Hierzulande erhielten Rezessionsbefürchtungen durch schwache Produktionszahlen für Oktober aus Deutschland (-2.6 %/-3.7 %) und Großbritannien (-1.3 %/-2.1 %) Auftrieb.
Deutsche Bundesanleihen profitierten nach der EZB- Sitzung weiter von Zinssenkungsphantasien.
Getragen wurde der Aufschwung von kurzen und mittleren Fälligkeiten, die Umsätze blieben jedoch angesichts der fortgeschrittenen Jahreszeit gering.
Die Rentenmärkten der EU- Peripherie gaben dagegen weiter nach. Für große Unsicherheit sorgte die Regierungskrise in Italien, wo jetzt Ministerpräsident Monti seinen Rücktritt nach Verabschiedung des Haushaltsgesetzes für 2013 verkündete. Der Schuldenrückkauf Griechenlands wird dagegen als großer Erfolg verkauft. Angebote von knapp 30 Mrd. Euro seien eingegangen. Damit sind die Weichen für die Auszahlung der Hilfskredite in Höhe von 43.7 Mrd. Euro gestellt.
Mit Ausnahme griechischer Schuldtitel (13.85 %), die ihren Abstand zu vergleichbaren Bundesanleihen im Wochenverlauf um 162 BP reduzieren konnten, weitete sich der Zinsvorsprung 10-jähriger spanischer(5.42 %), portugiesischer (7.35 %) und italienischer Papiere (4.51 %) im gleichen Zeitraum um 24, 2 bzw.14 BP aus. Staatspapiere aus Frankreich (1.95 %) und Belgien (2.09 %) hielten ihren Abstand.
US- Treasuries gaben im Heimatmarkt nach den erfreulichen Arbeitsmarktdaten etwas nach, können aber heute in Fernost wieder Boden gutmachen. Vor dem Hintergrund der immer noch ausstehenden Einigung im Etat- Streit bleibt die Unsicherheit hoch.
Der Bund- Kontrakt (145.73) legte 18 Stellen zu, Bobl (127.76) und Schatz (110.94) gingen 13 bzw. 4 1/2 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.31 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 136.5 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren 3 BP höher bei 1.61 %, der JGB- Future (145.05) gibt 3 Ticks ab. Der Euro verbilligt sich auf 1.29 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 86.4 Dollar.
Zum Wochenauftakt stehen Produktionszahlen aus Frankreich (+0.1 %/-2.1 %) und Italien (-0.3 %/-4.3%) im Blickfeld der Anleger. Desweiteren laufen deutsche Handelsbilanzzahlen (15.5 Mrd. Euro; Exporte -0.6 %), die Geschäftsstimmung in Frankreich (92) sowie das Sentix- Investorenvertrauen der Eurozone (-16.9 nach -18.8) über die Ticker. In China ist die Industrieproduktion im November stärker als erwartet um 10.1 % (10 % YoY) gestiegen.
Im Wochenverlauf richtet sich das Interesse auf Preisdaten, Einzelhandelsumsätze und Produktionszahlen in den Vereinigten Staaten. In der Eurozone wird morgen die ZEW- Umfrage veröffentlicht. Die Zinsentscheidung der US- Notenbank am Mittwoch wird mit großer Spannung erwartet.
Am Primärmarkt versteigert Österreich am Dienstag RAGBs mit Fälligkeiten Juni 2019 und November 2022 im Volumen von jeweils 0.55 Mrd. Euro. In der zweiten Wochenhälfte sind dann Spanien (3-4 Mrd.Euro Bonos 2015, 2017 und 2040) und Italien (5-6 Mrd. Euro BTP Dezember 2015) am Start. Dem Emissionsvolumen von 9.1-11.1 Mrd. Euro stehen Tilgungen und Kuponzahlungen von 17.25 Mrd. Euro gegenüber.
Großbritannien bietet 10-jährige Gilts im Volumen von 3.25 Mrd. GBP an, das amerikanische Schatzamt versteigert 3-, 10- und 30- jährige Titel im Volumen von insgesamt 66 Mrd. USD.
Technik:
Der Bund- Future setzte seine Aufwärtsbewegung mit etwas reduzierter Dynamik fort, markierte ein neues Kontrakthoch bei 145.88 und schloss (145.73) 18 Stellen über Vortagsniveau. Inklusive dem Aufschlag aus dem Kontraktwechsel von 150 Ticks summiert sich der Wochengewinn auf 280 BP. Die Indikatoren im Tageschart drehen auf "Kauf". Auf Wochenbasis wurde der Juni- Abwärtstrends überwunden. Jetzt ist der Weg frei für eine Bewegung Richtung 146.26 (Juli-Hoch) bzw. 146.89(Allzeithoch). Widerstände sehen wir bei 145.88 (Hoch v.07.12.), 146.26 (Juli-Hoch), 146.40 (Trend) und 146.89 (Allzeithoch).
Unterstützungen liegen bei 145.42 (Tief v. 07.12.), 145.23 (Hoch v. 13.11.), 144.91/87 (Tief v.06.12./Hoch v. 28.11.), 144.70 (Ausbruchsniveau), 144.48 (Hoch v. 04.12), 144.24 (Tief v. 05.12.) und 144.10/03 (Trend/Tief v. 04.12.).
Unterstützungen: 145.42 /144.23/ 144.91
Widerstand: 145.88 /146.26/ 146.40