Die Kurse deutscher Staatsanleihen gerieten jedenfalls mit zunehmender Zuversicht unter Druck. Im Verlauf setzte sich jedoch ausgehend von kurzen und mittleren Fälligkeiten eine freundlichere Stimmung durch. Gerüchte über einen angeblichen Rücktritt von Bundesbankpräsident Weidmann wurden umgehend dementiert.
Der Optimismus blieb nach einer überaus erfolgreichen Versteigerung 10-jähriger spanischer Bonds auch den Anleihenmärkten der EU- Krisenländer erhalten. Das Orderbuch erreichte ein Rekordvolumen von 24 Mrd. Euro, die Zuteilung des Emissionsbetrages von 7 Mrd. Euro erfolgte 365 BP über Midswap und damit 10 BP unter der ursprünglich angedachten Spanne. Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (4.19 %), spanischer (5.10 %) und portugiesischer Papiere (5.73 %) ermäßigte sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 1,2 bzw. 22 BP. Staatspapiere aus Frankreich (2.15 %) und Belgien (2.25 %) holten gegen Bunds 2 BP auf.
US- Treasuries rentierten trotz einem 5-Jahrehoch im Dow Jones etwas fester und bauen ihre Gewinne im fernöstlichen Handel nochmals aus.
Der Bund- Kontrakt (143.11) legte 19 Stellen zu, Bobl (126.25) und Schatz (110.43) gingen 14 bzw. 5 1/2 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.57 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 141 BP aus.10-jährige USTreasuries rentieren 3 BP niedriger 1.83 %, der JGB- Future (144.27) verliert trotz schwacher Aktiennotierungen 11 Ticks. Der Euro verbilligt sich auf 1.331 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 96.6 Dollar.
Heute stehen das Wirtschaftsvertrauen Frankreichs (90 nach 89), das Verbrauchervertrauen der Eurozone (-26 nach -26.5) sowie der Arbeitsmarktbericht Großbritanniens (Quote 7.8 %) im Mittelpunkt des Interesses. Das Protokoll der letzten MPC- Sitzung der Bank von England dürfte keine neuen Erkenntnisse enthalten. Premierminister Cameron hält heute die mit Spannung erwartete Europa-Rede.
In der zweiten Wochenhälfte wird es dann mit den Umfrageergebnissen bei den Einkaufsmanagern im verarbeitenden Gewerbe (46.6 nach 46.1) und dem Dienstleistungssektor (48 nach 47.8) im Euroraum sowie dem Ifo- Geschäftsklima (103 nach 102.4) nochmal spannend. Zudem werden am Freitag die Beträge veröffentlicht, die Banken aus den vor einem Jahr von der EZB gewährten Geldspritzen (LTRO) per 30. Januar erstmals zurückgeben werden.
Am Primärmarkt stockt Portugal in Kürze die im Oktober 2017 fällige Anleihe über ein Syndikat internationaler Banken auf. Spanien platzierte eine 10-jährige Benchmarkanleihe im Volumen von 7 Mrd. Euro bei Midswap +365 BP.
Die DG Hypothekenbank emittierte einen 7- jährigen Hypothekenpfandbrief im Volumen von 500 Mio. Euro bei Midswap +3 BP. Die Bayerische Landesbodenkreditanstalt zahlte für eine 10-jährige Anleihe unter Garantie des Freistaates Bayern im Volumen von 500 Mio. Euro Midswap +11 BP.
AIB Mortgage Bank war mit einem 3 1/2- jährigen irischen Covered Bond im Volumen von 500 Mio. Euro bei Midswap+185 BP am Markt.
Die Deutsche Pfandbriefbank beabsichtigt, einen 4- jährigen Hypothekenpfandbrief über 500 Mio. Euro zu begeben. Terra Boligkreditt AS ist mit einem 10-jährigen norwegischen Covered Bond am Markt, die NRW.Bank plant eine 3 1/2- jährige Anleihe.
Technik:
Der Bund- Future konnte sich von seiner anfänglichen Schwäche erholen und schloss (143.11) 19 Stellen über Vortagsniveau. Die Indikatoren im Tageschart zeigen Stabilisierungsansätze, das Kaufsignal beim MACD steht jedoch auf wackeligen Füßen. Auf Wochenbasis ist der Ausblick weiter trübe, der Aufwärtstrend bei 142.51 bleibt das Maß aller Dinge.
Unterstützungen liegen bei 142.85 (Tief v. 21.01.), 142.76 (61.8 %- Fibonacci von 142.38 bis 143.38), 142.54/51 (Tief v.22./17.01.), 142.38 (Tief v. 18.01.), 142.19 (38.2 %- Retracement von 139.73 bis 146.17), 142.05 (Tief v. 11.01.), 141.98/95 (Trend/Hoch v. 25.10.) und 141.37 (61.8 %- Retracement von 138.41 bis 146.17/Wochenchart).
Widerstände sehen wir bei 143.23 (Hoch v. 22.01.), 143.34/39 (Hoch v. 21./15.01.), 143.49/52 (38.2 %- Retracement von 145.82 bis 142.05/ Hoch v. 08.01.), 143.64 (Hoch v. 16.01.) und 143.77 (Hoch v. 09.01.). Erst darüber hellt sich das Bild nachhaltig auf und ein weiterer Anstieg auf 144.17 (Hoch v. 03.01.) kann folgen.
Unterstützungen: 142.85 / 142.54 / 142.19
Widerstand: 143.23 / 143.52 / 143.77
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