Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass Konjunktur- und Stimmungsindikatoren kaum Beachtung fanden. Auch die vergleichsweise gut gelaufene Versteigerung einer 10- jährigen Anleihe Italiens mit einem Volumen von 4 Mrd. Euro und einer Rendite von 5.82 % (nach 5.96 % im Juli) erregte nur wenig Aufsehen. Zusätzlich nahm der Mittelmeerstaat über 5- jährige Papiere (4.75 % nach 5.29 %) noch 2.5 Mrd. Euro auf.
Der hohen Unsicherheit Rechnung tragend nahm die Risikoaversion weiter zu. Deutsche Staatsanleihen waren angesichts ihres Status als sicherer Hafen gut gesucht und notierten deutlich fester. Im Gegenzug verloren Bonds der EU- Peripherie an Boden,
Die Risikoprämien 10-jähriger italienischer (5.76 %), spanischer (6.54 %) und portugiesischer Titel (9.09 %) weiteten sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 8, 11 bzw. 6 BP aus. Staatspapiere aus Frankreich (2.14 %) und Belgien (2.55 %) verloren 7 BP zu Bunds.
Die Kurse amerikanischer Staatsanleihen tendierten vor der Bernanke- Rede in Jackson Hole etwas freundlicher, angesichts der schwachen Vorgaben von den Aktienbörsen in USA und Fernost schlagen die Gewinne aber kaum zu Buche. In Japan fiel die Industrieproduktion im Juli (-1.2 %/-1 %) überraschend schwach aus und auch der Rückgang des Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe (47.7 nach 47.9) gibt Anlass zur Sorge.
Bund- (144.08) und Schatz- Kontrakt (110.87) legten 49 bzw. 5 1/2 Stellen zu, der Bobl (127.72) ging 29 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.33 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 142 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren 1 1/2 BP niedriger bei 1.625 %, der JGB- Future (143.97) legt trotz schwacher Konjunkturdaten "nur" 5 Stellen zu. In Japan fiel die Industrieproduktion im Juli (-1.2 %/-1 %) überraschend schwach aus und auch der Rückgang des Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe (47.7 nach 47.9) gibt Anlass zur Sorge.
Der Euro gibt auf 1.25 Dollar nach, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 94.6 Dollar.
Zum Wochenschluss steht die Inflationsprognose für August (2.5 %) und die Arbeitslosenquote der Eurozone im Juli (11.3 %) im Focus der Anleger. Deutsche Einzelhandelsumsätze (+0.2 %/0.1 %), Italienische Verbraucher- (0.3 %/3.1 %) und Erzeugerpreise (+0.3 %) sowie die Arbeitslosenquote (10.9 %) runden hierzulande den Datenkranz ab. In USA konzentriert sich das Interesse auf den Einkaufsmanagerindex aus Chicago (53.3 nach 53.7), die Auftragseingänge der Industrie (2 %) und die endgültigen Umfrageergebnisse zum Verbrauchervertrauen der University of Michigan (73.6).
Am Nachmittag hält Fed- Chef Ben Bernanke die Eröffnungsrede bei der Notenbankkonferenz in Jackson Hole, auf die Erfüllung ihrer (Liquiditäts-)Wünsche müssen Anleger aber wohl noch warten.
Am Primärmarkt ist es in der kommenden Woche mit der sommerlichen Ruhe vorbei. Zum Auftakt nimmt Belgien den Markt mit OLOs im Volumen von 2-3 Mrd. Euro in Anspruch, im Wochenverlauf folgen Österreich (1-2 Mrd. Euro RAGB), Deutschland (5 Mrd. Euro neue 10-jährige Bund), Spanien (1-2 Mrd. Euro Bonos) und Frankreich (6-8 Mrd. Euro OAT).
Technik:
Der Bund- Future machte die Vortagsverluste mehr als wett, markierte ein Tageshoch bei 144.26 und schloss (144.08) 49 Stellen über Vortagsniveau. Die Ausgangslage hellt sich wieder etwas auf, die Indikatoren auf Tagesbasis zeigen ein uneinheitliches Bild. Im Wochenchart zeigen sich Stabilisierungsansätze, Kaufsignale stehen aber weiter aus. Widerstände sehen wir bei 144.17/26 (61.8 %- Fibonacci von 146.26 bis 140.78/Hoch v. 30.08.), 144.37 (Hoch v. 29.08.), 144.62 (Hoch v. 31.07.), 144.96 (Hoch v. 03.08.) und 145.17 (Hoch v. 02.08.).
Unterstützungen liegen bei 143.93 (Fibonacci von 143.39 bis 144.26), 143.63 (Tief v. 30.08.), 143.42/39 (Tief v. 24./29.08.), 143.00 (38.2 %- Fibonacci von 140.78 bis 144.37), 142.88 (Hoch v. 22.08.) und 142.70 (Tief v. 23.08.).
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