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Marktkommentar Renten

Trading - Range: 144.80-145.86 / Tendenz: freundlich

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Nach einer sehr ereignisreichen Woche waren an den internationalen Finanzmärkten Ermüdungserscheinungen unverkennbar. Die Auswirkungen der Wahl in Italien und ausgebliebenen Einigungen im Haushaltsstreit der Vereinigten Staaten müssen erst einmal verdaut werden. Die klare Absage Bersanis an das Mitte- Rechts- Bündnis von Berlusconi zur Bildung einer großen Koalition macht Neuwahlen immer wahrscheinlicher. Die Verfehlung des Defizitziels in den Niederlanden zeigt zudem, dass die Eurokrise keinesfalls nur auf die Südländer beschränkt bleibt und nicht mit einer schnellen Entspannung zu rechnen ist. Die Ratingagenturen stehen jedenfalls in den Startlöchern. Konjunkturdaten spielten bei dieser Gemengelage kaum eine Rolle, zumal sich der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in der Eurozone (47.9) nach widersprüchlichen Signalen aus Spanien (46.8 nach 46.3) und Italien (45.8 nach 47.8) nur marginal von den ursprünglichen Umfrageergebnissen entfernte. Die Lage in Großbritannien (47.9 nach 50.5) spitzt sich allerdings nach dem kräftigen Fall unter die Expansionsschwelle zu. Erst die niedriger als erwartete Inflationsprognose für die Eurozone im Februar (1.8 %) verlieh den Märkten etwas Schwung. Widersprüchliche USKonjunkturdaten rückten den Sicherheitsgedanken wieder in den Vordergrund. Während der ISM- Index im verarbeitenden Gewerbe überraschend von 53.1 auf 54.2 Punkte gestiegen ist und auch der Kfz- Absatz (15.33 Mio.) positiv überraschte, enttäuschte die deutlich gesunkenen Einkommen im Januar (-3.6 %). Dies ist auch im Hinblick auf die jetzt einsetzenden automatischen Ausgabenkürzungen ein klares Warnsignal für US- Konjunktur.

Bundesanleihen bauten nach zögerlichem Beginn ihre Gewinne angeführt von langen Fälligkeiten kontinuierlich aus, mittlere und besonders kurze Laufzeiten wurden kaum nachgefragt. Die Anleihemärkte der EU- Peripherie zeigten nach den heftigen Turbulenzen der vergangenen Tage eine knapp behauptete Tendenz. Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (4.78 %), spanischer (5.08 %) und portugiesischer Bonds (6.22 %) weiteten sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 4 bis 5 BP aus. Staatspapiere aus Frankreich (2.11 %) und Belgien (2.29 %) verloren 2 BP gegen Bunds. Die Preise für amerikanische Staatsanleihen sind ebenfalls weiter gestiegen und tendierten heute in Fernost gut behauptet.

Der Bund- Kontrakt (145.60) legte 58 Stellen zu, Bobl (127.78) und Schatz (110.76) gingen 17 bzw. einen Tick höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.40 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 139 BP. 10-jährige US- Treasuries rentieren 3 BP niedriger bei 1.84 %, der JGB- Future (145.28) legt 23 Stellen zu. Der mögliche neue Notenbankchef Kuroda stellt den Kauf von langlaufenden Anleihen in Aussicht, um das Inflationsziel von 2 % zu erreichen. Der Euro verbilligt sich auf 1.302 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 90.4 Dollar.

Zentrales Thema in dieser Woche ist datenseitig der US- Arbeitsmarktbericht. Eine unveränderte Arbeitslosenquote (7.9 %) und der erwartete Anstieg der offenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft von 150.000 sprechen jedoch nicht dafür, dass die Notenbank ihre geldpolitische Ausrichtung in absehbarer Zeit ändern wird.

Positive Stimmungsindikatoren werden in den kommenden Tagen auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Auftragseingänge und Industrieproduktion in Deutschland sollten den Optimismus jetzt auch untermauern. Die Umfragen bei den Einkaufsmanagern im Dienstleistungssektor dies- und jenseits des Atlantiks komplettieren den Datenkranz. Das Sentix- Investorenvertrauen (-4.3 nach -3.9) für März sowie die Erzeugerpreise im Januar der Eurozone (0.5 %/1.9 %) dürften heute nur am Rande interessieren.

Von der EZB ist bei der Sitzung am Donnertag keine Abkehr von ihrem geldpolitischen Kurs zu erwarten. In Großbritannien diskutieren die Ratsmitglieder der BoE dagegen zunehmend weitere quantitative Lockerungen. Aber auch hier wird zunächst weiter mit einer abwartenden Haltung gerechnet.

Am Primärmarkt startet die Woche mit der Aufstockung österreichischer Staatsanleihen (Juni 2044 & November 2022) um insgesamt 1-1.5 Mrd. Euro. Die Finanzagentur des Bundes platziert zur Wochenmitte 5-jährige Bundesobligationen im Volumen von 4 Mrd. Euro, Frankreich (7-8 Mrd. Euro Oktober 2018, 2022 & 2027 OAT) und Spanien folgen mit 3.5-4.5 Mrd. Euro in den Fälligkeiten Oktober 2015, Januar 2018 und 2023 tags darauf. Großbritannien versteigert 4 Mrd. GBP 5-jährige Gilts.

Technik:

Der Bund- Future setzte seine Aufwärtsbewegung mit erhöhtem Schwung fort und schloss (145.60) 58 Stellen über Vortagsniveau. Auf Wochensicht summierten sich die Gewinne auf 200 Ticks. Die Indikatoren im Tageschart sind weiter nach oben gerichtet. Auf Wochenbasis ist der Ausblick positiv und lässt weitere Kursgewinne erwarten. Widerstände sehen wir bei 145.64 (Hoch v. 01.03.), 145.86 (Trend), 146.17 (Kontrakthoch vom 10.12.), 146.27 (Hoch v. 23.07.) und 146.89 (Allzeithoch). Unterstützungen liegen bei 145.40 (Hoch v. 27.02.), 145.23 (Hoch v. 28.02.), 145.13 (Hoch v.26.02), 144.81/80 (Tief v.28./27.02.) und 144.47/43 (Hoch v. 25.02./Tief v. 26.02.).

Unterstützungen: 145.40 145.13 144.80
Widerstand: 145.64 145.86 146.17

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