Sorgen bereitet auch die Rücktrittsankündigung Montis in Italien. Ein mögliches Stocken des Reformprozesses bzw. die Furcht vor der Rückkehr Berlusconis beunruhigt die Märkte und lässt die Zinsen deutlich steigen.
Enttäuschende Produktionszahlen aus Frankreich (+-0.7 %/-3.6 %) und Italien (-1.1 %/-6.2 %) verstärkten zum Wochenauftakt zudem die Risikoaversion.
Entsprechend waren Bundesanleihen als sicherer Hafen weiter gut gesucht. Die Renditen 2- und 5- jähriger Schuldtitel näherten sich den Tiefständen vom Juli dieses Jahres. Im Handelsverlauf setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein und drückten die Kurse am Ende leicht ins Minus.
Die Rentenmärkten der EU- Peripherie standen weiter unter Druck, konnten sich im Verlauf aber erholen. Mit Ausnahme griechischer Schuldtitel (13.24 %) , die ihren Abstand zu vergleichbaren Bundesanleihen um 63 BP reduzieren konnten, weitete sich der Zinsvorsprung 10-jähriger spanischer (5.52 %), portugiesischer (7.40 %) und italienischer Papiere (4.80 %) um 10, 2 bzw. 20 BP aus. Staatspapiere aus Frankreich (1.95 %) und Belgien (2.11 %) machten 1 BP gut.
US- Treasuries treten vor dem Hintergrund der immer noch ausstehenden Einigung im Etat- Streit auf der Stelle.
Der Bund- Kontrakt (145.63) verlor 10 Stellen, Bobl (127.71) und Schatz (110.935) gingen 5 bzw. 1/2 Tick niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.30 %,der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 137.5 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren unverändert bei 1.61 %,der JGB- Future (145.20) legt 5 Ticks zu. Der Euro erholt sich auf 1.296 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 85.7 Dollar.
In der Eurozone wird heute die ZEW- Umfrage veröffentlicht. Sowohl bei der aktuellen Lage (6 nach 5.4), als auch dem Konjunkturausblick (-11.5 nach -15.7) wird mit einem Anstieg gerechnet. Das US-Handelsbilanzdefizit (-42.5 Mrd. Euro) rundet den Datenkranz ab. Mit Beginn des zweitägigen Treffens des Offenmarktausschusses der US- Notenbank ist Warten angesagt.
Am Primärmarkt versteigert Österreich heute RAGBs mit Fälligkeiten Juni 2019 und November 2022 im Volumen von jeweils 0.55 Mrd. Euro. In der zweiten Wochenhälfte sind dann Spanien (2 Mrd. Euro Bonos 2015, 2017 und 2040) und Italien (5-6 Mrd. Euro BTP Dezember 2015) am Start.
Großbritannien bietet 10-jährige Gilts im Volumen von 3.25 Mrd. GBP an, das amerikanische Schatzamt versteigert 3- jährige Titel im Volumen von 32 Mrd. USD.
Technik:
Der Bund- Future setzte seine Aufwärtsbewegung mit fort und markierte ein neues Kontrakthoch bei 146.17 Gewinnmitnahmen setzten dem Aufschwung aber zunächst ein Ende, der Kontrakt schloss (145.63) 10 Stellen unter Vortagsniveau. Die Indikatoren im Tageschart verlieren an Schwung, negative Divergenzen bilden sich aus. Auf Wochenbasis stehen die Ampeln aber trotz teilweise überkauftem Niveau auf "grün". Der Weg ist im Prinzip frei für eine Bewegung Richtung 146.26 (Juli-Hoch) bzw. 146.89 (Allzeithoch). Widerstände sehen wir bei 145.88 (Hoch v.07.12.), 146.17 (Hoch v. 10.12.), 146.26 (Juli-Hoch), 146.45 (Trend) und 146.89 (Allzeithoch).
Unterstützungen liegen bei 145.54 (Tief v. 10.12.), 145.42 (Tief v. 07.12.), 145.23 (Hoch v. 13.11.), 144.91/87 (Tief v. 06.12./Hoch v. 28.11.), 144.70 (Ausbruchsniveau), 144.48 (Hoch v. 04.12), 144.24 (Tief v. 05.12.) und 144.10/03 (Trend/Tief v. 04.12.).
Unterstützungen 145.42 145.23 144.91
Widerstände 145.88 146.23 146.40