sich weiter in freundlicher Verfassung. Die Risikoprämien 10-jähriger italienischer (5.80 %), spanischer (6.66 %) und portugiesischer Anleihen (9.53 %) ermäßigten sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 12,18 bzw. 9 BP. In den Kernländern machten Staatspapiere aus Frankreich (2.09 %) und Belgien (2.56 %) 5 BP gut.
Bund- (142.40) und Bobl- Kontrakt (127.11) verloren 68 bzw. 23 Stellen, der Schatz (110.85) ging 1 1/2 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.47 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 151 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren 6 BP höher bei 1.72 %, der JGB- Future (143.85) verliert 11 Stellen. Der Euro gibt auf 1.232 Dollar nach, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 93.1 Dollar.
Hierzulande steht heute nur der Arbeitsmarktbericht aus Großbritannien auf der Agenda. Der Markt rechnet mit einer unveränderten Arbeitslosenquote von 8.1 %. Der Focus liegt aber auf Wirtschafts- und Stimmungsindikatoren aus den Vereinigten Staaten. Neben den Verbraucherpreisen (+0.2 %/1.6 %; Kernrate +0.2 %/2.2 %) richtet sich dabei das Hauptaugenmerk auf die regionale Umfrage im verarbeitenden Gewerbe der Region New York (Empire State Index 7 nach 7.39) sowie Industrieproduktion (+0.5 %), Kapazitätsauslastung (79.2 %) und den NAHB- Wohnungsmarkt- Index (35).
Am Primärmarkt sind keine Transaktionen europäischer Schuldner geplant. Unicredit S.p.A. begab einen 6- jährigen italienischen Covered Bond im Volumen von 750 Mio. Euro bei Midswap +290 BP.
Technik:
Der Bund- Future geriet am Nachmittag unter Druck, markierte ein Tagestief bei 142.28 und schloss (142.40) 68 Stellen unter Vortagsniveau. Mit dem Bruch der Trendlinie bei 142.63 hat sich die Ausgangslage wieder zugespitzt, die Indikatoren auf Tagesbasis sind nach Süden gerichtet. Im Wochenchart dominieren ebenfalls negative Vorzeichen, hier rückt der Trend bei 141.94 ins Visier. Unterstützungen liegen bei 142.28/27 (Tief v.14.08./Monatstrend),142.22/17 (38.2 %- Fibonacci von 139.72 bis 146.26/Tief v. 07.08.), 141.94 (Wochentrend), 141.73 (Hoch v. 03.07.), 141.38 (Tief v. 04.07) und 141.25 (Tief v. 03.07.).
Widerstände sehen wir bei 142.61 (Tief v. 13.08.), 142.72 (Trendlinie), 142.94 (Tief v. 10.08.), 143.08 (Hoch v. 14.08.), 143.66 (Hoch v. 10.08.), 143.73 (38.2 %- Retracement von 146.26 bis 142.17) und 143.94 (Trendlinie).
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