Auch der Konjunkturbericht der Fed lieferte keine klaren Hinweise auf die weitere Vorgehensweise der Notenbank. Erfreulichen Entwicklungen im privaten Konsum und dem Immobiliensektor stehen zunehmende Probleme im verarbeitenden Gewerbe und dem Arbeitsmarkt gegenüber.
Mit schwindenden Hoffnungen auf eine Intervention durch die Fed verloren US- Treasuries und Bundesanleihen ihre Auftriebskräfte. Die höheren Verbraucherpreise aus den Bundesländern dürften ebenso belastet haben. Die Kurse deutscher Staatsanleihen konnten ihre Anfangsgewinne nicht halten und notierten zum Schluss deutlich schwächer. Im Gegenzug machten mit zunehmender Risikobereitschaft Bonds der EU- Peripherie wieder Boden gut, obwohl nach Katalonien (5 Mrd. Euro) jetzt auch Valencia den staatlichen spanischen Hilfsfonds um Unterstützung in Höhe von 3.5 Mrd. Euro gebeten hat.
Die Risikoprämien 10-jähriger italienischer (5.74 %), spanischer (6.41 %) und portugiesischer Titel (9.10 %) ermäßigten sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 10, 4 bzw. 12 BP. Staatspapiere aus Frankreich (2.13 %), Belgien (2.55 %) und den Niederlanden (1.78 %) verloren zwischen einem und 3 BP zu Bunds.
Die Kurse amerikanischer Staatsanleihen treten vor der Bernanke- Rede in Jackson Hole weiter auf der Stelle. Trotz schwächerer Aktienbörsen in Fernost lassen sich Investoren nicht aus der Reserve locken.
Bund- (143.59) und Schatz- Kontrakt (110.815) verloren 23 bzw. 1 Stelle, der Bobl (127.43) ging 7 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.38 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 139 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren unverändert bei 1.64 %, der JGB- Future (143.94) legt 5 Stellen zu. Der Euro gibt auf 1.254 Dollar nach, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 95 Dollar.
Heute richtet sich das Augenmerk auf Stimmungsindikatoren in der Eurozone. Mit Ausnahme des unveränderten Verbrauchervertrauens (-24.6 nach -24.6) dürften sowohl Konjunkturklima (-1.30), Wirtschafts- (87.5 nach 87.9) und Industrievertrauen (-15.5 nach -15) weiter gesunken sein. Auch in Italien trübt sich das Vertrauen in der Wirtschaft (86.8 nach 87.1) weiter ein. Die deutsche Arbeitsmarktstatistik (6.8 %) sollte nur am Rande interessieren.
In den Vereinigten Staaten stehen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (370K), persönliche Einkommen (+0.3 %) und Konsumausgaben (+0.5 %) sowie die PCE- Kernrate (+0.1 %/1.7 %) auf der Agenda. Im Vorfeld des Notenbanktreffens in Jackson Hole wird der Einfluss der Zahlen auf das Marktgeschehen jedoch gering bleiben.
Am Primärmarkt versteigert Italien unter anderem neue 10- jährige BTPs (3-4 Mrd. Euro) und nimmt inklusive der Aufstockung einiger Altanleihen (1-75-2.5 Mrd. Euro Juni 2017; 0.5-1 Mrd. Euro CCT Juni 2017) bis zu 7.5 Mrd. Euro am Markt auf.
Das amerikanische Schatzamt begibt heute 7- jährige Notes im Volumen von 29 Mrd. USD. Der Verkauf 5- jähriger Notes traf bei einem 2.92fachen Nachfrageüberhang auf durchschnittliches Interesse, die indirekten Gebote machten 39.7% aus.
Der EFSF begab eine 10- jährige Anleihe im Volumen von 3 Mrd. Euro bei Midswap +57 BP.
Technik:
Der Bund- Future trat nach sehr freundlichem Beginn und einem Tageshoch bei 144.37 den Rückzug an, markierte ein Tagestief bei 143.39 und schloss (143.59) 23 Stellen unter Vortagsniveau. Die Ausgangslage hat sich mit dem Reversal eingetrübt, die Indikatoren auf Tagesbasis verlieren an Schwungkraft. Im Wochenchart zeigen sich Stabilisierungsansätze, Kaufsignale stehen aber nach dem gescheiterten Test der Hürde bei 144.17 weiter aus. Widerstände sehen wir bei 143.76, 143.88 (Fibonacci von 144.37 bis 143.39), 144.06 (Hoch v. 28.08.), 144. 17 (61.8 %- Fibonacci von 146.26 bis 140.78), 144.37 (Hoch v. 29.08.), 144.62 (Hoch v. 31.07.), 144.96 (Hoch v. 03.08.) und 145.17 (Hoch v.02.08.).
Unterstützungen liegen bei 143.42/39 (Tief v. 24./29.08.), 143.00 (38.2 %- Fibonacci von 140.78 bis 144.37), 142.88 (Hoch v. 22.08.), 142.70 (Tief v. 23.08.),142.57 (50 %) und 142.41 (Trend).
Unterstützungen: 143.39 143.00 142.70
Widerstand: 143.76 144.06 144.37
Disclaimer
Dieses Dokument wurde von der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale ("Helaba") ausschließlich zu Informationszwecken erstellt. Das Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Erwerb von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Es ersetzt insbesondere keine Anlageberatung. Dieses Dokument ist keine Finanzanalyse. Alle enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen, Empfehlungen oder Erklärungen sind diejenigen des Verfassers des Dokuments zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments. Sie können sich ohne weiteren Hinweis ändern und stimmen nicht notwendigerweise mit denen Dritter überein. Das Dokument beruht auf Informationen, die von der Helaba als zutreffend und adäquat erachtet werden, die jedoch nicht verifiziert worden sind. Eine Haftung für die Genauigkeit, Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen oder der enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen, Empfehlungen oder Erklärungen wird nicht übernommen. Eine Investitionsentscheidung sollte nur auf der Grundlage eines Beratungsgesprächs sowie des Prospekts oder Informationsmemorandums erfolgen. Die in dem Dokument enthaltenen Empfehlungen können je nach Anlageziel, Anlagehorizont oder der individuellen Vermögenslage für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Da Trading-Empfehlungen stark auf kurzfristigen technischen Aspekten basieren, können sie auch im Widerspruch zu anderen Aussagen mit Empfehlungscharakter der Helaba stehen.
Die Helaba übernimmt keinerlei Beratungstätigkeit in Bezug auf steuerliche, bilanzielle und/oder rechtliche Fragestellungen.
Derartige Fragen sind mit unabhängigen Beratern vor Abschluss von Transaktionen zu klären.
[Jede Form der Verbreitung dieses Dokuments bedarf unserer ausdrücklichen vorherigen schriftlichen Zustimmung. © Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main und Erfurt]