In Japan trieb die ultralockere Geldpolitik der Notenbank den Nikkei auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Dennoch hält der Kapitalzustrom in den Euroraum an. Die überwiegende Mehrheit der Anleihemärkte in Europa profitiert weiter von Mittelzuflüssen aus dem asiatischen Raum. Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (4.33 %) und spanischer Bond (4.72 %) ermäßigte sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 7 bzw. 5 BP. Portugiesischer Anleihen (6.29 %/+1 BP) litten noch unter dem Veto des Verfassungsgerichtes zu Sparmaßnahmen, machten aber im Verlauf wieder Boden gut. Die Ratingagentur Fitch warnt vor einer weiteren Herabstufung der Bonität des Landes.
Papiere aus Frankreich (1.74 %) und Belgien (1.95 %) holten gegen Bunds erneut 2 BP auf.
Mit nachlassender Risikoaversion mussten Bundesanleihen angeführt von langen Laufzeiten Federn lassen. Auch die Renditen am US- Kreditmarkt sind nach dem kräftigen Rückgang der letzten drei Handelstage wieder gestiegen. Mit Beginn der Berichtsaison konzentrieren sich auch hier die Anleger auf Dividendentitel. Der Aluminiumkonzern Alcoa meldete einen höher als erwarteten Quartalsgewinn, niedrigere Umsätze und ein pessimistischer Ausblick schlugen jedoch negativ zu Buche. Dennoch bewegen sich US- Treasuries im fernöstlichen Handel kaum von der Stelle.
Der Bund- Kontrakt (145.85) verlor 44 Stellen, Bobl (126.64) und Schatz (110.705) gingen 14 bzw. 4 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.26 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 122 BPaus. 10-jährige US- Treasuries rentieren 4 1/2 BP höher bei 1.745 %.Der JGB- Future(144.64) legt 30 Ticks zu. Der Euro erholt sich auf 1.305 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 93.7 Dollar.
Die deutsche Handelsstatistik(Handelsbilanz 15 Mrd. Euro; Exporte -0.3 %) dürfte nur wenig Einfluss auf das Marktgeschehen haben. Ähnlich gelagert ist dies in Großbritannien, wo neben dem Handelsbilanzdefizit(-2.8 Mrd. GBP) noch die Industrieproduktionim Februar (0.4 %/-2.8 %) veröffentlicht wird. Das von der BoF ermittelte Geschäftsklima Frankreichs im März (95 nach 96) rundet das Konjunkturbild ab. Die Verbraucherpreise Chinas sind gegenüber März letzten Jahres um 2.1 % (nach 3.2 %) gestiegen.
Am Primärmarkt bieten die Niederlande heute 20-jährige DSL im Volumen von 2 Mrd. Euro an. Die Finanzagentur des Bundes platziert tags darauf 5 Mrd. Euro 2- jährige Bundesschatzanweisungen sowie 5-jährige Bobl- Linker. Italien emittiert am Donnerstag neue 3- jährige BTPs (ca. 3 Mrd. Euro) und stockt 15-jährige Papiere (ca. 3 Mrd. Euro) auf. Kuponzahlungen und Tilgungen im Volumen von gut 2 Mrd. Euro dürften kaum entlasten. Das amerikanische Schatzamt bietet 3- jährige Titel im Volumen von 32 Mrd. USD an.
Die KfW begab eine 4-jährige Anleihe im Volumen von 2 Mrd. Euro bei Midswap -26 BP. Die Republik Finnland syndiziert heute eine 10-jährige Benchmarkanleihe. Der EFSF ist mit einer 5-jährigen Anleihe im Markt, die im Bereich Midswap +12 BP angeboten wird.
Die Sparkasse KölnBonn begibt nach einer Roadshow, die am 15. April in Frankfurt startet, unter Mitführung der Helaba einen Hypothekenpfandbrief.
Technik:
Der Bund- Future legte eine Verschnaufpause in der Aufwärtsbewegung ein und schloss (145,85) 44 Stellen unter Vortagsniveau. Die Indikatoren im Tageschart verlieren an Schwung und bauen das überkaufte Niveau jetzt ab. Auf Wochensicht ist der Ausblick weiter konstruktiv, entscheidend ist der kurzfristige Trend bei 145.31.
Unterstützungen liegen bei 145.82 (Tief v. 05.04.), 145.65 (Hoch v.03.04.),145.45 (Tief v. 04.04.) und 145.31/28 (Wochen-/Tagestrend). Darunter eröffnet sich Potential über 145.14 (Tief v.03.04.) bis 144.91 (38.2 %- Fibonacci von 142.27 bis 146.54).
Widerstände sehen wir bei 146.08 (Hoch v. 04.04.), 146.34 (Hoch v. 08.04.), 146.54 (Hoch v. 05.04.), 146.85 (Trendlinie), 146.89 (Allzeithoch) und 147.23 (kurzfristiger Wochentrend).