Bundesanleihen verloren mit zunehmender Risikobereitschaft weiter in der Gunst der Investoren und verbuchten den dritten Handelstag in Folge Kursverluste. Am stärksten betroffen waren lange Laufzeiten, bei mittleren und kurzen Fälligkeiten hielten sich die Abschläge in Grenzen. In USA sorgte die frühzeitige Veröffentlichung des Protokolls der letzten Notenbanksitzung für Unruhe. In Erwartung schlechter Nachrichten gerieten US- Treasuries unter Druck. Pessimisten fanden Bestätigung in der Tatsache, dass einige Notenbanker sich schon zum Jahresende von der ultralockeren Geldpolitik verabschieden wollen. Dennoch hielten Befürworter des derzeitigen Kurses die Oberhand und trieben die Aktienkurse auf neue Höchststände. Allerdings wurden der Dollar gekauft und US- Bonds abgestoßen. Im fernöstlichen Handel präsentieren sich der US- Anleihen gut behauptet. Der Bund- Kontrakt (145.62) verlor 43 Stellen, Bobl (126.39) und Schatz (110.685) gingen 16 bzw. 1 1/2 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.32 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 127 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren 5 BP höher bei 1.80 %. Der JGB- Future (144.35) kann sich mit einsetzenden Notenbankkäufen 70 Ticks erholen. Der Euro verbilligt sich leicht auf 1.307 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 94.4 Dollar.
Heute stehen wieder nur Konjunkturdaten aus der zweiten Reihe auf dem Datenfahrplan. Deutsche (0.5 %/1.4 %) und französische Verbraucherpreise (0.8 %/1 %) sowie Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (360K) und Importpreise (-0.5 %/-2 %) in den Vereinigten Staaten werden kaum Beachtung finden. Der Monatsbericht der EZB könnte Hinweise darauf liefern, welche zusätzlichen Instrumente und Mittel die Notenbank in Betracht zieht, um der lahmenden Wirtschaft im Euroraum auf die Beine zu helfen.
Am Primärmarkt begibt Italien heute neue 3- jährige BTPs (ca. 3 Mrd. Euro) und stockt 15-jährige Papiere um ca. 3 Mrd. Euro auf. Das amerikanische Schatzamt bietet 30- jährige Bonds im Volumen von 13 Mrd. USD an. Die Versteigerung 10-jähriger Notes verlief bei einem 2.79fachen Nachfrageüberhang und indirekten Geboten von 37.3 % eher unspektakulär. Die Münchener Hypothekenbank eG begab einen 8- jährigen Hypothekenpfandbrief im Volumen von 750 Mio. Euro bei Midswap +3 BP. Die 10-jährige Ländergemeinschaftsanleihe Nr. 42 wurde um 200 Mio. Euro bei Midswap +9 BP aufgestockt. BNP Paribas Home Loan zahlte für einen 7-jährigen französischen Covered Bond im Volumen von 1 Mrd. Euro Midswap +22 BP. Die EIB stockte eine Anleihe mit Fälligkeit 10/2022 um 1.25 Mrd. Euro bei Midswap +18 BP auf. Die Republik Österreich platzierte eine neue 10 1/2 -jährige Benchmarkanleihe (20.10.2023) im Volumen von 3 Mrd. Euro bei Midswap +8 BP sowie eine 20-jährige Tranche (23.05.2034) über 1.5 Mrd. Euro bei Midswap +19 BP.
FMS Wertmanagement stockte eine 2-jährige Anleihe um 250 Mio. Euro bei Midswap -25 BP auf. Die Bayerische Landesbank plant einen 10-jährigen Öffentlichen Pfandbrief im Volumen von 500 Mio. Euro.
Technik:
Der Bund- Future setzte seine Korrektur fort und schloss (145.19) 43 Stellen unter Vortagsniveau. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist gebrochen, die Indikatoren im Tageschart drehen auf "Verkauf". Auch auf Wochensicht trübt sich der Ausblick ein, die Trendlinie bei 145.31 steht zur Debatte. Unterstützungen liegen bei 145.15/10 (Tief v.10./02.04.), 144.91 (38.2 %- Fibonacci von 142.27 bis 146.54), 144.83 (Tief v. 27.03) und 144.49/41 (Tief v. 26.03./50 %), Widerstände sehen wir bei 145.31 (Wochentrend 145.51/58 (Tief v. 09.04./Trendkanal), 145.68 (Hoch v.10.04.), 145.85 (Tief v. 08.04.), 146.06/08 (Hoch v.09./ 04.04.), 146.34 (Hoch v. 08.04.) und 146.54 (Hoch v. 05.04.).
Unterstützungen: 145.10 144.91 144.83
Widerstand: 145.31 145.68 145.85
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