Trading Range: 139.68-140.98
Tendenz: leichter
Rezessionsängste traten nach starken Wachstumszahlen aus Großbritannien für das 3. Quartal (+1 %/0 %) in den Hintergrund. Der Ticketverkauf für Olympia bescherte den Briten den stärksten Anstieg in fünf Jahren. Außerdem überraschte BASF mit einem positiven Quartalsbericht und schob die Aktienkurse ins Plus. In ihrem Sog konnten sich auch die Bondmärkte der EU- Schuldenländer wieder befestigen. Allerdings erhielt die gute Stimmung einen Dämpfer durch die nicht ganz neue und auch nicht unerwartete Meldung, dass der geplante Aufschub für die Sanierung des griechischen Haushaltes um zwei Jahre weitere 16-20 Mrd. Euro kosten wird. Man darf gespannt sein, ob diese Summe durch Kuponschnitte und/oder Kapitalmaßnahmen gedeckt wird oder der deutsche Steuerzahler erneut einspringen muss. Die Eurogruppe wird bei ihrer nächsten Sitzung am 12. November darüber entscheiden. Zudem geht man in der Eurozone davon aus, dass Griechenland sein anvisiertes Spar- Ziel für 2020 von 120 % des GDP nicht erreichen kann und die Quote selbst unter optimistischsten Annahmen eher bei 136 % liegen wird.
Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (4.85 %) und portugiesischer Bonds (7.63 %) ermäßigte sich gegenüber Bundesanleihen nach anfänglich deutlich höheren Gewinnen um 2 bzw. 5 BP, spanische Anleihen (5.53 %) hielten ihren Abstand. Entspannung lieferte die spanische Schuldenverwaltung mit der Nachricht, dass die Finanzierung für 2012 zu 95 % abgeschlossen sei und man sich jetzt bereits aufs neue Jahr konzentriere. Allerdings fehlte weiterhin ein Hinweis darauf, ob und wann Spanien einen Hilfsantrag beim ESM stellen wird.
Staatspapiere aus Frankreich (2.26 %) und Belgien (2.47 %) machten 2 BP gegen Bunds gut.
Im Gegenzug verloren deutsche Staatsanleihen an Boden. Angeführt von langen Fälligkeiten gaben die Kurse kräftig nach, konnten sich aber am Ende des Tages bedingt durch technische Faktoren wieder von ihren Tiefständen erholen.
US- Treasuries standen angesichts der sehr erfreulichen Auftragseingänge langlebiger Güter (+9.9 %; ex Transport +2 %) unter Druck, holen ihre Verluste am Heimatmarkt aber heute in Fernost infolge der schwachen asiatischen Aktienbörsen wieder auf und notieren auf nahezu unverändertem Renditeniveau. Gerüchte machen die Runde, wonach eine Herabstufung der US- Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch kurz bevorstehe.
Bund- (140.31) und Bobl- Kontrakt (125.24) gaben 21 bzw. 7 Stellen ab, der Schatz (110.59) ging einen Tick niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.59 %,der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 150 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren unverändert bei 1.80 %,der JGB- Future (143.94) verliert 11 Stellen. Der Euro verbilligt sich auf 1.294 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 85.4 Dollar.
Auch zum Wochenschluss dominieren Stimmungsumfragen nochmals den Datenkalender. Neben dem GfK- Verbrauchervertrauen für Deutschland (5.9) und dem Konsumentenvertrauen in Frankreich (84 nach 85) steht auch das Geschäftsklima Italiens (88.7 nach 88.3) für Oktober auf dem Prüfstand. Deutsche Importpreise im September (+0.3 %/2.9 %) runden den Datenkranz ab.
In den Vereinigten Staaten richtet sich die Aufmerksamkeit auf die erste Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal (1.9 %; privater Konsum 2.1 %; PCE- Kernrate 1.3 %). Die endgültigen Umfrageergebnisse der University of Michigan zum Verbrauchervertrauen für Oktober (83 nach 83.1) dürften dagegen nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Am Primärmarkt begibt Italienheute inflationsindizierte BTP mit Fälligkeiten September 2021 und 2026 im Volumen von 1-1.5 Mrd. Euro sowie 2-jährige Zeros (CTZ) im Volumen von 2-3 Mrd. Euro.
In der kommenden Woche versteigert Belgien 4 Anleihen mit Fälligkeiten Juni 2017, September 2022, März 2022 und März 2035 im Volumen von insgesamt 2.5-3.5 Mrd. Euro. Am Start sind dann auch Italien(5-8 Mrd. Euro BTP), Frankreich (6-8 Mrd. Euro OAT und der Bund mit der Aufstockung der 30-jährigen Bundesanleihe um 2 Mrd. Euro.
Technik:
Der Bund- Future markierte ein Tagestief bei 139.88, konnte sich aber im späten Geschäft erholen und schloss (140.31) 21 Stellen unter Vortagsniveau. Die Ausgangslage bleibt angespannt, die Indikatoren auf Tagesbasis zeigen kein einheitliches Bild. Auch auf Wochenbasis zeigen die Indikatoren mit Ausnahme der Stochastics nach Süden. Wir erwarten eine Fortsetzung der Konsolidierung.
Widerstände sehen wir bei 140.46 (Hoch v. 25.10.), 140.65 (Hoch v.24.10.), 140.71 (Tief v.05.10.), 140.98 (Tief v. 11.10.), 141.46 (Hoch v. 16.10.) und 141.71 (Wochentrend).
Unterstützungen liegen bei 140.13 (Hoch v. 18.10./Tief v. 24.10.), 139.88/87 (Tief v. 25./23.10.), 139.72 (Trendlinie), 139.57 (Tief v. 17.10), 139.45 (Tief. v. 18.10.) und 139.01 (Wochentrend).
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