Vor diesem Hintergrund wunderte es nicht, dass der griechische Regierungschef zwar höflich in Berlin und Paris empfangen wurde, aber per Saldo mit leeren Händen zurückkehrt. An den Märkten standen die Risikoampeln weiter auf "rot". Aktien und Credits befanden sich auch zum Wochenschluss weiter in der Defensive, qualitativ hochwertige Staatsanleihen waren gesucht. Umsatztätigkeit und Schwungkraft ließen jedoch zu wünschen übrig.
Die Kurse deutscher Staatsanleihen setzten ihre Aufwärtsbewegung angeführt von längeren Laufzeiten zu Lasten von Bonds der EU- Peripherie weiter fort. Die Risikoprämien 10-jähriger italienischer (5.69 %), spanischer (6.36 %) und portugiesische Anleihen (9.01 %) weiteten sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 7, 10 bzw. 3 BP aus. Staatspapiere aus Frankreich (2.04 %), Belgien (2.47 %) und den Niederlanden (1.74 %) verloren gegen Bunds im Wochenvergleich 3 bis 6 BP.
Die Kurse amerikanischer Staatsanleihen tendierten zum Wochenschluss angesichts widersprüchlicher Konjunkturdaten seitwärts. Zwar stiegen Auftragseingänge langlebiger Güter im Juli um 4.2 %, ohne den Transportsektor (-0.4 %), der von Bestellungen des Flugzeugherstellers Boeing profitierte, sieht das Bild aber düster aus.
Bund- (143.73) und Bobl- Kontrakt (127.56) legten 21 bzw.7 Stellen zu, der Schatz (110.835) verlor dagegen einen Tick. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.38 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 139 BP. 10-jährige US- Treasuries rentieren unverändert bei 1.68 %, der JGB- Future (143.89) legt 4 Stellen zu. Der Euro verbilligt sich auf 1.251 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 97.2 Dollar.
In dieser Woche dominieren Stimmungsindikatoren und Preisdaten dies- und jenseits des Atlantiks den Datenkalender. Zum Auftakt steht hierzulande das Ifo- Geschäftsklima (102.7 nach 103.3) auf der Agenda. Sowohl bei Beurteilung der aktuellen Lage (110.8 nach 111.6) als auch den Geschäftserwartungen (95.0 nach 95.6) wird abermals mit einem Rückgang gerechnet. Im Wochenverlauf richtet sich das Augenmerk auf US- Hauspreise, -Verbrauchervertrauen und den Einkaufsmanagerindex aus Chicago. In der Eurozone liegt das Augenmerk auf Verbraucherpreisen aus Deutschland und Italien sowie Umfragen bei Verbrauchern, in Industrie und Wirtschaft.
Am Primärmarkt begibt Italien am Dienstag Linker im Volumen von 1-2 Mrd. Euro und am Donnerstag BTPs im Volumen von 5-8 Mrd. Euro. Das amerikanische Schatzamt versteigert 2-, 5- und 7- jährige Notes im Volumen von 99 Mrd. USD.
Technik:
Der Bund- Future setzte den Aufwärtsimpuls fort, markierte ein Tageshoch bei 144.13, schloss (143.73) nach spät einsetzenden Gewinnmitnahmen nur 21 Stellen über Vortagsniveau. Auf Wochensicht summieren sich die Gewinne auf 171 Ticks. Die Ausgangslage hat sich mit Rückkehr über die Trendlinie aufgehellt, die Indikatoren auf Tagesbasis sind nach oben gerichtet. Auch im Wochenchart zeigen sich Stabilisierungsansätze, Kaufsignale stehen aber noch aus. Widerstände sehen wir bei 144.13/17 (Hoch v. 24.08./61.8 %- Fibonacci von 146.26 bis 140.78), 144.29 (Hoch v. 27.07.), 144.62 (Hoch v. 31.07.), 144.96 (Hoch v. 03.08.) und 145.17 (Hoch v. 02.08.).
Unterstützungen liegen bei 143.72 (Hoch v. 23.08.),143.45/42 (Aufwärtstrend/Tief v. 24.08.) 143.04 (38.2 %- Fibonacci von 141.27 bis 144.13), 142.88 (Hoch v. 22.08.) und 142.70 (Tief v. 23.08./50 %).
Unterstützungen 143.72 143.42 143.04
Widerstände 144.13/17 144.29 144.62
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