Ungeachtet dessen konnte sich Portugal am Markt problemlos 2 Mrd. Euro über 6- und 18- monatige Geldmarktpapiere besorgen. Die Zinssätze lagen mit 1.7 % respektive 2.97 % erheblich unter den Renditen von April und Juli dieses Jahres von 2.29 % bzw. 4.54 %.
Deutscher Staatsanleihen profitieren weiter von der beharrlichen Weigerung Spaniens unter den Rettungsschirm zu flüchten. Bundesanleihen waren angesichts anhaltend hoher Unsicherheiten weiter gesucht, wobei Umsätze eher unterdurchschnittlich blieben.
Die Versteigerung 2- jähriger Bundesschatzanweisungen verlief problemlos, zumal die Anleger wieder eine kleine positive Verzinsung erzielten. Bei einem 2.1fachen Nachfrageüberhang lag die Durchschnittsrendite für 4.1 Mrd. Euro bei 0.06 %.
Trotzdem tendierten auch die Rentenmärkte der EU- Schuldenländer freundlich. Eine Herabstufung der Bonität Spaniens ist derzeit bei der Ratingagentur S&P kein Thema. Schon im Vorfeld der heutigen Auktionen kauften Hedgefonds und Endinvestoren Bonos. Die Risikoprämien 10-jähriger italienischer(4.89 %), spanische (5.64 %) und portugiesische Bonds (8.29 %) ermäßigten sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 19, 18 bzw. 2 BP. Staatspapiere aus Frankreich (2.26 %) und Belgien(2.63 %) verloren gegen Bunds 3 BP.
Auch die Kurse amerikanischer Staatsbonds konnten sich trotz ermutigender Zahlen aus dem Immobiliensektor weiter erholen, heute in Fernost weiten sie nach schwachen Handelsbilanz- (Exporte - 5.8 %) und Produktionszahlen Japans sowie einem enttäuschenden Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe Chinas (47.8) ihre Gewinne nochmals aus.
Der Bund- Kontrakt (139.51) legte 15 Stellen zu, Schatz (110.605) und Bobl (124.85) gingen 2 1/2 bzw.5 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe verharrte bei 1.64 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen bei 156 BP. 10-jährige US- Treasuries rentieren 7 BP niedriger bei 1.75 %, der JGB- Future (143.65) legt infolge schwacher Aktienbörsen 8 Stellen zu. Der Euro verbilligt sich auf 1.30 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt kräftig auf 91.1 Dollar.
Heute stehen die Einkaufsmanager der Eurozone im Focus der Anleger. Sowohl im verarbeitenden Gewerbe (45.5) als auch für den Dienstleistungssektor (47.5) wird unter Berücksichtigung der Umfragen aus den einzelnen Volkwirtschaften bestenfalls mit einem leichten Anstieg gerechnet.
Deutsche Erzeugerpreise im August (+0.4 %/1.5 %), italienische Industrieaufträge für Juli (-0.3 %) und das Verbrauchervertrauen in der Eurozone im September (-24 nach -24.6) runden neben den Einzelhandelsumsätzen Großbritanniens (-0.3 %/2.9 %) den Datenkranz ab.
In den USA richtet sich die Aufmerksamkeit auf die regionale Umfrage bei der Industrie im Distrikt Philadelphia (-4.5 nach -7.1) im September sowie den Frühindikator des Conference Board (-0.1 %) für August.
Am Primärmarkt versteigert Spanien heute neue 3- jährige Bonos im Volumen von 3-3.5 Mrd. Euro und stockt 10- jährige um 0.5-1 Mrd. Euro auf. Frankreich ist am Markt mit 2.75-3 Mrd. Euro 09/2014 BTAN, 1.75-2 Mrd. Euro 02/2016 BTAN, 2.5-3 Mrd. Euro 07/2022 und insgesamt1.5-2 Mrd. Euro OAT Linkern.
Das Land Niedersachsen begab eine 7- jährige Anleihe im Volumen von 500 Mio. Euro bei Midswap +5 BP. CADES platzierte eine 10- jährige Benchmarkanleihe im Volumen von 3 Mrd. Euro 18 BP über einer vergleichbaren OAT, die KfW einen 5- jährigen Bond über 5 Mrd. Euro bei Midswap -11 BP. Sampo Bank plc emittierte in Kürze einen 7-jährigen finnischen Covered Bond.
Technik:
Der Bund- Future setzte seine Konsolidierung fort, überwand dien kurzfristigen Abwärtstrend und schloss (139.51) 15 Stellen über Vortagsniveau. Der Ausblick hat sich weiter aufgehellt, die Indikatoren auf Tagesbasis drehen nach Norden. Allerdings ist mit Blick auf den Wochenchart die Lage unverändert kritisch zu beurteilen. Widerstände sehen wir bei 139.95 (Hoch v. 19.09.), 140.09 (Hoch v. 14.09.), 140.47/50 (Hoch v. 13./12.09.) und 140.98/141.01 (Hoch v. 11.09./61.8 %- Retracement von 142.62 bis 138.41).
Unterstützungen liegen bei 139.36 (38.2 %- Fibonacci von 138.41 bis 139.95), 139.03/01 (Tief v. 19./18.09.), 138.60 (Tief v.14.09.), 138.41 (Tief v. 17.09.), 138.26 (Tief v. 29.06.) und 137.90 (Wochentrend).
Unterstützungen: 139.36 139.01 138.60
Widerstand: 139.95 140.09 140.50